Diese Mitteilung richtet sich zum Abschluss der gescheiterten Weltklimakonferenz in Madrid an die Mitglieder des deutschen Klimakabinetts, namentlich:

Angela Merkel, Svenja Schulze, Olaf Scholz, Peter Altmaier, Horst Seehofer, Andreas Scheuer, Julia Klöckner, Helge Braun, Steffen Seibert.

Wir wollen Ihnen zum Abschluss der Konferenz, die lediglich mit einem Abschlussdokument, aber ohne zentrale Entscheidungen beendet wurde, und zum Abschluss des Jahres 2019 noch einmal einige Schlagzeilen ins Gedächtnis rufen. Wir haben eine Auswahl getroffen – sie ist nicht vollständig, aber sie ist repräsentativ für die unzähligen Schlagzeilen, die uns Eltern im Laufe dieses Jahres sehr viele Nächte den Schlaf geraubt und uns schlimmste Albträume beschert haben:

Klimaschlagzeilen des Jahres 2019

  • In der Arktis weicht der Permafrostboden wesentlich schneller auf als erwartet.
  • Die Abholzungsrate in den Amzonaswäldern ist innerhalb eines Jahres um 30 Prozent gestiegen.
  • Bis zum Jahr 2100 könnten mindestens bis zu 250 Millionen Menschen in einem Bereich leben, der von Hochwasser betroffen ist – darunter die Städte Bremen und Hamburg.
  • Deutschland gehört zu den drei am stärksten von Extremwetter betroffenen Staaten weltweit – die mittlere Lufttemperatur hat sich bereits jetzt um 1,5 Grad erhöht.
  • Im Meer dehnen sich die Regionen ohne ausreichenden Sauerstoff immer weiter aus – inzwischen sind 700 Regionen weltweit betroffen.
  • Führende Klimaforscher*innen sehen Belege dafür, dass sich die Erde viel schneller und stärker erhitzen könnte als angenommen. Sie sprechen von einem planetaren Notfall.
  • Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten die Temperaturen auf der Erde um nahezu vier Grad steigen.

Auf diese Entwicklungen konnte die Weltklimakonferenz keinerlei Antworten liefern.

Um so wichtiger wäre es, im eigenen Land mutig voranzugehen.
Das Gegenteil ist leider passiert:
Sie haben diesen zutiefst erschütternden Entwicklungen in diesem Jahr ein Klimapaket entgegengesetzt, das von zahlreichen Wissenschaftler*innen als vollkommen unzureichend beurteilt wurde.

Wir Eltern müssen uns nun also mit der bitteren Wahrheit auseinandersetzen, dass Sie, die politische Führung dieses Landes, nicht gewillt sind, diese Krise gemeinsam mit uns und mit Millionen anderen Bürger*innen adäquat und im Sinne unserer Kinder ernst zu nehmen und sofort ambitioniert zu handeln.

Wir können Ihnen daher nur eindringlich nahelegen, die Weihnachtszeit zu nutzen und innezuhalten. Sie sollten sich alle die Frage stellen, was es in heutigen Zeiten wirklich heißt, Verantwortung zu übernehmen.

Wir Eltern müssen uns diese Frage auch jeden Tag stellen. Wir übernehmen die Verantwortung dafür, dass wir unsere Kinder in eine sichere Zukunft leiten – und solange diese nicht gewährleistet ist, werden wir auch im nächsten Jahr weiter demonstrieren, unter unseren Mitbürger*innen für Aufklärung sorgen über die wahren Ausmaße der Klimakrise und an Ihr moralisches Gewissen appellieren. Das ist angesichts dieser grausamen Schlagzeilen tatsächlich eine zunehmend schwere Bürde. Aber es bleibt uns nichts anderes übrig: Wir sind es unseren Kindern schuldig.

Wir verbleiben mit einer einzigen dringenden Aufforderung:

Handeln Sie!