• Mehrere Anschläge haben zu einer Vielzahl von Toten in Paris geführt und Hunderten Verletzten
  • Heute ist es mehr als jemals notwendig, sich deutlich gegen die Gewalt zu stellen, woher auch immer sie kommt.

Die Fakten sind immernoch sehr verwirrend

Mehr als 140 Tote und zahllose Verletzte sind die Konsequenz von sechs Anschlägen, die gestern Nacht in zwei Bezirken von Paris stattgefunden haben. Die Anschläge fanden ausserhalb des Stade de France (wo Präsident Hollande ein Fussballspiel schaute und von wo er sofort evakuiert wurde); in Strassencafés und im blutigsten Fall innerhalb der Bataclan Konzerthalle, wo es zu den meisten Todesopfern kam. Viele junge Menschen unterschiedlicher Nationen waren bei dem Konzert.

Fünf Terroristen sind gestorben bei diesen Selbstmordanschlägen oder wurden von der Polizei erschossen, aber die Polizei schloss nicht aus, dass die Angreifer daran beteiligt waren. Bis jetzt hat keine Gruppierung die Verantwortung übernommen.

Hollande sagte, dass die französischen Behörden wussten, dass ein Anschlag vorbereitet würde, aber sie konnten ihn nicht aufhalten.

Der französische Präsident hat den Ausnahmezustand über das ganze Land verhängt und hat die Grenzen geschlossen. Die Armee ist auf den Strassen, während die Bevölkerung der betroffenen Pariser Bezirke gebeten wurde, nach Hause zu gehen und ihr Haus nicht zu verlassen.

Die Pariser bieten denjenigen, die momentan nicht nach Hause gelangen können und einen sicheren Platz vor möglichen weiteren Anschlägen brauchen, ihre Wohnungen als vorübergehende Zuflucht an. Der Twitter hashtag #PorteOuverte (offene Tür) bestimmt weltweit momentan den Trend. Die Solidaritätsbekundungen der Bevölkerung bezeugen, wie Menschen in den schwierigsten Situationen das beste von sich zeigen können.

Unmittelbare internationale Reaktionen der westlichen Länder verurteilen die Anschläge und drücken ihre Solidarität mit der französischen Regierung und dem französischen Volk aus.

Nein zur Gewalt, woher auch immer sie kommt.

Es gibt weder politische noch militärische Mittel, die die Gewalt beenden durch den Gebrauch von noch mehr Gewalt. Gewalt kann so nicht aufgehalten werden, weder bei dieser Gelegenheit, noch irgendwann in der Geschichte.

Es gibt keine Rechtfertigung für den Tod eines Menschen durch die Hand eines anderen. Gewalt erzeugt mehr Gewalt und Fanatismus, von welcher Fraktion auch immer, und füttert das Ressentiment und die Rache in einer unendlichen Spirale.

Die Zeit ist gekommen, sowohl für die Regierungen als auch alle Seiten, die in den derzeitigen Konflikten involviert sind, die Wurzel der Probleme anzugehen, um Antworten zu entwickeln, die nach und nach die Gewalt entwaffnen.

Diesmal ist es Paris, wo Hunderte Menschen Opfer eines fanatischen Terrorismus wurden. Davor waren es London, Madrid, New York…aber lasst uns nicht die Hundert Tausende Syrer vergessen, die unter den Bomben aller Seiten des Konfliktes gestorben sind. Lasst uns nicht die Jemeniten vergessen, bei denen ein verschwiegener Krieg wütet. Lasst uns auch nicht den lang andauernden Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis vergessen, der wieder an die Oberfläche gekommen ist in den letzten Wochen…und lasst uns nicht die Millionen Menschen auf der Flucht vergessen, die so viel Schmerz und Leid erfahren als Konsequenz all dieser Kriege.

Die Zeit ist gekommen, die Wurzeln jedes Konfliktes zu betrachten und gewaltlose Lösungen zu finden. Mögen heute Nacht die Menschen in Frankreich und an anderen Orten, und auch ihre Regierungen, sich entfernen vom Hass und sich mit dem Frieden in ihren Herzen verbinden und dem Licht des Verstehens, und die Chance ergreifen, Wege des Dialogs zu öffnen und Orte der Begegnung zwischen den Kulturen und Menschen, während sie die Betonung auf würdige Lebensbedingungen ihrer Bevölkerungen legen, ein fundamentales Element, um fanatische Haltungen zu deaktivieren