Zohran Mamdanis Wahlerfolg ist nicht nur ein historischer Moment für einen jungen Einwanderer der neuen Generation. Es ist auch ein beeindruckender Sieg für den Sohn eines muslimischen Vaters und einer hinduistischen Mutter, der aus dem Nichts aufgestiegen ist.

Hinter diesem Sieg steht die bedeutende Rolle der amerikanischen Sozialisten, die seit vielen Jahren dafür arbeiten. Darüber werden die New York Times, CNN, Fox, das Wall Street Journal, ABC, NBC und CBS jedoch niemals berichten. Ich habe versucht, diesen Punkt in meinen Artikeln der letzten Wochen in The Independent und Pressenza zu verdeutlichen.

In den letzten 25 Jahren habe ich hier in New York viele progressive Aktivist:innen kennengelernt, was ich als Segen in meinem Leben betrachte. Nehmen wir Leslie Cagan: Sie hat sich von einer führenden Persönlichkeit der Anti-Vietnamkriegsbewegung zu einer Symbolfigur der heutigen Anti-Völkermord-Bewegung in Gaza entwickelt. Sie ist mittlerweile mindestens achtzig Jahre alt und verfügt immer noch über eine erstaunliche Kraft und Energie! Ich bin mit ihr bei Anti-Irakkriegs-Demonstrationen die Straße entlanggelaufen.

Beim People’s Climate March marschierten 2014 500.000 Menschen durch die Straßen von New York. Ich war mit Leslie zusammen. Sie ist wie eine ältere Schwester, die mich begleitet hat. Genau das hat Dr. Charlotte Phillips von der Anti-Kriegs-Basisorganisation Brooklyn for Peace getan – und tut es mit ihrer Organisation noch immer. Sie und ihr Mann, Dr. Oliver Fein, begannen ihre Arbeit in den 1970er Jahren mit der Bürgerrechtsbewegung in Mississippi. Eine beeindruckende Geschichte! Mit ihnen befreundet zu sein, ist ein Segen für Menschen wie uns.

Die enge Freundin meiner Frau, Nancy Romer, ist zehn Jahre älter als wir, aber immer noch voller Energie und Enthusiasmus! Tausende solcher Menschen arbeiten und engagieren sich ihr ganzes Leben lang hier in Amerika für Frieden, Gleichheit und Gerechtigkeit. Die New York Times mit ihrer manipulativen Berichterstattung wird jedoch niemals über sie berichten, genauso wenig wie sie je über Noam Chomsky berichtet haben.

Heute erinnere ich mich besonders an meinen Mentor Chomsky. In unseren Interviews sagte er immer wieder:

„Partha, verzweifle nicht, verliere nicht den Mut, denn Amerika verändert sich, und zwar schnell.“

Wenn man sich das heutige Amerika ansieht, diesen Trump, Clinton, Cuomo, Musk und ihresgleichen, den Krieg und den Völkermord in Palästina, dann ist man traurig und empfindet Schmerz. Aber dieses Amerika ist nicht das Amerika, das wir zuvor gesehen haben. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie es vor nur fünfzig Jahren war.

Jedes Wort meines Meisters hallt heute in meinen Ohren wider. Er verkörpert die Weisheit der Wahrheit. Ich verneige mich vor ihm in höchster Ehrerbietung. Auch Bernie Sanders, der uns den Weg weist, zolle ich meinen tiefen Respekt.

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Kornelia Henrichmann vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!