Die Überschwemmungen in Pakistan, Rekordwärme in Europa, verheerende Waldbrände an alle Ecken der Welt usw. usw. sind Hintergründe der Rede des Generalsekretärs der UNO zur Weltklimalage auf der COP27.

Gleichfalls im Blick hat er sicherlich die unzureichenden Ergebnisse der vorangegangenen 26 Klimakonferenzen. Die Brisanz der Tagung in Ägypten begründet sich in den anhaltenden gegensätzlichen Interessenlagen der Regierungen der G7 und den weiterhin unwürdigen Bedingungen in den Ländern der 3. Welt, die zu Flüchtlingswellen führen, aber oft verschlossene Tore an den Grenzen Europas und den USA finden.

Deutschlands Beitrag zur COP27 soll nach Meinung des Bundeskanzlers ein Club der Reichen sein, der Regeln und Standards für den notwendigen Umbau der Industriezweige schafft und Kapital bereitstellt. Als Büro schlägt er schon vorsorglich Frankfurt am Main vor. Die Konzepte der Grünen Partei sehen in der gegenwärtigen Weltklimalage wirtschaftliche Unabhängigkeiten durch Abschottung von der internationalen Arbeitsteilung vor. Russland und China liegen im Blickfeld. Koste es, was es wolle, und sei es mit einer Inflation, die das Volk zu tragen hat. Hoffentlich kommen die Länder der 3. Welt nicht auf die Idee, die Länder der G7 im grünen Stile nicht mehr mit Erdöl u.a. Rohstoffen zu beliefern, um nicht abhängig vom Kapital zu sein. Ihr kleinerer Anteil am Nutzen der Exporte hat ja in der Vergangenheit nie ausgereicht, um ihren Lebensstandard auf ein würdiges Niveau zu heben.

Inzwischen hat der weltgrößte Verbund von 550 Kapitalinstituten (GFANZ, mit 150 Billionen US Dollar auf der Habenseite) entschieden, sich nicht an einer UN-Initiative zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu beteiligen, schreibt die Berliner Zeitung vom 08.11.2022.

Der von der EU vorgeschlagene Verkaufsstopp von Neuwagen ab 2035 ist ein Schelmenstreich. Altfahrzeuge können noch weiter viele Jahre die Luft verschmutzen.

Die Differenzen zwischen den Teilnehmerstaaten der Konferenz in Ägypten sind außerordentlich hoch. Eine weitere Hürde: Für das Abschlussprotokoll gilt ja nicht Prinzip „Ein Land, eine Stimme“, wie es im Rat der gegenseitigen Wirtschaftshilfe üblich war, d.h. mit Vernunft und Wissenschaft als Basis. Für die COP27 gilt auf Umwegen die Stimmenmehrheit des Geldkapitals. Das aber ist eine Frage des gesellschaftlichen Systems.

Die künftige Bewohnbarkeit der Erde, mit einem erträglichen Klima für Menschen, steht weiter in Gefahr und sie ist nicht gesichert. Auch nicht die biologische Artenvielfalt der Erde. Kriegsaktionen in der Ukraine und anderswo verschlimmern Lage und Aussichten.

Die Ursachen des negativen Klimawandels sind noch nicht beseitigt. Ein internationaler bindender Vertrag zwischen den Mitgliedsländern der UNO ist noch nicht in Sicht. Die Hauptursachen liegen im überbordenden Wachstum der Gewinne zum privaten Gebrauch der Vorstände. Sie liegen in der fehlenden Beachtung der physikalischen, biologischen, chemische Gesetze der Natur. Der Mensch entnimmt der Natur mit seiner Gewinnlogik und dem Egoismus mehr als er zum Überleben braucht. Schäden an die Natur werden nicht geahndet. Die Natur ist bisher nur in den Verfassungen einiger lateinamerikanischen Länder „Rechtssubjekt“.


Der Autor Günter Buhlke, ehem. Mitarbeiter der Staatlichen Plankommission und ehem. Leiter des Schweizer Instituts für Betriebsökonomie, beschreibt in seinem neuen Buch „Hat die Welt eine Zukunft?“ Verlag am Park, ISBN 978-3-947094-79-0 Alternativen der Planung in einer humanen Welt.

Es wird im Schwerpunkt digital von Amazon, Thalia u.a. als E-Buch angeboten und kann zum Erwerb in jeder Buchhandlung unter dem Titel oder ISBN 978-3-947094-79-0 bestellt werden.

Hat die Welt eine Zukunft?