Diese Woche hat Donald Trump angekündigt, dass die USA zum ersten Mal seit 1992 ihr Atomwaffentest-Programm reaktivieren werden.
„Damit versucht Trump, Massenvernichtungswaffen direkt als politisches Druckmittel einzusetzen. Das ist ein bedrohlicher Rückschritt in die dunkelsten Zeiten des Kalten Krieges,“ erklärt Juliane Hauschulz, Vorstand von ICAN Deutschland.
Zwischen 1945 und 1992 haben die USA über eintausend Atomtests durchgeführt, viele davon oberirdisch. Mit fatalen Auswirkungen: Der radioaktive Fallout hat sich nicht nur über das gesamte Gebiet der USA und des Pazifiks, sondern weltweit ausgebreitet. Bis heute leiden Menschen an Krebserkrankungen, die durch die kumulative Strahlendosis verursacht wurden. Allein die von den Atomwaffenstaaten zwischen 1945 bis 1980 durchgeführten oberirdischen Nuklearwaffentests sind Studien zufolge für etwa 2,4 Millionen Krebstote weltweit verantwortlich.
“Unsere globale Bewegung fordert deshalb: Es darf keinen neuen Atomtest-Wettlauf geben!“, so Hauschulz.
In seiner Ankündigung bleibt der US-Präsident vage: Es ist unklar, ob Trump das Testen von nuklearen Trägersystemen, Labortests oder gar oberirdische Atomtests meint.
„Klar ist, dass Trumps neuester Atombefehl eine der fundamentalsten Normen der internationalen Sicherheit untergräbt – das Tabu gegen Atomwaffentests,” erklärt Juliane Hauschulz. “Damit stößt er einen neuen Atomtest-Wettlauf an. Andere Atomwaffenstaaten wie Russland oder China könnten nun dank Trump eigene Kernwaffenprogramme und Atomtests als notwendige Reaktion legitimieren.“
Neue Kernwaffentests wären auch ein Schlag ins Gesicht aller Überlebenden von nuklearer Gewalt. Die weltweit über 2000 durchgeführten Atomtests fanden vor allem in ehemaligen Kolonien der Atomwaffenstaaten statt. Ganze Landstriche wurden zerstört, verseucht und sind zum Teil noch immer unbewohnbar. Die Betroffenen leiden bis heute unter den Folgen und kämpfen für Anerkennung und Wiedergutmachung.
„Die Welt musste schon zu viel Leid durch nukleare Explosionen ertragen. Diese Verbrechen zu wiederholen, wäre unentschuldbar,” so Hauschulz.
„Wir fordern deshalb Bundeskanzler Merz auf, darauf hinzuwirken, dass die USA keine weiteren Atomwaffentests durchführen. Es ist im Sinne unserer aller Sicherheit, dass niemals wieder eine Kernwaffe getestet wird. Die Bundesregierung muss sich unbedingt für Deeskalation und gegen einen Atomtest-Wettlauf einsetzen.“









