Zum 80. Jahrestag der UN-Charta veröffentlicht Michael von der Schulenburg ein leidenschaftliches Plädoyer für Frieden und Völkerrecht.

Am 24. Oktober 2025 jährt sich das Inkrafttreten der Charta der Vereinten Nationen zum 80. Mal. In einer Zeit globaler Krisen, eskalierender Konflikte und wachsender geopolitischer Spannungen erinnert uns dieses Datum an einen historischen Moment des Aufbruchs: Die Menschheit hatte sich nach zwei verheerenden Weltkriegen geschworen, Kriege als Mittel der Politik ein für alle Mal zu überwinden.

Der langjährige UN-Diplomat Michael von der Schulenburg nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, in seinem neuen Buch „Nie wieder Krieg – Die Charta der Vereinten Nationen“ an die ursprünglichen Ziele und Prinzipien der Charta zu erinnern. In sechs eigenständigen, aber miteinander verbundenen Artikeln untersucht er die Rolle und Relevanz der UN-Charta in einer Welt, die sich zunehmend von den Leitlinien friedlicher Konfliktlösung entfernt.

Ein leidenschaftlicher Appell an Politik und Zivilgesellschaft

Von der Schulenburg war jahrzehntelang für die Vereinten Nationen in Konflikt- und Kriegsgebieten tätig – seine Erfahrungen prägen den Ton des Buches: engagiert, kritisch, zutiefst human. Für ihn ist die UN-Charta kein bloßes juristisches Dokument, sondern ein politischer Kompass – und eine persönliche Verpflichtung.
„Ich habe viel herzzerreißendes Leid miterlebt“, schreibt der Autor. „Deshalb fühle ich mich der UN-Charta so verbunden und hoffe, mit meinem Einsatz mithelfen zu können, in Zukunft menschliches Leid durch Kriege zumindest ein wenig zu verringern.“

Seine zentrale These: Die Charta der Vereinten Nationen – mit ihrem kategorischen Verbot von Gewaltanwendung, ihrer Verpflichtung zur friedlichen Streitbeilegung und ihrem Aufruf „Nie wieder Krieg“ – ist heute dringlicher denn je. Doch in der Realität wird sie immer häufiger ignoriert, umgangen oder gar instrumentalisiert, um neue Kriege zu rechtfertigen.

Zwischen Kriegshysterie und globalem Umbruch

In seinen Artikeln analysiert von der Schulenburg u.a.:

  • die Erosion des Völkerrechts,
  • die Blockade internationaler Diplomatie,
  • den Ukrainekrieg als vermeidbare Eskalation,
  • Deutschlands ambivalente Rolle in aktuellen Konflikten,
  • und die wachsende Kluft zwischen einem westlich dominierten Ordnungsmodell und aufstrebenden globalen Machtzentren wie den BRICS-Staaten.

Er warnt vor einer Militarisierung des Denkens, wie sie sich insbesondere in westlichen Gesellschaften manifestiert: Wer heute für Verhandlungen und Deeskalation eintritt, wird allzu leicht als „naiv“ oder „illoyal“ abgestempelt. Friedenspolitik sei zum Tabu geworden – mit dramatischen Folgen.

Erinnerung als Widerstand

Das Buch „Nie wieder Krieg“ ist eine Einladung zur kollektiven Erinnerung – und zur kollektiven Verantwortung. Es ruft Bürger:innen und Politiker:innen gleichermaßen dazu auf, sich nicht vom Kriegsgeschrei und von Feindbildern leiten zu lassen, sondern den Mut zu Dialog, Kooperation und völkerrechtlicher Integrität wiederzufinden.

Denn: „Wir, die Völker der Vereinten Nationen“, heißt es in der Präambel der Charta, „sind fest entschlossen, künftige Generationen vor der Geißel des Krieges zu bewahren.“ Dieser Satz, so von der Schulenburg, sei nicht bloß historische Rhetorik – sondern ein Auftrag. Und dieser Auftrag gilt heute mehr denn je.

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Deutsche Ausgabe: Nie wieder Krieg – Die Charta der Vereinten Nationen
Englische Ausgabe: No more Wars – The Charter of the United Nations