800-Milliarden-Euro-EU-Friedensprojekt! Oder doch nicht?

Wenn das „Macht-System“ kritisiert wird, lautet das schnelle Gegenargument oft „Verschwörungstheorien“. Doch in Bezug auf das, was derzeit auf der politisch-demokratischen Bühne der westlichen Länder geschieht, muss sich niemand mehr vor diesem Gegenargument fürchten. Denn das, was sich bisher im Jahr 2025 entfaltet hat, ist EINE REALITÄT, in der gesunder Menschenverstand, sachlich dokumentierte Objektivität, öffentliche demokratische Debatten und Gespräche verschwunden sind – weil die Werkzeuge für eine neue Runde der Kriegspropaganda inszeniert wurden.

Trump rülpste, und eine geeinte EU und EU+ gerieten in Panik. Mehrere Krisentreffen wurden einberufen, und in der Woche vor dem Weltfrauentag beschlossen einige Frauen, darunter die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und Ursula von der Leyen, zusammen mit gleichgesinnten Männern, dass sich die EU mit 800 Milliarden Euro aufrüsten sollte. An dieser Stelle sei angemerkt, dass mehr Frauen in der Politik und in den höchsten Machtpositionen nicht zwangsläufig zu weniger Krieg und Aufrüstung führen, denn am Ende geht es um Interessen – und diese sind nicht geschlechtsspezifisch.

Die EU hat beschlossen – und folgt damit früheren Entscheidungen –, dass Frieden nur mit Aufrüstung geschaffen werden kann. Dafür wurden nun 800 Milliarden Euro bereitgestellt. Dies ist die demokratische Entscheidung, die auch Dänemark, meine Heimat, unterstützt. Andere Alternativen oder Lösungen wurden nicht gefunden, unabhängig davon, was vorgeschlagen wurde. Die Entscheidung wurde kompromisslos und mit Mehrheit getroffen. Daher liegt dieses „Friedensprojekt“ der EU und ihrer Mitgliedstaaten bedingungslos in den Händen der Entscheidungsträger sowie der Einzelpersonen, Parteimitglieder, Unternehmen, Medien und Experten, die es unterstützen. Es kann nicht anders sein, denn kollektiv wurde uns durch Propaganda vermittelt, dass die 800 Milliarden Euro notwendig sind, um gemeinsame Sicherheit zu gewährleisten, Wohlstand und Demokratie zu schützen und sich gegen den Feind Putin/Russland zu rüsten. Dies sind die Worte der gewählten EU-Vertreter – und damit gibt es in meinen geschriebenen Worten keine Verschwörungstheorien. Die Absicht der EU, die alle europäischen Regierungen und Führer umfasst, basiert auf dem „Willen des Volkes“, das heißt, die 800 Milliarden Euro wurden unter Berücksichtigung aller möglichen Konsequenzen kalkuliert.

„Großartig“ – und schneller entschieden, als die Banken während der Finanzkrisen gerettet wurden.

Wenn es möglich ist, 800 Milliarden Euro für Aufrüstung zu finden, dann bedeutet das, dass in den Kassen Europas noch viel mehr Geld vorhanden ist. Denn das, was gerade passiert, ist keine einmalige Finanzierung.

Stellen wir uns vor, dieselben demokratisch gewählten Vertreter könnten 800 Milliarden Euro für Gesundheitsversorgung, Bildung und Wohnraum für alle, kostenlosen öffentlichen Nahverkehr, Antidiskriminierung, UN-Menschenrechte, Anti-Apartheid und nicht zuletzt für die Beendigung von Völkermord und allen Kriegen verwenden. Aber nein, denn hier müssen wir Bürger verstehen, dass das Inflation erzeugen könnte, dass die Spitzensteuer zu hoch sein könnte und dass es ja auch noch Geld für Politiker geben muss, um sich Unterwäsche für den Privatgebrauch zu kaufen und mit Privatjets zu fliegen.

Setzen wir die Summe ins Verhältnis: Das Privatvermögen der sechs reichsten Menschen beträgt 800 Milliarden Euro. Würde die gesamte Weltbevölkerung, einschließlich Putin, Xi, Kim usw., aus eigener Tasche für das „EU-Friedensprojekt“ bezahlen, würden die Kosten 100 Euro pro Person betragen. Wir wissen, dass das nicht möglich ist, weil mehr als eine Milliarde unserer Mitmenschen ohne Einkommen lebt und eine ähnliche Anzahl in extremer Armut – unter anderem aufgrund von Kriegen und Aufrüstung.

Die Rechnung für die 500 Millionen Bürger der EU, unabhängig von Alter und Einkommen, beträgt durchschnittlich 1.600 Euro pro Person! Aber wir müssen uns an die Worte der gewählten Vertreter erinnern: „Es wird fair und sozial verantwortlich gelöst.“

Es ist wichtig zu betonen, dass die Entscheidung nicht auf dem Willen des Volkes basiert. Denn in den letzten drei Jahren, bevor Trump Präsident wurde, haben wir keine zusätzlichen Zahlungen an die NATO gefordert, keine Aufrüstung verlangt, um alle Kriege zu stoppen, und wir haben nicht einmal um die Aktivierung von Atomwaffen in Europa gebeten. Krieg, Aufrüstung und die damit verbundene Propaganda stammen immer aus den Machtkorridoren.

Wir wissen, dass die 800 Milliarden Euro nicht transparent sind, wenn es darum geht, wer sie letztendlich erhält. Aber eines ist sicher: Wenn wir der Spur des Geldes folgen könnten, wüssten wir auch, wer die Propaganda orchestriert hat.

Und hier sind meine Worte an die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und alle anderen europäischen Führer: „Es gibt keinen Raum für Fehler, denn ihr habt mit demokratischer Mehrheit entschieden, dass dies die Wahrheit und die Zukunft für die Menschen in Europa ist. Aber wir sind viele Millionen wahre Friedensaktivisten in Europa und dem Rest der Welt, die eure Kriege und euren Wahnsinn nicht wollen. Deshalb liegt es an euch, es wie versprochen zu lösen – oder für immer zu verschwinden.“

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, egal wo auf der Welt: Nehmen wir den Frieden in unsere eigenen Hände und Herzen. Tragen wir den Kampf hinaus in die Welt, denn zum Glück sind nicht alle unsere Feinde. Der Fokus liegt auf Frieden und Gewaltlosigkeit, denn wir fordern ein Ende aller Kriege, Abrüstung, neutrale Armeen zur Kontrolle dessen, Versöhnung, globale Abrüstung, die Eliminierung aller Atom- und Chemiewaffen, Klimagerechtigkeit, Antidiskriminierung und die UN-Menschenrechte ganz oben auf der Agenda – indem wir den einzelnen Menschen als höchsten Wert des Lebens betrachten. Danke.

Claus Kiaer