Vortrag und Diskussion mit dem Botschafter Ecuadors, S.E. Jorge Jurado

Seit der Verabschiedung der Verfassung von 2008 dürfen Geflüchtete in Ecuador weder als illegal bezeichnet noch so behandelt werden. Im Zentrum des Vortrags S.E. Herr Botschafter Jurado steht Ecuadors Konzept der menschlichen Mobilität in Theorie und Praxis, und damit die gegenwärtige Realität der Asyl- und Flüchtlingspolitik dieses südamerikanischen Landes.

Inwiefern könnte dieses Konzept Vorbild für die europäische Migrations- und Integrationspolitik sein?

Ecuador hat eine lange Tradition der Solidarität. In den 70er Jahren z. B. nahm das Land Zehntausende chilenische, uruguayische und argentinische Staatsangehörige auf, die vor den Schergen der Militärdiktaturen flohen.

Auch heute noch ist Ecuador Zufluchtsland. Jeden Monat suchen im Schnitt um die Tausend Menschen Schutz, überwiegend aus Kolumbien kommend. Die Abteilung für Asyl und Flüchtlinge ist inzwischen die größte innerhalb des Außenministeriums, mit mobilen Beratungsstellen insbesondere in Grenznähe.

In Ecuador bestehen keine Einschränkungen der Freizügigkeit für Asylsuchende und Flüchtlinge. Sie sind nicht in Lager eingesperrt. Ihre Rechte und Pflichten sind nach der Verfassung anerkannt, gleichgestellt mit ecuadorianischen Staatsangehörigen. Sie haben kostenlosen Zugang zu Gesundheit und Bildung.

Ecuadors Regierung sieht mit Sorge die Verringerung der Haushalte des Hochkommissariats für Flüchtlinge der Vereinten Nationen (UNHCR) sowie der Internationalen Organisation für Migration (IOM). Sie fordert von der internationalen Gemeinschaft, die volle Geltung des Prinzips der geteilten Verantwortung sicherzustellen. Ecuador orientiert sich an der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951.

Einführung und Moderation: Lutz Hecker, Vizepräsident Lateinamerika-Forum e.V.

[box type=“info“ color=““ bg=#3b00ff“ font=“tahoma“ fontsize=“14″ radius=“20″ border=“#000 “ float=“left“]Donnerstag, 21. August 2014, 19 Uhr
Niemand ist illegal!
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