Voraussetzung für beide Varianten ist meines Erachtens ein anderes Geldsystem, hier kommt eigentlich auch nur das Geldsystem nach der „Modern-Monetary-Theory“ MMT infrage. Es unterscheidet sich wesentlich vom heutigen Geldsystem.

Danach dürfen Banken kein Geld mehr herstellen und es nicht mehr als Kredit gegen Zinsen verleihen. Dagegen ist allein der Staat berechtigt, Geld in erforderlicher Menge herzustellen. Das heutige Schuldgeldsystem gehört schnellstens abgeschafft. Die Leidtragenden sind dabei immer die Geringverdiener und die ärmere Gesellschaft. Unter dem heutigen System würden die beiden zu diskutierenden Varianten sicher an der Frage scheitern: “Wer soll das bezahlen“. Wenn aber nach MMT die Beschaffung von Geld allein vom eigenen Staat in der nötigen Menge erzeugt wird, ist Geld nicht mehr die große Bremse bei der Durchführung. Wenn keine Zinsen anfallen, entfällt auch die Bremse bei der Geldherstellung. Geld darf doch nur ein Hilfsmittel zur Vereinfachung von Waren- und Leistungs-Austausch sein. Welch ein Fortschritt für das Miteinander.

Zwischen den beiden Varianten Job-Garantie und bedingungslosem Grundeinkommen gibt es Unterschiede in der Wirkung, sie sollen gegenüber gestellt werden.

Beim BGE würde jeder Bürger eben dieses Grundeinkommen erhalten, egal in welcher finanziellen Lage derjenige sich befindet. Wenn auch die Reichen nicht auf ein BGE angewiesen wären, so sollten auch diese nicht davon ausgenommen werden, da es sonst nicht BGE heißen würde. Da der Anteil der Besitzenden im Verhältnis zu den Bedürftigen klein ist, fällt dieser Betrag auch nicht ins Gewicht. Es heißt ja auch bewusst bedingungslos, auch Besserbemittelte könnten durch Umstände in eine prekäre Lage geraten.

Wenn also MMT als Geldsystem eingeführt wäre, sollte entweder JG oder BGE wohl eine sehr sinnvolle Unterstützung sein, alle in Not geratene brauchten somit nicht mehr um Unterstützung bangen oder betteln. Voraussetzung für beide Varianten kann nur das MMT-Geldsystem sein. Bei dem heutigen Parteiensystem ist die Durchführung wohl weniger gut durchführbar, weil hier das Denken in Gemeinschaften nicht im Vordergrund steht. Für beide Varianten ist eine direkte Demokratie wohl eher geeignet.

Eine Gegenüberstellung soll die Vor- und Nachteile herausarbeiten. Beide Varianten wären ein wesentlicher Fortschritt, allein um im Gemeinwesen und auch im Staatswesen und dem gesellschaftlichen Umgang wird das Miteinander zu gefördert. Immer würde sich die Lage der Minderbemittelten, besonders die der Arbeitslosen, wesentlich verbessern. Schon die Bezeichnung arbeitslos ist eine Farce, an Arbeit hat es noch nie gemangelt, der bessere Ausdruck wäre sicher mittellos. In beiden Varianten könnte sich damit viel mehr als Mitglied einer offenen Gesellschaft mit einer Freiheit von Entscheidungen fühlen, die es in solcher Form bis heute noch nie gegeben hätte. Niemand muss aus finanziellen Gründen dann angstvoll in die Zukunft blicken, er würde sich immer im Schoße der Gemeinschaft aufgehoben fühlen. Und solches Denken könnte dann auf Gegenseitigkeit von Staat und Bürger beruhen. So fände das soziale Miteinander auf einer höheren Warte statt. Mit solchem Grundeinkommen könnte aus einer Leistungsgesellschaft wieder eine Sozialgesellschaft werden.

Ausgangspunkt bei der Job-Garantie ist, dass jeder, der arbeitslos geworden ist, vom Staat eine Job-Garantie bekommt, jeder kann demnach nie mehr „arbeitslos“ werden. Er sollte aber wohl eine ihm mögliche Arbeit annehmen müssen. Der Grundgedanke ist, dass nur dann, wenn von Jedem durch Arbeit eine Leistung erbracht wird, er seinen Beitrag zum wirtschaftlichen oder finanziellen Gleichgewicht leisten muss. Aber auch damit verbunden ist, dass nicht mehr um Almosen gebettelt werden muss. Die psychische Entlastung eines Jeden kann man sich heute wohl gar nicht vorstellen.

