„Sie haben Dir beigebracht, nicht zu glänzen. Und doch glänzt Du.“ Diese Worte von Pier Paolo Pasolini sind im Einklang mit dem Mut der iranischen Frauen, die die Mauern der Angst und des Schweigens durchbrochen und eine unumkehrbare Transformation ausgelöst haben. Der Sprechchor „Frau, Leben, Freiheit“ hallt in den Herzen all derer wider, die ihre Würde gegen ein theokratisches, autoritäres Regime, das für schwere Unterdrückung verantwortlich ist, zurückfordern wollen, wie eine freie Stimme aus Iran berichtet.

Aus Sicherheitsgründen veröffentlichen wir ihren Namen nicht. Am 5. Mai 2025 wurde ein Gesetzentwurf gegen die Gewalt gegen iranische Frauen zurückgezogen. Das Parlament verzerrte den Inhalt, so dass die Befürworter es vorzogen, ihn zurückzuziehen. Die Realität übersteigt leider jegliche Vorstellungskraft.

Die heftige Repression gegen Frauen und Mädchen, die gegen die Kopftuchpflicht verstoßen, hat ein Ausmaß erreicht, das eine große Protestbewegung provoziert hat. Am 5. Februar 2025 erklärte der iranische Präsident Pezeshkian: „Ich kann das Gesetz nicht durchsetzen, weil es Probleme für das Volk schafft, und ich werde mich nicht gegen das Volk stellen.“ Es erschien wie ein historischer Wendepunkt, aber die aktuelle Situation ist eine ganz andere, wie uns eine freie Stimme aus Iran erzählt.


Es ist schwer zu beschreiben, wie befreiend es ist, offen über die erschütternden Herausforderungen zu sprechen, denen ich als Frau im Iran über die Jahre gegenüberstand. Ich möchte über die Zensur, den Mangel an Freiheit und das Fehlen gleicher Bürgerrechte für iranische Frauen in den letzten 46 Jahren sprechen. Diese brutale Unterdrückung durch die Islamische Republik hat iranischen Frauen tiefe psychische Wunden zugefügt.

Obwohl iranische Frauen 50 % der iranischen Gesellschaft ausmachen, und viele gebildet sind, bedeutende Unternehmen führen, und als Managerinnen, Investorinnen und Führungspersönlichkeiten in Regionen angrenzend an asiatische Länder tätig sind, sind sie ständig bemüht, nicht hinter ihren männlichen Pendants zurückzubleiben. Leider zielen die Gesetze der Islamischen Republik darauf ab, Frauen zu bestrafen und zu kontrollieren, aber damit schaden sie auch den freien Männern in der iranischen Gesellschaft.

Vor welchen Herausforderungen standen Sie im Iran?

Als Frau im Iran bin ich gezwungen, mich selbst klein zu machen, weniger sichtbar, weniger lautstark zu sein, damit meine Arbeit anerkannt oder sogar berücksichtigt wird.

In einer Gesellschaft, in der das Patriarchat tief verwurzelt ist, wurde ich oft nicht nach meiner Arbeit, sondern nach meinem Geschlecht beurteilt: War es angemessen, so zu sprechen? War es akzeptabel, so zu denken? Wurde ich als Frau ernst genommen oder nur als „Ornament“ gesehen?

Zu meinen größten Herausforderungen gehörten:

  • Exponentiell härter zu kämpfen, um ernst genommen zu werden.
  • Vorsichtig zu sein, nicht „zu dreist“ zu erscheinen, um Vorwürfe der Unangemessenheit zu vermeiden.
  • Durch zahllose rote Linien zu navigieren.
  • Die Tatsache zu ertragen, dass nur aufgrund meines Geschlechts Wege beschwerlicher, langwieriger oder ganz versperrt waren.

Was mich und viele andere jedoch angetrieben hat, war unsere Leidenschaft für unsere Arbeit – eine geheimnisvolle Kraft, die uns weitermachen lässt, selbst wenn wir von Mauern umgeben sind.

Meine freie Stimme überschreitet die roten Linien, die sie gezogen haben, und setzt mich Risiken aus wie:

  • Verlust persönlicher Freiheit
  • Verlust von Beschäftigungsmöglichkeiten
  • Finanzielle oder berufliche Sicherheit
  • Sogar physische oder psychische Sicherheit

Iran nimmt „freie“, „unabhängige“ und „kreative“ Individuen als Bedrohung seiner Macht wahr. Sie tolerieren nur, was ihrer Ideologie dient; eine freie Frau ist ihnen gefährlich.

