Trotz der Ausweisungen und willkürlichen Festnahmen sind gestern weitere 200 Aktivist*innen in Kairo eingetroffen, um sich dem Rest des Marsches anzuschließen, der heute von Kairo nach El Arish und dann zum Grenzübergang Rafah starten soll.

Nach den neuesten Nachrichten der Aktivisten und Aktivistinnen in Ägypten haben sich die internationalen Sprecher heute Morgen mit dem Militär und den ägyptischen Politikern getroffen, um eine Genehmigung für die lange Reise von Kairo nach El Arish und dann nach Rafah zu erhalten.

Gerade erhalte ich über Telegram Informationen von Aktivist*innen, die von verschiedenen Hotels aus versuchen, den Ort zu erreichen, von dem aus die Busse außerhalb der Stadt Kairo abfahren werden. In den letzten Minuten jedoch hat die ägyptische Polizei begonnen, die Hotels zu umzingeln, in denen die italienischen Aktivist*innen übernachten.

Nach einem Treffen zwischen den Sprechern der verschiedenen Delegationen hat die italienische Delegation beschlossen, die Blockade nicht zu durchbrechen und auf eine positive Antwort der ägyptischen Behörden zu warten; die anderen Delegationen haben hingegen beschlossen, die Blockade zu durchbrechen und sind in Richtung der Stadt Ismailia in der Nähe des Suezkanals in Richtung El Arish gefahren, wo sie von zahlreichen Polizei- und Militäreinheiten in voller Kampfausrüstung gestoppt wurden. Ihnen wurden die Pässe abgenommen und sie sitzen seit Stunden auf der Straße fest.

Carola Rackete, Mitglied des Europäischen Parlaments, war gerade in Ismailia angekommen, als die Situation eskalierte. Kurz darauf nahm ihr jemand das Telefon weg und sie wurde von Polizisten in Zivil in einen Bus gedrängt, wahrscheinlich um nach Kairo gebracht und ausgewiesen zu werden.

Übersetzung aus dem Italienischen von Reto Thumiger vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!