New York / Bern, 9. April 2014. – 281‘000 Unterschriften für sexuelle und reproduktive Rechte: In New York wird heute Mittwoch anlässlich der 47. Session der Uno-Kommission für Bevölkerung und Entwicklung (CPD) eine Petition übergeben. Auch die Schweiz muss sich weiter engagieren.

Die Gesundheit und die sexuellen und reproduktiven Rechte von jungen Menschen, und namentlich von jungen Frauen, müssen in der Bevölkerungspolitik und in den künftigen globalen Entwicklungszielen hohe Priorität haben: Das fordern über 281‘000 Personen und 360 zivilgesellschaftliche Organisationen aus der ganzen Welt von ihren Regierungen.

Zugang zu umfassenden Gesundheitsdienstleistungen im Bereich Sexualität, Schwangerschaft und Mutterschaft, Zugang zu Sexualerziehung und niederschwelliger Information, Mitsprache junger Frauen in Dingen, die ihr Leben ganz direkt betreffen: Für solche Rechte sollen sich die Regierungen einsetzen, die diese Woche in New York in der Uno-Kommission für Bevölkerung und Entwicklung versammelt sind. Das fordert eine von Amnesty International und von RESURJ, einem globalen Verbund engagierter junger Frauen lancierte Petition, die von über 281‘000 Personen sowie 360 zivilgesellschaftlichen Organisationen aus der ganzen Welt unterschrieben wurde.

«Junge Menschen aus aller Welt erwarten von ihren Regierungen, dass sie ihre Rechte fördern, schützen und umsetzen», sagt Amnesty-Generalsekretär Salil Shetty, der die Petition heute Mittwoch um 11.15 Uhr (Ortszeit NYC) an Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon anlässlich der 47. Session der Uno-Kommission für Bevölkerung und Entwicklung (CPD) in New York übergeben wird. «Sie haben das Recht, eigenständige Entscheidungen zu treffen in Dingen, die ihren Körper, ihre Sexualität, ihre Gesundheit und damit ihre Zukunft betreffen.»

Die Gefahr ist leider gross, dass sexuelle und reproduktive Menschenrechte, wie sie vor zwanzig Jahren im Schlussdokument der Weltbevölkerungskonferenz von Kairo festgeschrieben wurden, heute wieder infrage gestellt werden. Konservative Staaten und Gruppen versuchen das Rad zurückzudrehen, sie wollen die Sexualität von Frauen und Mädchen wieder vermehrt kontrollieren und die Entscheidungsfreiheit von jungen Menschen in sexuellen Belangen einschränken.

18‘000 Unterschriften stammen aus der Schweiz. Sie werden zeitgleich mit der Übergabe in New York an Aussenminister Didier Burkhalter übergeben. Auch in der Schweiz werden sexuelle und reproduktive Rechte von rechtskonservativen und fundamentalistischen Kreisen heutzutage wieder infrage gestellt, wie unter anderem die Volksinitiative «Schutz vor Sexualisierung in Kindergarten und Primarschule» zeigt.

Fotoreportage: Unterschriftensammlung in allen Weltregionen