(Prensa Latina).- Die Kommission für Frieden und Verständigung, die sich um eine Lösung des historischen Konflikts zwischen dem chilenischen Staat und dem Volk der Mapuche bemühen soll, wurde am 21. Juni bei einer Zeremonie unter Leitung von Präsident Gabriel Boric im Palast La Moneda vorgestellt.

Während des ersten von drei Besuchen in der Region Araucanía im vergangenen Dezember hatte Boric alle Akteur*innen aufgefordert, eine Kommission zu bilden, um die Empfehlungen nationaler und internationaler Organisationen zu berücksichtigen und in die Tat umzusetzen. Der besondere Auftrag der Kommission wird laut Boric folgender sein: Sie soll den Landanspruch der Mapuche klar bestimmen und Verfahren mit konkreten Fristen vorschlagen, die die Versäumnisse des chilenischen Staates gegenüber der Gemeinschaft begleichen.

Verantwortung des chilenischen Staates und ansässiger Unternehmen

Die Mapuche sind das größte indigene Volk Chiles und fordern seit Jahrzehnten die Rückgabe ihres Landes, das sich größtenteils in den Händen von Forst- und Agrarunternehmen befindet. In den letzten Jahren kam es in der so genannten südlichen Makrozone zu Gewalttaten, bei denen Indigene, Siedler*innen und Angehörige der Ordnungskräfte ums Leben kamen sowie Land und landwirtschaftliche Maschinen in Brand gesetzt wurden.

In einem Interview mit Prensa Latina erklärte der Akademiker Pedro Canales kürzlich, dass die Aneignung und Enteignung indigener Gebiete durch den Staat der Hauptgrund für die heutige Gewalt sei.

In der vergangenen Woche forderte die Vereinigung der Gemeinden von La Araucanía von der Regierung, dass die in ihren Gebieten ansässigen Unternehmen eine Entschädigung für die Ausbeutung der Plantagen zahlen – eine so genannte Waldlizenzgebühr.

Der Regionalgouverneur von Biobío, Rodrigo Díaz, sagte, er hoffe, dass im Rahmen des Prozess ein Fahrplan für die indigene Bevölkerung aufgestellt und Verantwortung für alle Opfer, Mapuche und Nicht-Mapuche, übernommen werde. Er fügte hinzu, dass viele Menschen infolge der Zwangsumsiedlung Menschenrechtsverletzungen erlitten haben.

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