„Wir müssen reden“ so beginnt eine Gesprächsrunde im Deutschen Fernsehen. Es wird aber nicht geredet, es ist nur ein Frage- und Antwortspiel. Unter einer Diskussionsrunde sollte man etwas ganz Anderes verstehen.

Man hat den Eindruck, dass die heutige Gesellschaft dazu nicht mehr in der Lage ist. Es ist den Regierungen gelungen, das Volk zu echten folgsamen Bürgern zu erziehen, die keine Fragen mehr stellen. Die Folgen davon haben größere Auswirkungen als man zunächst glaubt. Wenn nicht mehr diskutiert wird, so folgt daraus eine im Denken eingeschränkte Zukunft. Es steht doch zu viel auf dem Spiel. Darüber muss dringend miteinander gesprochen werden.

Solche Diskussionen sind nötig, um das Fehlverhalten der Gemeinschaft zur Einflussnahme auf die wichtigsten Auswirkungen zu begreifen und daraufhin zu korrigieren. Die Aufgabe muss darin bestehen, eine Gesellschaft im Zeitalter der kompletten Technisierung wieder auf ein Miteinander von Mensch und Natur einzustellen. Dabei wird leider regierungsseitig festgestellt, dass ihre getroffenen Entscheidungen alternativlos sind, das ist doch schon sehr bedenklich. Gerade in letzter Zeit wurden sogar Gesetze erlassen, die eine abweichende Meinung schon unter Strafe stellt. Die Versammlungsfreiheit ist stark eingeschränkt. So wurden alle Ansätze von Diskussionen vom Staat sofort unterdrückt.

Das Volk akzeptiert es fast ohne Murren, es entschuldigt sich wohl damit, dafür keine Zeit zu haben. Dabei kann es sich nur um eine oberflächliche Entschuldigung handeln. Betroffen von den Auswirkungen sind doch alle. Der größte Teil des Informations-Austausches erfolgt heute dagegen in Kurzfassung mit Hilfe technischer Geräte, nicht einmal von Angesicht zu Angesicht. Die Digitalisierung hat einen Großteil dazu beigetragen. So weit haben wir uns schon voneinander entfernt. Betrachtet man die Mainstream-Medien, so finden dort meistens Nachrichten immer nur in Kurzform statt. Dabei spielen Schreckensnachrichten stets eine große Rolle. Auch Sendungen mit erdachten Kriminalfällen mit viel und ausführlichem Totschlag füllen das Programm. Informative Vorträge gibt es eigentlich nur in den Nachtstunden, wenn nach der Last der Tagesarbeit Menschen dafür nicht mehr aufnahmefähig sind. Ist es der überzogene Technikwahn, der den Sinn des Daseins so auf Abwege geraten lässt.

Ist das gesellschaftliche Miteinander so vernachlässigt worden, dass dabei jede Hochachtung vor der Natur verloren gegangen ist, von dessen Wirken wir alle so abhängig sind. Die Erde und die Natur werden rücksichtslos genutzt. Alles ist auf technischen Fortschritt und Wirtschaft ausgerichtet. Es muss aber dringend allen klar werden, dass Menschen eindeutig ein Teil der Natur sind und noch nie technische Wesen wurden.

Das muss dringend zu einem Gesprächsthema für alle gemacht werden. Hierüber muss geredet und wirklich diskutiert werden. Begreifen wir doch endlich, dass die Menschheit und da hauptsächlich die wohlhabenden Länder die Erde und die Natur so ausgebeutet haben.

Und solche Art echter Diskussionen darüber muss dringend auf die Tagesordnung. Die heutigen Interessen sind immer nur auf Wirtschaftswachstum, Technikwahn, auf Wohlbefinden und Unterhaltung ausgerichtet. Schon in der Schule wird auf Leistung getrimmt. Hier schon sollten Diskussionen über Zusammenhänge in der Natur stattfinden, die ihre Leistung gratis zur Verfügung stellt. Es fehlt das Verständnis, dass wir ohne Technik, aber nicht ohne die Natur überleben können. Das sollte allen jeden Tag eingehämmert werden. Es fehlt auch jeglicher Respekt vor Tieren, wir sehen sie einfach als unser Eigentum an und können sie töten, wann es gefällt. Bis heute sind schon 50% aller Tierarten von Menschen ausgerottet worden. Im Moment zerstören wir das Klima, das aber hat zur Folge, dass das Überleben der Menschen nicht mehr gesichert ist.

