Strand ohne Palme erleben gerade, wovon viele Nachwuchs-Musiker*Innen träumen: vom Schülerband-Projekt auf die großen Bühnen und straight forward in die Produktion des Debut-Albums! Der Name der fünfköpfigen Wiener Formation führt ein wenig auf‘s Glatteis, denn sie verbreiten weder Urlaubsfeeling noch machen sie entspannte Hintergrundmusik – vielmehr produzieren sie tanzbare Songs, die sich bei genauem Hinhören als hintergründige, oftmals auch bissige gesellschaftskritische Bestandsaufnahmen oder Aufruf zur Selbstermächtigung erweisen.

Der programmatische Song „Mauerblümchen“ beispielsweise im vordergründig fröhlichen Indie-Pop Stil der frühen Nullerjahre ruft Frauen dazu auf, aus dem Abseits zu treten und eine selbstbestimmtes Leben zu führen, wozu auch gehört, einmal der Star auf der Party zu sein…

„Endloser Sommer“ ist eine feinsinnige Abrechnung mit der Ignoranz der Klimawandel-Leugner und den Profiteuren des „fossilen“ Lebensstiles – eine Ignoranz, die dieser und folgenden Generationen ihre Zukunft nimmt.

Das von Anna Kapitany wütend gesungene Lied „Anna Karenina“ thematisiert ein Rollenbild, das Frauen in die finanzielle Abhängigkeit treibt – eine Entwicklung, wo am Ende häufig Selbstmord oder wie hierzulande überproportional oft ein Femizid steht.

Die beiden Gitarristen Elias Kapitany und Paul Toth ergänzen sich perfekt, legen mal den smoothen Sound-Teppich oder grooven funky wie beispielsweise in „Jenseits“ – ein Lied das an Stevie Wonder zu Zeiten von „Songs in the Key of Life“ erinnert und speziell die tighte Rhythm-Section aus Bassistin Marie-Christin Konrath und Drummer Max Rebensteiner in Szene setzt.

Aktuell werken sie fleißig an einer eigenen Website und natürlich am ersten Album, dessen Vorab-Single „Warten auf Godot“ bereits erhältlich ist. Mit diesem Hammer-Song im Stile der frühen „Franz Ferdinand“ haben Strand ohne Palme bis dato ihre Konzerte beendet, und auch er ist ein Statement für echten Feminismus und gegen politische Kräfte, die eine „Herd-Prämie“ auf ihrer Agenda haben. Hier heißt es zum Beispiel

„…doch die Gesellschaft macht nicht mit, die Politik hört uns nicht zu
Und so heißt es weiter warten auf die Gleichberechtigung
Immer wieder warten auf Godot
Und ich frag mich warum weshalb wieso
Doch wir warten weiter auf Godot
Die Lösung kommt bestimmt ja sowieso“

In der aktuell aufgeheizten Debatte um sogenannte „Werte“ und Kopftuchverbot tut es wahrlich gut, feministische Anliegen von Frauen vorgetragen zu sehen und zu hören, denn sie wissen wohl am Besten, woran es krankt, und sie brauchen sich die Probleme auch von niemandem erklären lassen…

Seit ihrer Gründung hat diese Band im besten Sinne des Wortes bereits zahlreiche Gigs in der österreichischen Musikszene (U4, Chelsea, Gasometer beim Finale der Planet Festival Tour, Free Tree Festival) absolviert.

Am Dienstag, 2. Dezember 2025 treten Strand ohne Palme im Kramladen auf.

(mit Hochwald und Tim Townes, U-Bahnbogen 39-40 , 1080 Wien, Beginn 19:30)

https://www.instagram.com/strandohnepalme

https://www.youtube.com/channel/UCI4fmc4nC_eU8UxqzqH93-w

https://open.spotify.com/intl-de/artist/3lOThlTnr7UksygVY9OAc5?si=M5oucZdRRmi2a9JMNpGJDQ