Rund 800 Personen beteiligten sich gestern am Fliegerhorst Büchel in der Eifel an einer Menschenkette gegen Atomwaffen. Mit der Aktion forderten die Friedensbewegten im Vorfeld der Bundestagswahl den Beitritt Deutschlands zum UN-Atomwaffenverbot und den Abzug der in Deutschland stationierten US-Atomwaffen. Organisiert wurde die Menschenkette von der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“.

„Der Stillstand bei der nuklearen Abrüstung muss endlich überwunden werden. Die kommende Bundesregierung darf den im Januar in Kraft getretenen Atomwaffenverbotsvertrag nicht länger ignorieren und muss endlich beitreten! Die Argumente der jetzigen Regierung gegen diesen wegweisenden Vertrag sind fadenscheinig. Stattdessen findet aktuell eine milliardenschwere nukleare Ausfrüstung statt.“ sagt Marion Küpker, Sprecherin der Kampagne Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“. „Trotz Bahnstreiks und Vorbehalten wegen der sich wieder zuspitzenden Corona-Situation konnten wir mit 800 Teilnehmenden heute ein starkes Zeichen setzen.“, so Küpker weiter.

Gegen 13 Uhr schloss sich die Menschenkette, welche sich vom Gewerbegebiet Büchel bis zum Tor 1 des Fliegerhorsts erstreckte. Um Corona-Abstände einzuhalten, verwendeten die Protestierenden Menschenkettenbänder und Transparente. Unter den Teilnehmenden befanden sich auch Protestierende aus anderen europäischen Staaten. Auf der Abschlusskundgebung direkt neben dem Haupttor des Fliegerhorstes sprachen u.a. Prof. Karl Hans Bläsius (KI-Experte von der Uni Trier), Aktive aus Belgien und den Niederlanden sowie Kampagnensprecherin Marion Küpker.

„Die europäische Friedensbewegung setzt sich für eine Beendigung der nuklearen Teilhabe der NATO ein. Entspannungspolitik heute heißt, die kooperativen Beziehungen, die im Bereich der Klimapolitik schon begonnen haben, auf den Bereich Sicherheit und Frieden auszuweiten.“, sagte Angelika Claußen, Vorsitzende von IPPNW Europe und Co-Vorsitzende von IPPNW Deutschland.

Der Fliegerhorst Büchel ist der letzte verbleibende Standort für US-amerikanische Atomwaffen in Deutschland. Für die Ertüchtigung des Standorts wird der Fliegerhorst in den kommenden Jahren für 256 Millionen Euro ausgebaut. Darüber hinaus steht die Beschaffung neuer Trägersysteme bevor, welche Milliarden kosten werden. Die atomwaffenfrei-Kampagne stellt sich entschieden gegen diese aberwitzigen Ausgaben. Sie steht damit nicht allein: In repräsentativen Umfragen sprechen sich seit Jahren große Mehrheiten für den Abzug der Atomwaffen aus.

Pressemitteilung von atomwaffenfrei.jetzt

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