Seit über einem Monat setzt der oberste Diskriminator seine furchtbaren politischen Versprechen in die Tat um – er baut eine Bundesbehörde nach der anderen ab, entlässt Tausende von Beamten, schiebt Einwanderer ab, blockiert die Finanzierung von Diversity-Programmen, legt USAID still und kürzt die finanzielle Unterstützung für internationale Hilfsorganisationen.
Als Reaktion darauf protestieren Progressive, um ein System zu retten, das es trotz ihrer Bemühungen nicht geschafft hat, die Ursachen der Ungerechtigkeit zu beseitigen. Diese Regierung ist nicht zufällig an die Macht gekommen; sie ist das Ergebnis jahrzehntelanger systemischer Degeneration und politischen Verfalls. Die sogenannte „Linke“ hat es weitgehend vermieden, das grundsätzliche Problem der Diskriminierung anzugehen, und stattdessen humanitäre Flickschusterei betrieben – Diversity-Trainings, Essensausgaben und Mindestlohnpolitik -, ohne die strukturellen Wurzeln der Unterdrückung anzugehen. Diversity-Trainings beseitigen die Diskriminierung nicht, Tafeln beseitigen die Armut nicht, und die Erhöhung des Mindestlohns löst nicht die wachsende Konzentration von Reichtum und Macht.
Der Kern der Diskriminierung ist eine Denkweise, die dem Eigeninteresse Vorrang vor dem Gemeinwohl einräumt. Wer diskriminiert, sieht nur sich selbst; alles andere ist zweitrangig. Diese egozentrische Weltanschauung ist tief in der kulturellen Essenz des weißen Westens verankert.
Gestern teilte Jeff Bezos der Belegschaft der Washington Post in einem Brief mit:
„Ich schreibe Ihnen, um Ihnen mitzuteilen, dass es auf unseren Meinungsseiten eine Änderung geben wird. Wir werden jeden Tag über die Unterstützung und Verteidigung von zwei Säulen schreiben: persönliche Freiheiten und freie Märkte. Wir werden natürlich auch über andere Themen berichten, aber Standpunkte, die diesen Säulen widersprechen, überlassen wir der Veröffentlichung durch andere.“
Diese scheinbar einfachen Worte – „persönliche Freiheiten und freie Märkte“ – wurden jahrhundertelang benutzt, um Sklaverei, Kolonialismus und die extreme Konzentration von Kapital zu rechtfertigen. Dies ist das eigentliche Wesen des Anti-Humanismus an der Wurzel. Bei der Frage der Freiheit und der Menschenrechte sollte es nicht nur um MEINE persönliche Freiheit oder MEINE Rechte gehen, sondern darum, dass jeder Mensch Zugang zu diesen Grundrechten hat. Wahre Gerechtigkeit folgt der Goldenen Regel – andere so zu behandeln, wie wir selbst behandelt werden möchten.
Auch die Bildung muss diesen Grundsatz widerspiegeln. Sie darf nicht nur als Instrument für das individuelle Vorankommen dienen, sondern auch als Mittel zur Förderung des kollektiven Wohlergehens. Die Lehrkräfte müssen sich um andere kümmern und dafür sorgen, dass jedes Kind, unabhängig von seiner Herkunft, Zugang zur gleichen Qualität der Bildung hat.
Unser Ziel muss deutlich formuliert und vereinbart werden: eine Garantie, dass alle 8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten in Würde, Sicherheit und Frieden leben können. Dies ist die Gelegenheit für alle Humanist:innen weltweit, mit der diskriminierenden Denkweise, der wir zum Opfer gefallen sind, zu brechen und eine wirklich universalistische Bewegung aufzubauen. Fortschritt, der nur einigen wenigen zugutekommt, ist überhaupt kein Fortschritt. Ein echter Wandel muss auf den Grundprinzipien der Menschenwürde, der Solidarität und der Gerechtigkeit für alle beruhen.
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Angela Becker vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!