Tausende demonstrierten vor dem Besuch von Bundeskanzlerin Merkel beim ungarischen Staatsoberhaupt Viktor Orban in Budapest gegen seine Regierungspolitik. Eine Gruppe von Ungaren mit dem Namen Kreativer Widerstand, organisierte vor der ungarischen Botschaft in Berlin eine Solidaritätsaktion.

Teil nahmen Personen verschiedenster Altersgruppen, die seit längerem oder auch erst seit kurzem in Berlin leben. Die meisten haben Ungarn ungern verlassen, haben entweder jegliche Zukunftsperspektive verloren oder es schlicht unter dieser Regierung nicht mehr ausgehalten.

Symbolisch haben die Demonstranten vor der ungarischen Botschaft und mit Sicht auf das Brandenburger Tor eine Wand aus Kartonschachteln aufgebaut, um auf die zunehmende Isolation und Abschottung hinzuweisen, die durch Orbans Politik für das EU-Land resultiert. Dass dabei Umzugskartons verwendet wurden, entbehrt nicht einer unfreiwilligen Ironie, packen doch immer mehr Ungarinnen und Ungarn ihre Sachen und verlassen das Land. Außerdem wurden die zahlreichen Vorwürfe an die Orban-Regierung an der Wand angeprangert:

„Fremdenhass als offizielle Haltung“
„Beschränkung der Befugnisse des Verfassungsgerichts“
„Kriminalisierung der Obdachlosigkeit“
„Unfaires Wahlsystem“
„Staatsideologie in der öffentlichen Bildung“
„Täglich beschränkte Freiheitsrechte“
„Verfolgung von NGOs“
„Unfaires Wahlsystem“
„Offene Korruption“

Gegen Ende dieses kalten aber sonnigen Sonntagnachmittags, der Hoffnung auf einen nicht allzu weit entfernten Frühling weckte, wurde diese Mauer gemeinsam eingerissen und damit der Hoffnung ausdruckt verliehen, dass sich das Land von dieser Regierung befreien und einen wirklichen Neuanfang starten kann.

 

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