Im Umgang mit der Natur ist jede echte Beziehung verloren gegangen. Eine Demut vor der Natur muss wieder gelernt werden. Sicher ist damit eine allgemeine Verbesserung im Sozialverhalten zu erwarten. Man kümmert sich dann wieder und verlässt sich nicht allein auf Entscheidungen der Regierung. Vergessen wurde wohl, dass Menschen selbst ein Bestandteil der Natur sind. Das gesamte Verhalten und Denken wird dann wieder eine menschlichere Richtung einnehmen. Fortschritt bedeutet dann, dass es geschafft wurde, irgendeinen Verbrauch gekürzt zu haben. Erzielte Einschränkungen müssen gefeiert werden, um so den Verbrauch und die Leistung von wirtschaftlichen Auswüchsen zu reduzieren. So kann der Zustand von Natur und Klima wieder in Ordnung gebracht werden.

Wir haben uns wohl verrannt

Darüber muss viel geredet und diskutiert werden, das muss in die Köpfe aller eingeprägt werden, dass wir einen Weg eingeschlagen haben, der uns in den Abgrund führen wird. Fachleuten weisen schon lange darauf hin. Schon in der Schule sollten Diskussionen darüber geführt werden. Die Jugend ist da sicher aufnahmefähiger, es geht ja auch um sie. Wir sind ein Stück der Natur und müssen uns auch danach verhalten. Vielleicht ist es wichtig, jetzt in öffentlichen Diskussionen große Demut vor den Leistungen der Natur zu zeigen. Das muss schnellstens geschehen, wir haben wirklich nicht mehr viel Zeit, wie viele Wissenschaftler verkünden. Nur wenn viele das begreifen, kann es vielleicht noch zu einer Abwendung aus der Krise kommen. Ein Gefühl von Gemeinschaft im Miteinander mit der Natur muss aufkommen. Wir sind so abhängig geworden, das muss uns täglich vor Augen geführt werden. Eine Zuversicht und eine Freude, wenn wieder ein Schritt in die richtige Richtung gelungen ist, wenn der herrschende Egoismus und die Introvertiertheit einem Gemeinschaftsdenken den Vorrang gibt. Die Digitalisierung muss wieder zurück in ihre Grenzen, wir brauchen keinen Überwachungsstaat. Sie muss zu einer Hilfe werden, sie darf keine Abhängigkeiten schaffen. In diese Abhängigkeit sind viele Staaten durch die Machenschaften reicher Staaten gelangt.

Das Demonstrationsrecht muss wieder die Freiheit unterschiedlicher Meinungen verkraften können. Demut, diese altmodische Tugend, fehlt gerade in unserer Zeit auf ganzer Linie. Eine ganze Kultur des Hochmuts ist zu einer Bedrohung für Umwelt, Frieden und Mitmenschlichkeit geworden. Hochmut auch deshalb, weil die Natur ausgenutzt wird, ohne auf die Folgen des Handelns nachzudenken.

Der Gesichtskreis muss erweitert werden. Durch den Klimawandel wird eine weitere Völkerwanderung ausgelöst werden, auch darauf müssen wir uns einstellen. Das alles ist doch sehr diskussionswürdig. Ist es nicht sinnvoller, sich frühzeitig sich damit zu befassen, um zu agieren, heute wird immer nur reagieren. Überall muss doch in Diskussionen das gesamte Volk in solche Diskussionen eingebunden werden. Wir können es uns nicht mehr erlauben, als folgsame Untertanen, als gute Demokraten, alles den Regierenden zu überlassen.

Die direkte Demokratie kann auch hier sicher hilfreich sein, weil die Eigenverantwortung dadurch gestärkt wird und damit eine viel größere Auswirkung gegenüber dem Fraktionszwang hat. Der Fraktionszwang beutet, dass dann die Sicherung des Einflusses im Vordergrund steht. Das unterbindet ganz automatisch die direkte Demokratie. Auf Fraktionen kann man besser von außen einwirken, dagegen weniger auf Einzelpersonen. Wie viel Wirtschaftskriege werden vermieden, wenn Entscheidungen wesentlich mehr vom Volk bestimmt werden. Welch eine Stärkung des Selbstbewusstseins, wenn jeder sich als echtes Mitglied einer Volksgemeinschaft fühlen kann.