Der Terror trifft das friedliche Barcelona und erinnert uns an das allgemeine Chaos, das sich aufgrund von maßlosen Ambitionismus und fanatischem Wahn in dieser Welt entlädt.

 

Barcelona, 18.08. – Gestern traf es Barcelona, den grenzenlosen Wahnsinn eines terroristischen Anschlags erleiden zu müssen. Der Mord an Individuen scheint mir beklagenswert und macht mich sehr traurig. Ich könnte auch sagen „an unschuldigen Personen“ aber ich möchte in diesem Zusammenhang nicht diskriminieren; jeder Mord, aus welchem Grund auch immer, ist in sich eine schreckliche Sache. Und die posthumen Erklärungen der Mächtigen, die diese Art von Attentaten verurteilen, um dann umgehend wieder zur Tagesordnung der diskriminierenden Politik und perversen Verhandlungen zurückzukehren, interessieren mich nicht wirklich. Auch das Verhalten der großen Massenmedien, die ihre Titelseiten mit hoch klingenden Worten füllen, während sie angesichts der Gewalt, die Tag für Tag gegen die Bevölkerung auf der ganzen Welt ausgeübt wird, schweigen, gefällt mir nicht.

Dieser Anschlag ist ein weiterer in einer Reihe von Attentaten, die sich in der letzten Zeit in Europa ereignet haben, obwohl es korrekter wäre, sich daran zu erinnern, dass es in der nicht-westlichen Welt noch viel mehr dieser Attentate gibt. Aber der Unterschied besteht darin, dass sie nicht die gleiche mediale Berichterstattung erfahren.

Barcelona ist eine friedliche Stadt, voller Schönheit und Licht und das ganze Jahr über mit Touristen gefüllt. Keine Stadt verdient es, angegriffen zu werden, noch diejenigen, die verängstigt in ihr wohnen. Aber warum genau Barcelona, die Stadt, die es sich zum Ziel gesetzt hat, ein Ort der Integration zu sein, gerecht, weltoffen und solidarisch mit denen, die vom System zurückgewiesen werden. Wir wissen bereits, dass sich das Chaos immer weiter ausbreitet, Stück für Stück, von den zentralen Orten ausgehend, in denen die verschiedenen Verhandlungen abgeschlossen werden und wo Millionen von Waffen produziert werden, die sukzessiv im Rest der Welt landen. Aber wenn die Barbarei die eigene Stadt trifft, tut es noch mehr weh als je zuvor. Die Orte, die wir frequentieren, vom Terror erschüttert zu sehen, erzeugt in uns einen Schock, von dem es schwer ist, sich zu erholen.

Wir sind körperlich fragil, wie Situationen wie diese zeigen, aber wir können innerlich stark sein. Diese Kraft gilt es zu nutzen und unsere Anstrengungen hin zu einer universalen menschlichen Nation zu verdoppeln, ein Welt, in der es weder Zusammenstöße noch Konkurrenz gibt, sondern stattdessen Zusammenarbeit und positiven Austausch. Diese Kraft kommt von einem anderen Ort, sie verbindet uns mit einer anderen Sphäre und einer andere Zeit.

Verurteilen wir also die Gewalt in jeglicher Form, angefangen bei ihrer brutalsten Sorte, wie wir sie gestern in Barcelona erlebt haben, bis hin zur subtilen und eleganteren Art, ausgeübt hinter den Türen von Banken und multinationalen Unternehmen, jene Gewalt, die Entscheidungen trifft, die Millionen von Menschen in die Armut stürzen, und die hinterher Golf spielen geht, jene Gewalt, die Waffen herstellt, sie an den Höchstbietenden verkauft und hinterher deren Gebrauch verurteilt.

Wir wollen diese absurde Gewalt überwinden, die uns dazu bringt, uns gegenseitig zu bekämpfen, während sich eine kleine Minderheit auf unsere Kosten bereichert.

Wir wollen Hass, Ignoranz und bestialischen Egoismus überwinden. Wir wollen gleiche Rechte und Chancen für alle, wo auch immer sie sind und wo auch immer sie hingehen. Wir wollen eine Welt, in der der Mensch zentraler Wert und die Freiheit Ziel unserer Taten ist.

Übersetzung aus dem Italienischen von Evelyn Rottengatter