Am 10. November 2025 hatten wir unsere übliche Montagabend-Versammlung über Zoom für Yves Englers Kampagne. Sie findet direkt nach der Canadian Foreign Policy Hour statt, die aufgrund des Wahlkampfes auf eine halbe Stunde verkürzt wurde. Anfangs waren einige Leute beim Wechsel von einem Zoom-Raum zum nächsten verloren, aber jetzt ist das System gut geölt und wir gelangen sofort in den richtigen Zoom-Raum.

Zuerst die gute Nachricht: Yves‘ Tour durch Ostkanada verlief gut. Er schätzte die Vorbereitung und Unterstützung in Toronto. Besonders lobte er das Aufräumen nach dem Event. Ja, Tour-Support besteht nicht nur aus Cheerleading und Kameras!

In Halifax fand er viel Unterstützung für die Kampagne „Homes not Bombs“.

Parallel zur Tour erscheinen Nachrichten in den sozialen Medien. Zum Beispiel werden Yves‘ Positionen „gerechtigkeitsverankerter Frieden“ und „Landrückgabe – Versöhnung mit den indigenen Völkern“ von Jafrikayiti (Jean Saint-Vil) gewürdigt.

Auch kann man lesen, dass „Yves Engler Abschaffung von Studiengebühren und den Erlass von Studiendarlehen verspricht“ und dass in Kanada „nahezu zwei Millionen Menschen immer noch Studiendarlehen abzahlen. (Kanadas Bevölkerung liegt bei etwa 42 Millionen.)

Wir haben jetzt die Summe von 100.000 kanadischen Dollar (Kan$) erreicht, die Yves zum Kandidieren braucht. Es bestehen jedoch gewisse Zweifel, ob Spenden angenommen werden dürfen, bevor ein Kandidat offiziell in das Rennen eintritt. Außerdem müssen alle Beiträge über die Partei abgewickelt werden. Yves hat am 10. November 2025 die Überprüfung beantragt, obwohl Beiträge bereits vorab angenommen wurden, hielt sich die Kampagne stets an die Wahlvorgaben Kanadas.

Bemerkenswert ist, dass die erforderliche Summe von 30.000 Kan$ im Jahr 2017 auf mittlerweile 100.000 Kan$ gestiegen ist.

Es ist auch erwähnenswert, dass einige Kandidaten Schwierigkeiten haben, die erforderliche Summe aufzubringen, und dass es für manche schwierig ist, die erforderliche Anzahl an Unterschriften zu erhalten: mindestens 500 Unterstützer:innen insgesamt und zusätzlich mindestens 50 aus jeder der fünf offiziellen Parteiregionen, damit die Kandidatur landesweit abgestützt ist.

Leider kann Yves, da er noch nicht überprüft wurde, nicht an der Führungsdebatte am 27. November, die in Montreal in französischer Sprache stattfindet, teilnehmen. Da Yves der einzige Kandidat ist, der auf Französisch debattieren kann, fragen wir uns, wie die Debatte verlaufen wird.

Das Führungsprüfungskomitee besteht aus drei Mitgliedern. Yves sagt, dass eine Überprüfung durch die Partei anstelle des Komitees durch NDP-Mitglieder durchgeführt werden sollte. In einem Artikel über das Prüfverfahren weist Yves darauf hin, dass Zohran Mamdani nie überprüft wurde, und des Weiteren, dass Zohran wahrscheinlich vom NDP-Prüfungsausschuss blockiert worden wäre. In der Tat fordert der NDP-Fragebogen die Kandidaten auf, gemachte Aussagen aufzulisten, „die als politisch ‚kontrovers‘ gesehen werden könnten“.

Ich bin sicher, dass viele solcher Aussagen in Yves‘ Büchern oder Artikeln zu finden sind. So erklärt Yves beispielsweise, dass „die NATO nicht nur eine Gefahr für den Frieden darstellt, sondern auch eine Bedrohung für demokratische Einrichtungen“. Während dessen erklärt Kanadas Premierminister Mark Carney „die NATO bleibe ein Grundpfeiler der transatlantischen Sicherheit“.

Eine weitere Frage im Prüffragebogen ist, ob der Kandidat jemals verhaftet wurde. Mamdani wurde mindestens dreimal in Haft genommen. Yves wurde bei Demonstrationen festgenommen und dreimal inhaftiert.

Yves schlägt einen witzigen alternativen Prüf-Fragebogen vor mit Fragen zum Beispiel wie:

1. Wurde Ihnen jemals vorgeworfen, sich zu sehr um soziale Gerechtigkeit zu kümmern?

2. Wurden Sie inhaftiert, weil Sie sich gegen kanadische Komplizenschaft am Völkermord gewehrt haben?


Manchmal sind all diese Probleme entmutigend, aber wenn ich über Palästina, Obdachlosigkeit und so viele andere Themen nachdenke, wenn ich das Maß an Engagement und Begeisterung unter den Freiwilligen sehe, wenn ich unsere geliebte Plattform sehe, möchte ich auf jeden Fall, dass Yves erfolgreich ist.

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Ursula Nollenberger vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!