Es geht wirklich um das Überleben, wie kenntnisreiche Fachleute immer wieder vorhersagen. Es sind diese Wenigen, die auf die Fehlentwicklungen im menschlichen Dasein hinweisen. Und es sollte die Aufgabe jeder Regierung sein, darauf zu reagieren. Jetzt steht der nächste Regierungswechsel vor der Tür. So finden dazu in dieser Zeit die Absprachen zur Bildung einer Koalition statt. Wenn auch nach Ende der Bundestagswahl wenig von den Absprachen nach außen dringt, so wird wohl jede Partei ihr Programm so weit wie möglich durchsetzen wollen.

Als Beobachter kann man heute wohl schon behaupten, dass das Wichtigste der Zukunft, die Klimawende herbeizuführen, bei keiner Partei an erster Stelle steht. Das muss schon großes Unbehagen hervorrufen. Es soll einfach mit Hilfe verbesserter Technik verbunden mit Wirtschaftswachstum eine neue Energieform entwickelt werden, um dann den Wohlstand auf ganzer Linie beizubehalten, besser noch zu erhöhen. So lassen sich aber Klimaproblem und auch die Ausbeutung der Natur wohl nicht lösen.

Es tut sich auf der ganzen Linie eine Diskussion darüber auf, was alles geändert werden müsste. Und hier liegen die Meinungen der Parteien ziemlich weit auseinander. Man kann aber feststellen, dass über das Wohl der Bürger wenig darin vorkommt. Es ist doch erstaunlich, wie wenig es um das Wohlergehen geht. Es zeigt, wie weit wir uns von einem Miteinander entfernt haben. Bei allen Gesprächen zur Regierungsbildung ist nichts vom Wohlergehen für die Menschen zu spüren. Es beginnt damit, dass das Wichtigste ist, dass durch ein neues Wirtschaftswachstum die alten Zustände der Wirtschaft wieder hergestellt werden. Schon allein hier zeigt sich, dass nur ein zweitrangiges Interesse für das Klimaproblem vorhanden ist. Egal, welche Partei die Regierung stellen wird, hier unterscheiden sie sich kaum. Man zeigt also wenig Interesse daran, welche Folgen das für die Nachkommen hat. Mit Schrecken stellt man fest, dass für keine Partei das Klima an vorderster Front steht. Was kann der Grund sein, dass solches Verhalten das Überleben in Frage stellt. Es kann eigentlich nur bedeuten, dass die allgemeine Gier nach immer mehr bei fast allen Parteien weiterhin vorhanden ist, die menschliche Natur kann wohl nicht mehr anders. Sind wir wirklich so weit gesunken, dass in allen Parteien so viel Unverstand herrscht. Es bedeutet, dass der Kontakt zu Klima und Natur verloren gegangen ist.

Wir aber sind so geprägt worden und besonders die komplette Regierung zeigt keine echten Anstalten, das Klimaproblem anzugehen. Immer noch ist hier bei Allen das Geld, das das erst einmal vorhanden sein muss. Weiter wird von jeder Partei ein Wirtschaftswachstum angestrebt, damit die gesamte Aktion bezahlbar bleibt. Wirtschaftswachstum ist aber mit notwendigem Energiewachstum verbunden. Dagegen kann doch nur jede mögliche Einschränkung der Weg zur Rettung der Menschheit sein. Gerade in Europa sind doch die Erkenntnisse des Entstehens und Verfolgens beim Klimawandel bekannt. Alle Parteien wollen das aber nicht öffentlich diskutieren, wie es heißt, die Wähler nicht zu erschrecken. Ob denen nicht klar ist, welche Verantwortung sie damit übertragen bekommen.

Es wird von den Nachkommen wohl als das größte Verbrechen der heutigen Gesellschaft an der gesamten Menschheit angesehen werden müssen, weil man die nötigen Wege nicht eingeschlagen hat.

Ob sich die Verantwortlichen dessen wohl bewusst sind. Begreifen wir doch, dass der jetzt eingeschlagene Weg in den Abgrund führt. Schon heute sterben in Afrika so viele Menschen an Hunger, hervorgerufen durch Dürreperioden. Sind sich die wohlhabenden Länder darüber wohl klar, welche Verantwortung ihnen damit angelastet wird.

Es ist doch eine menschliche Notwendigkeit, weil die Teilhabe an einer Welt grenzenloser Gier, Gewalt und Macht und grenzenlosen Profits uns unserer Menschlichkeit beraubt. Sowohl die 1 Prozent-Herrscher als auch die 99 Prozent entbehrlicher Menschen verlieren ihre Menschlichkeit. Gier, Angst und Hass gehen Hand in Hand und verstärken sich gegenseitig. Diese Passivität hat sich sogar auf das gesamte Volk übertragen. Es geht allen wohl vielen wirklich zu gut, um darüber noch Gedanken zu verlieren.

