Dieses Titelbild wurde laut dem Zentrum für Politische Schönheit am Hafen Augusta auf Sizilien aufgenommen und von den Ärzten ohne Grenzen auf Twitter verbreitet. Es zeigt 17 Särge mit toten Flüchtlingen, die auf einem Flüchtlingsboot durch das Einatmen von Benzindämpfen gestorben sind.

Drei Tage später, am 3. Juni 2015 haben die italienischen Behörden die Särge wieder geöffnet und die Leichen im „Ospedale e Muscatello Augusta“ zwischengelagert. Die folgenden Bilder sprechen für sich.

Diese Bilder wurden vom Zentrum für Politische Schönheit im Rahmen Ihrer Polit-Aktion „Die Toten kommen“ veröffentlicht. Das Künstler-Kollektiv ließ mit Einwilligung der Hinterbliebenen namenslos verscharrte Opfer der EU-Flüchtlingspolitik exhumieren und nach Berlin bringen, wo sie ein würdiges Begräbnis erhalten sollen.

Diese Aktion soll uns zwingen hinzuschauen und das Drama, das sich an unseren EU-Grenzen abspielt in seiner ganzen Dimension bewusst zu werden, nicht zuletzt hinsichtlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni, an dem europaweit Großdemonstrationen geplant sind.

Die Festung Europa schottet sich weiter ab, trotz der mindestens 23.000 Grenztoten in den letzen 15 Jahren (Quelle: proasyl.de). So hat die ungarische Regierung gestern die Schließung der Grenze zu Serbien beschlossen und ab kommender Woche wird mit der Errichtung eines vier Meter hohen Zaunes begonnen, wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet. Da über die Botschaften der EU-Mitgliedsländer kein Asyl beantragt werden kann und der Landweg nach Europa zunehmend abgeschottet wird, werden immer mehr verzweifelte Menschen ihr Leben auf der Überfahrt im Mittelmeer riskieren.

Unsere schönen EU-Außengrenzen