Nichtsdestotrotz und entgegen diesen Gefahren sind meine Existenz und mein Widerstand Akte der Rebellion. Menschlichkeit, Freiheit und Schönheit lassen sich nicht ersticken, auch nicht an den dunkelsten Orten.

Darüber hinaus symbolisiert der Einsatz moderner Technologien wie Gesichtserkennung, Drohnen und Apps zur Unterdrückung von Frauen die Verschmelzung von traditioneller Diktatur mit modernen Werkzeugen. Das iranische Regime versucht, soziale Kontrolle auf noch nie dagewesene Niveaus zu heben.

Zu den wichtigsten Aspekten dieses Prozesses gehören:

  • Schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen: die Identifizierung und Bestrafung von Personen für persönliche Entscheidungen (wie z.B. Bekleidung) steht in direktem Widerspruch zu den Grundprinzipien individueller Freiheiten, die in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert sind.
  • Normalisierung von Repression: wenn Regime Technologie zur Kontrolle einsetzen, besteht die Gefahr, dass diese Methoden allmählich zur Normalität werden, was wiederum sozialen Widerstand erschwert.
  • Verbreiten von Angst und Misstrauen: die Menschen fühlen sich nicht mehr sicher, auch nicht auf der Straße oder unter anderen, da jeder, ja sogar eine Smartphone-App, sie denunzieren könnte.
  • Zeichen der Schwäche des Regimes: dieses extreme Maß an Kontrolle zeigt die schwindende Legitimität der Regierung in der Bevölkerung. Eine durch Konsens legitimierte Macht bedürfte keiner Unterdrückung und Einschüchterung.

Der weit verbreitete Widerstand in der Bevölkerung ist jedoch sehr ermutigend. Es deutet darauf hin, dass sich die iranische Gesellschaft erheblich verändert hat. Viele Frauen und Männer sind nicht mehr bereit, blind zu gehorchen, auch unter Androhung von Verfolgung.

Diese heftige Unterdrückung mag sich kurzfristig verschlimmern, aber auf lange Sicht kann keine Macht dem Willen derer widerstehen, die sich nach Freiheit sehnen. Ich bin optimistisch, denn Informationstechnologie mag wohl als Werkzeug zur Unterdrückung dienen, aber es kann auch ein Instrument für Widerstand und Bewusstsein sein.“

Wie Sie wissen, hat der iranische Regierungschef vor etwa einem Monat erklärt, dass er kein noch repressiveres Gesetz gegen das Volk einführen will. Wie ging es weiter? Erscheint eine Lockerung der Verfolgung, angeführt von den sogenannten Revolutionsgarden, glaubwürdig? Verbessert oder verschlechtert sich die Situation?

Die Situation im Iran ist unklar und hat zwei Aspekte:

  • Auf der einen Seite wird die Repression verdeckter und gezielter durchgeführt, mit stillen Verhaftungen, unsichtbarem Sicherheitsdruck und dem Einsatz von Technologie zur Kontrolle ohne direkte Konfrontationen.
  • Auf der anderen Seite befindet sich das iranische Regime in heiklen Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten und möglicherweise anderen westlichen Ländern; Verhandlungen, die mehr denn je mit der inneren und äußeren Zukunft des Landes verknüpft sind.

Diese Situation hat mehrere wichtige Konsequenzen:

  • Bis zum Abschluss der Verhandlungen wird die Regierung versuchen, den Anschein von Ruhe zu bewahren, um zu verhindern, dass ihr gewalttätiges Image die Gespräche kompromittiert.
  • Die Repression hält jedoch noch an, nur versteckter, so dass sich die Gesellschaft verunsichert fühlt, ohne dass signifikante Nachrichten auftauchen.
  • Das Ergebnis der Verhandlungen kann sehr entscheidend sein:
    • Wenn eine Einigung erzielt wird, die der Regierung mehr Macht verleiht (z. B. die Aufhebung der Sanktionen ohne wesentliche Änderungen), könnte es danach zu mehr sichtbarer Repression kommen.
    • Scheitern die Verhandlungen oder fühlt sich die Regierung geschwächt, könnten sich die Bedingungen stark verschlechtern oder, umgekehrt, könnten sich Möglichkeiten für Volksbewegungen auftun.

Ich fühle mich, als würde ich in einer Periode der Ruhe vor dem Sturm leben; eine unklare Situation, voller innerer und äußerer Zwänge.

Anmerkung der Redaktion: In diesem ersten Teil des Interviews wurde künstliche Intelligenz eingesetzt, um den originalen Inhalt zu übersetzen, zu ordnen und zu schematisieren.

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Ursula Nollenberger vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!