Mit dem BGE wäre die Freiheit des Einzelnen noch nie so groß gewesen. Die Freiheit, die Arbeit anzunehmen, die der eigenen Gestaltungsmöglichkeit zutreffend wäre. Hier könnte natürlich der Einwand kommen, dass Schmarotzer allein auf Kosten Anderer leben würden. Aber solche Schmarotzer hat es schon immer gegeben und wird es auch weiterhin geben. Was sind denn dann eigentlich die Eigentümer von Großkapital. Denen muss man dann den gleichen Vorwurf machen, auch Schmarotzer zu sein.

Menschliche Arbeit gehört außerdem nicht mehr versteuert, sodass jeder jede Arbeit leisten könnte, die ihm zusagen würde. Welche Unabhängigkeit im Leben würde sich daraus ergeben, man muss sich nicht bei einem Arbeitgeber bewerben. Die Abhängigkeit gegenüber Arbeitgebern wäre dann nicht mehr vorhanden, vielleicht gibt sich so mancher mit Hilfstätigkeiten zufrieden, die er beim Nachbarn oder sonst wo leisten kann.

Muss man dann davon ausgehen, dass irgendwelche notwendigen Gemeinschaftsarbeiten nicht mehr geleistet werden, wenn ja, dann darf wohl das Gemeinschaftsdenken ganz schnell wieder in Ordnung gebracht werden müssen. Dann wird den meisten klar, dass nur gemeinschaftlich ein Leben miteinander möglich und dass man doch voneinander abhängig ist.

Welch eine Zufriedenheit würde sich dadurch grundsätzlich einstellen. Weil dann alle Mitmenschen Hochachtung voreinander und vor dessen Arbeitsleistung hätten. In diesen Fällen hätte gegenüber heute das Betteln um Unterstützung ein Ende, eine ganz andere Moral gegenüber den Mitmenschen würde die Lebensfreude erhöhen. Jeder hätte dann ein Anrecht auf entweder JG oder BGE. Das sollte auch die menschlichen Beziehungen untereinander verbessern, auch die Hilfsbereitschaft steigern. Wahrscheinlich hat es dadurch auch Auswirkungen auf die menschliche Psyche.

Wenn man also die Wahl hätte, die Job-Garantie oder das bedingungslose Grundeinkommen, dann wäre das BGE schon vorzuziehen, weil es doch die Grundeinstellung ändert und das wohl zum Positiven und das in mehreren Richtungen. Man würde großen Abstand gewinnen von der Leistungsgesellschaft, die nicht mehr im Interesse der Klimarettung sein kann. Geld bekäme den Wert, dem ihm eigentlich auch zustehen würde, nämlich nur ein reines Hilfsmittel zu gelten.

Müssen Regierungen solche Entscheidung nicht unter anderen Voraussetzungen treffen. Allein, dass über Steuern die Geldmittel für die nächsten Aufgaben des Staates ist doch nicht sinnvoll. Schon deshalb nicht, weil Zinsen immer die Einnahmen schmälern und so eine stetig zunehmende Leistung von den Arbeitenden erzwingt

Es wäre an der Zeit, sich darauf zu besinnen, ob diese allgemeine Abhängigkeit von Geld, die allein vom Menschen gemacht ist, beendet wird. Und uns wieder daran erinnern, dass die Menschen doch ein Teil der Natur sind und sich auch so verhalten sollten.

Gerade in der Zukunft muss das doch allen viel bewusster werden. Noch wird alles unter dem Gesichtspunkt gesehen, was es koste. Aber das scheint der größte Fehler und damit die Menschheit in Zukunft in große Schwierigkeiten bringt. Wäre es nicht sinnvoller, erst einmal zu überlegen, wie viel menschlicher Arbeitsaufwand für die Klimarettung nötig ist, um gerade diese in den Griff zu bekommen und zu lösen. Herauszufinden, wie viel Arbeitskräfte dafür benötigt werden. So könnte sich die Menschheit darauf viel gezielter darauf einrichten. Es geht doch wirklich nicht mehr darum, eine Beschäftigung zu haben. Allein der Begriff arbeitslos muss eigentlich doch mittellos heißen, es mangelt sicher nie an Arbeit.

Geld kann und muss dabei doch nur eine untergeordnete Hilfsgröße sein. Daraus muss sich ein Gemeinschaftsdenken entwickeln, das sollte von Allen verstanden werden, es handelt sich ums Überleben. Nur mit solch einer veränderten Sichtweise wird diese große Umstellung gelingen.

Wir brauchen eben keine Leistungsgesellschaft, dagegen eine Sozialgesellschafft, die wohl auch noch lernen muss, sich einzuschränken.