Seit dem 14. März 2025 versammeln sich die Freunde für Frieden jeden Freitag zwischen 13 und 19 Uhr auf dem Pariser Platz in Berlin – direkt vor dem Brandenburger Tor. Ihre Botschaft ist klar: Gewaltfreiheit, Menschenrechte und Frieden gehören zusammen. Ihre Aktionen sind bunt, kreativ und laden zum Mitmachen ein – aber sie sind auch eine Mahnung an die Gegenwart.
Installationen, die Geschichten erzählen
Eine zentrale Installation der Aktion ist dem Journalisten Julian Assange gewidmet. Der sogenannte Julian-Assange-Platz erinnert an die Bedeutung eines freien und mutigen Journalismus – und daran, wie gefährlich es ist, die Wahrheit öffentlich zu machen. Auch wenn Julian Assange nach Jahren der Inhaftierung inzwischen wieder frei ist, bleibt seine Situation rechtlich und politisch unsicher. Die Installation erinnert nicht nur an seine Geschichte, sondern auch an Journalist:innen der Weimarer Republik, die von den Nationalsozialisten verfolgt, gefoltert und ermordet wurden – darunter Gabrielle Tergit, Berthold Jacob, Carl von Ossietzky, Leopold Schwarzschild und Fritz Gerlich.
Auch an die Journalist:innen, die im aktuellen Gazakrieg ihr Leben verloren haben, wird erinnert – stellvertretend durch zwei Namen, die sinnbildlich für all jene stehen, die für Wahrheit und Aufklärung ihr Leben riskieren.
Frauenrechte im Fokus
Eine weitere wachsende Installation widmet sich der Geschichte der Frauenbewegungen. Auf einem Zeitstrahl, der im Jahr 1790 beginnt, werden Etappen und Meilensteine der feministischen Kämpfe in Europa und den USA sichtbar gemacht – ein lebendiges Mahnmal für Gleichberechtigung.
Die Menschenrechte sichtbar machen
Ein großflächiger Schriftzug mit den Begriffen Menschenrechte, Gewaltfreiheit und Frieden wird eingerahmt von den 30 Artikeln der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen. Diese visuelle Darstellung erinnert daran, dass diese Rechte universell gelten müssen – nicht nur für Privilegierte, sondern für alle Menschen gleichermaßen.
Auf zwei großen Bannern finden sich die Begriffe Frieden und Gewaltfreiheit in vielen verschiedenen Sprachen – Besucher:innen sind eingeladen, ihre Handabdrücke mit bunten Farben darauf zu hinterlassen. Diese interaktive Geste wird von vielen mit Dankbarkeit aufgenommen – ein stilles, aber kraftvolles Zeichen der Solidarität.
Hoffnung, die sich ausbreitet
Dem Weltmarsch für Frieden und Gewaltfreiheit ist ebenfalls eine eigene Installation gewidmet – in der Hoffnung, dass dieser bald erneut seinen Weg um die Welt beginnt. In einem offenen Gästebuch hinterlassen Passant:innen Worte des Friedens, der Dankbarkeit und Anerkennung für die Aktion.
Die Initiative Umbrella Peace Art unterstützt die Aktionen mit sogenannten Menschenrettungsschirmen – individuell gestalteten Regenschirmen, die symbolisch Schutz und Hoffnung spenden. Wer mag, kann vor Ort selbst einen Schirm gestalten – mit Schablonen, Farben und der eigenen Friedensbotschaft.
Kein Platz für Nationalismus
Den Initiator:innen ist es wichtig zu betonen: Nationalismus, Parteipolitik und Ausgrenzung haben keinen Platz bei den „Freunden für Frieden“. Es geht um die Menschen – alle Menschen. Inspiriert wurden sie u.a. durch Haile Selassies Rede, die Bob Marley in seinem Lied War verarbeitet hat, durch den Weltmarsch für Frieden und Gewaltfreiheit und durch viele weitere Menschen, die sich schon lange für eine gerechtere Welt einsetzen.
Ihr Anliegen: Den Weg breiter machen. Den Weg, den viele schon gegangen sind – damit mehr Menschen ihn sehen, gehen und mitgestalten.
Mitmachen ausdrücklich erwünscht
Alle, die sich für Gewaltfreiheit, Frieden und Menschenrechte einsetzen möchten, sind herzlich eingeladen. Regenschirme zur Gestaltung können mitgebracht werden – die nächsten Termine finden jeden Freitag bis einschließlich 26. Dezember 2025 statt.
Ort: Pariser Platz, Berlin
Zeit: Immer freitags, 13:00 – 19:00 Uhr
FB: Gruppe Freunde für Frieden
YouTube: freundefuerfrieden