Ob Ampel oder Jamaika: beide Wege werden uns in die Irre führen. Bei beidem geht es nicht mehr um die Rettung des Klimas, alle Parteien wollen doch so viel wie möglich von ihrem Parteiprogramm unterzubringen. Bei jeder Partei steht die Klimarettung nicht an erster Stelle.

In Berlin wird sondiert, um dann zu verhandeln. Gleich, ob Ampel oder Jamaika – ist das wirklich ein Ringen um die Zukunft des Landes? Oder wird da ausgehandelt, wer den Vertrag über den Abriss erhält? Eine Zukunftsperspektive ist jedenfalls nicht wirklich im Angebot. […]

Die Flut im Ahrtal liegt bald drei Monate zurück. Und jetzt steht schon fest, dass Teile der Region frühestens im März wieder eine funktionierende Gasversorgung haben werden. Wie die Menschen über den Winter kommen? Offensichtlich keine staatliche Aufgabe, so wenig, wie es die Warnung vor der Flut war. So wenig, wie es die Aufräumarbeiten danach waren. Gäbe es noch so etwas wie Verantwortung in der Politik, hätten über diesem Ereignis zwei Landesregierungen stürzen müssen. Stattdessen wurde ein Landrat zum Bauernopfer. Wer sich fragt, wie diese Republik mit einem Blackout zurechtkäme, muss nur einen Blick ins Ahrtal werfen. […]

Die politische Klasse in Berlin verhält sich wie eine Partygesellschaft, die sich gegenseitig zuprostet und den tollen Ausblick preist, während im Keller das Fundament zusammenbricht. Keine der eventuell an der Regierungsbildung beteiligten Parteien hat irgendeine Distanz zur NATO. Seit die Linke diese Ansicht wegen Personalmangel nicht mehr forciert, gibt es im ganzen Bundestag keine NATO-Gegner mehr. Im Gegenteil, mit einer Regierungsbeteiligung der grünen transatlantischen Eiferer ist sichergestellt, dass die gute alte deutsche Untugend der Nibelungentreue zu neuen Höhen strebt.

Was sagt das für eine sinnvolle Zukunft des Überlebens aus. Man könnte mehrere Schlussfolgerungen ziehen. Zunächst zeit sich der Nachteil der parlamentarischen Demokratie gegenüber der direkten besonders deutlich. Alle die, die eine Partei gewählt haben, die nicht Anteile an einer Koalition erhalten haben, deren Stimme ist für diese Wahlperiode ohne Wirkung. Das wird meistens mehr als die Hälfte aller Wähler betreffen, wenn man die Nichtwähler einbezieht. Welch ein riesiger Nachteil gegenüber der direkten Demokratie. Im Falle der direkten Demokratie entscheidet die Mehrheit aller Wähler den Fortgang ihrer Lebensverhältnisse. Dieses alberne Parteiengeplänkel um den Anteil der eigenen Forderung findet nicht statt. Hier muss doch das Gesicht gewahrt werden. An der Mehrheitswahl nehmen alle teil. So findet sicher auch der Einfluss der sozial unterbewerteten Gruppen mehr Geltung. Es ist die Stimme eines jeden gefragt, es zählt jede Stimme. Daraus wächst dann die Verantwortung jedes Einzelnen. Nicht Wirtschaft, nicht Technik, nicht Vermögen bestimmen dann die Zusammensetzung der Regierung. Der Lobbyismus findet keine Angriffsfläche mehr.

Dabei ist die Sachlage für jeden, der die geopolitischen Entwicklungen der letzten Jahre beobachtet hat, glasklar. Die Macht der westlichen Allianz ist bereits gebrochen und wäre nur um den Preis eines globalen Infernos zu retten; auch für die deutsche Machtpolitik wäre Rückzug angesagt. Aber in den in Berlin versammelten Haufen schließt man lieber fest die Augen und macht weiter wie bisher.

Dennoch kam in die Welt, was wir uns nicht wünschen. Unsere Zivilisation beginnt mit Geschichten von Schuld und Mangel, von Verrat und Betrug und mündet in Erzählungen vom Recht des Stärkeren und der Bedeutungslosigkeit des Einzelnen. Leben ist Kampf, die Natur unerbittlich und die Erde ein gefährlicher Ort. Das Universum ist uns feindlich gesonnen, und das gegenseitige Bekriegen ist der Motor der Evolution. Das Lebendige bedroht uns mit seiner ständigen Unsicherheit, allein das künstlich Erschaffene zusammen mit einer großen Demut vor der Natur vermag den Planeten zu einem sicheren Ort zu machen.

So heißt es: Was aus diesem Denken entstanden ist, haben wir heute vor Augen.