In einem an die internationale Gemeinschaft gerichteten Dokument prangern verschiedene humanistische Organisationen die Welle von Repressionen an, die die Regierung von Gerardo Morales in der argentinischen Provinz Jujuy gegen den gewaltfreien Protest von Lehrkräften, indigenen Gruppen, sozialen und gewerkschaftlichen Organisationen sowie Bauern und der ländlichen Bevölkerung ausgelöst hat.

Zudem bringen sie ihre Empörung über den erneuten Angriff auf die Gesundheit und das Leben der ersten politischen Gefangenen Milagro Sala und ihres Gefährten Raúl Noro zum Ausdruck, der sich in einem sehr schlechten Gesundheitszustand befindet.

Der nachdrückliche Aufruf lädt alle Menschen und Organisationen in allen Provinzen, in Südamerika und auf der ganzen Welt ein, sich dieser Forderung nach gerechtem Widerstand gegen jede Form von Gewalt, nach uneingeschränkter Achtung der Menschenrechte in der Provinz Jujuy, nach einem sofortigen Ende von Repression und Gewalt und nach der sofortigen Freilassung von Milagro Sala aktiv anzuschließen.

Nachfolgend der vollständige Text des Kommuniqués.

 

Humanistischer Appell an die Weltgemeinschaft

FÜR EIN ENDE VON REPRESSION UND GEWALT IN JUJUY, IN ARGENTINIEN UND DIE FREILASSUNG VON MILAGRO SALA

Im Namen der Humanistischen Bewegung, der Humanistischen Partei und der Organisationen und Mitglieder der Gemeinschaften der Botschaft Silos auf der ganzen Welt lehnen wir die anhaltende Gewalt, die der Gouverneur von Jujuy, Gerardo Morales, durch brutale Unterdrückung seines eigenen Volks ausübt, entschieden ab und verurteilen die Verfolgung, Folter und Schikanierung von Menschenrechtsverteidigern, Demonstranten, ihren Familien, Bildungsarbeitern, indigenen Bevölkerungsgruppen, sozialen Organisationen, Gewerkschaften, Dorfbewohnern und Bauern im Allgemeinen, die sich den stets friedlichen und gewaltfreien Protesten angeschlossen haben, aufs Schärfste.

In bester Manier der Diktaturen, die unsere Region in der Vergangenheit verwüstet haben, kurbelt Morales eine neue Spirale der Gewalt an, die uns in die dunklen Zeiten unserer Geschichte zurückführt, die wir glaubten, überwunden zu haben. Morales nutzt diese Repressionen als Teil seiner politischen Kampagne, bei der er für die Vizepräsidentschaft Argentiniens an der Seite von Horacio Rodríguez Larreta als Präsidentschaftskandidat kandidiert, und verstärkt seine Machtdemonstration, indem er erneut die Gesundheit und das Leben seiner ersten politischen Gefangenen Milagro Sala und ihres Gefährten Raúl Noro angreift, der sich in einem äußerst kritischen Gesundheitszustand befindet.

Im selben Rahmen des Machtmissbrauchs ist das wirtschaftliche Interesse an der Verwaltung des Lithiumabbaus zu sehen. Jujuy ist einer der größten Lithiumproduzenten der Welt, wobei der Staat Landenteignungen, Verfolgung und Unterdrückung fördert. Morales und seine Partner sind derzeit die Hauptnutznießer des Lithiumabbaus und -exports aus Argentinien, Aktivitäten, die zu einem hohen Grad an Kontamination von Wasser führen, das für den menschlichen Verbrauch, die Tierhaltung und die Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen benötigt wird.

Zu all diesen Schandtaten fügt Gouverneur Morales einen weiteren Machtmissbrauch und eine weitere Verletzung von Rechten hinzu, indem er illegal Reformen der Verfassung von Jujuy einführt, was die Menschen noch mehr motiviert, ihre friedlichen Proteste fortzusetzen, die jedoch als Antwort darauf anstatt eines Dialogs heftige Repressionen erfahren.

Deshalb verurteilen und lehnen wir diese Gewaltakte ab und fordern die zuständigen Behörden auf, einzugreifen, einschließlich der derzeitigen nationalen Regierung, um dieser Ungerechtigkeit, die existenzbedrohliche Ausmaße angenommen hat, ein Ende zu setzen.

Wir rufen alle Personen und Organisationen in unserem Land, in allen Regionen, in unserem Amerika und in der Welt, die unsere Ideen teilen, dazu auf, sich aktiv dieser Forderung nach gerechtem Widerstand gegen alle Formen der Gewalt, nach voller Achtung der Menschenrechte in der Provinz Jujuy, nach sofortiger Beendigung von Unterdrückung und Gewalt und nach der dringenden Freilassung von Milagro Sala anzuschließen.

Für die Verletzung von Menschenrechten gibt es keine Zuständigkeit, ebenso wenig für ihre Verteidigung, weshalb wir uns an die internationale Gemeinschaft wenden.

Um diese Veränderungen zu erreichen, laden wir alle ein, nicht nur soziale und politische Aktionen in diesem Sinne zu verstärken (die in diesem Moment so wichtig sind), sondern auch unseren Geist und unsere innere Kraft zu fokussieren, um unsere liebe Schwester Milagro Sala und unseren lieben Bruder Raúl Noro und das ganze Volk von Jujuy jeden Tag mit unseren besten Gedanken und Wünschen für Frieden und Wohlergehen zu begleiten.

Wer möchte, kann dieses Dokument unter folgendem Link mitzeichnen: https://forms.gle/rBgVnP2Pi73hYPDs9

 

Weitere Informationen gibt es auf der Seite des deutschsprachigen Komitees für die Freiheit von Milagro Sala