Bereits zum 32ten mal trafen sich um die 500 Aktive der Friedensbewegung beim jährlichen Friedensratschlag am 8. und 9. November 2025 in Kassel. „Deutschland darf nicht kriegstüchtig, sondern muss friedensfähig werden“ war die zentrale Überschrift in den Debatten. Vor diesem Hintergrund wurden Fragen zu künftigen Strategien und inhaltlichen Schwerpunkten der Friedensbewegung in Kassel diskutiert.

Die massive Ausweitung von Kriegen und geopolitischen Auseinandersetzungen droht zu einer wachsenden Gefahr eines großen – auch nuklearen – Krieges zu werden. Der internationale Widerstand gegen diese Kriege und koloniale Ausbeutung ist notwendig und muss gemeinsam geführt werden.

Deutschland rüstet auf und geht mit einer Vehemenz auf Kriegskurs, die bisher kaum vorstellbar war. Die Kriegsvorbereitung der Bundesregierung und die gigantische Hochrüstung mit all den drastischen sozialen Konsequenzen macht es zwingend erforderlich, verstärkt gemeinsame Aktionen der Friedensbewegung vorzubereiten.

Die drohende Wehrpflicht und die umfassende Militarisierung der Gesellschaft fordern starke und kreative Protestformen. In einem von unterschiedlichen Jugend- und Friedensorganisationen gestalteten Podium wurde der 5. Dezember zu einem bundesweiten Aktionstag gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht vereinbart.

In einer Abschlusserklärung fordern die Teilnehmer:innen des Friedensratschlages aufzuklären und Fakten gegen Propaganda zu setzen und ihre Arbeit dort zu verstärken, wo die Auswirkungen der Kriegspolitik die Menschen ganz direkt betreffen, wie in den Gewerkschaften und Sozialverbänden, den migrantischen Organisationen, bei den im Gesundheitswesen Arbeitenden, an Hochschulen und Schulen. Die Militarisierung wird als ‚Sicherheitspolitik‘ propagiert, dabei untergräbt sie die Sozial-, die Gesundheits- und Bildungspolitik, sowie die Infrastruktur. Sie schädigt den Lebensraum der Menschheit und den Klimaschutz massiv.

Aktiven der Friedensbewegung drohen Demonstrationsverbote und Arbeitsplatzverlust. Diese zunehmende Diffamierung und Repression werden zurückgewiesen.
Aktionen für ein Ende des Krieges in der Ukraine und Proteste gegen Israels Kriege müssen zunehmen und die Kriminalisierung der Solidaritätsbewegung in Deutschland skandalisiert werden.

Herausfordernd für die Friedensbewegung ist es also, verstärkt mit allen gesellschaftlichen Kräften ins Gespräch zu kommen und die Zusammenarbeit zu intensivieren.