Der gestrige Tag war nach der Demonstration wieder anstrengend. Nicht so sehr körperlich, der Arzt meint, Bewegung tut gut. Eher die vielen sorgenvollen Gespräche. Ihre Meinungen mussten sortiert und abgeglichen werden. Auch nachts schwirrten die Klagen der Demonstranten im Kopf herum: Kriege, hohe Preise, Bürgergeld, Wohnungssuche, Streiks, Sorgen der Bauern. Da ist noch die AfD. Die Regierung klärt nicht ernsthaft auf. Woher sie kommen und was sie außer Stimmen wollen. Genau so kann Herr Maaßen seine Absichten angehen.

Und dann mischten sich noch die Erfahrungen des neunzigjährigen in die Träume ein. Er lebte zweimal in kapitalistischen und einmal unter sozialistischen Lebensverhältnissen.

Der Kapitalismus ist nach Realitäten und Büchern historisch ein Geschöpf Europas und seiner nach den USA ausgewanderten Kinder. Sie bewirkten gute, aber auch böse Taten. Die Leute von Uncle Sam hatten die Urbevölkerung in Reservaten getrieben und deren Landflächen und Bodenschätze mit Waffengewalt geraubt. Prozesse laufen bis zur Gegenwart in den USA. Volle Staatsbürgerrechte erhielten Indigenas erst 1926. Die Apartheid steht nahe dem Rassenhass. Ihr Ende wurde erst…. nach dem Protestmarsch von Martin Luther King eingeleitet. Er wurde ermordet.

Europas industrielle Revolution hat dem kapitalistischen Systems Auftrieb gegeben den Fortschritt der Menschheit vorangetrieben. Das kam Europa zugute, nicht so sehr den Kolonien.

Zu viele Fehlkonstruktionen hatte das Rendite-System in ihren 500 Jahren zugelassen und nicht korrigieren können. Kriege, Sklaverei, Kolonien, Ungleichheit, zwei Atombomben, der Faschismus gehören zu seinen negativen Fußabdrücken. Das Leid in den Entwicklungsländern der ehemaligen Kolonien hat noch kein Ende gefunden.

Die Folgeordnung des Sozialismus arbeitet inzwischen mit Schwerpunkten in Asien, Lateinamerika und Afrika. Mit humanen Ideen und Elan geht sie ihren Zielen nach und bemüht sich nebenbei die großen Vorhaben der bürgerlichen Revolution von 1789 zu vollenden. Gleichheit und Brüderlichkeit sind ja noch offen, ohne die Freiheit zu vergessen. Die bürgerliche Freiheit war vor allem auf Handlungsfreiheit der Oberen beschränkt, trotz Festlegungen im Grundgesetz Deutschlands. Der sozialistische Weg in die Zukunft hat mit dem besseren Ranking der sozialen Belange in den Staatshaushalten der Regierungen an Stabilität gewonnen, auch, weil sinnvolle Bausteine früherer Systeme in der Wirtschaft weiter verwendet werden. Der Sozialismus beachtet den wissenschaftlichen Gehalt des historischen Materialismus und lehnt die finanzielle Spekulation ab.

Die sozialistische Realökonomie als System setzt auf ausreichende Nahrung, Wohnungen, Einrichtungen des Bildungs- und Gesundheitswesens, der Kultur und dem Sport etc. Das ist zunächst vorteilhafter für die Bevölkerung als die Finanzökonomie.

In den Träumen mischen sich noch von der KI manipulierte Bilder, etwa von Menschen, die durch Fehler in der Gesichtserkennung als Verbrecher eingestuft wurden.

Sozialistische Länder haben im Traum einen Zukunftspfad im Gewirr des Dschungels aus Wachstum- und Renditewahn, aus Konsumirrsinn und Werbung gefunden.

Reale Sorge, außerhalb der Traumphasen, bereitet der zunehmende Vertrauensverlust gegenüber der Politik und umgekehrt. Die „Menschen“ da unten, halten nur die Hand auf. Das öffnet Türen für Versprechungen aller Art, einzig mit dem Ziel, Wahlstimmen zu gewinnen. Mediale Aufklärung fehlt oder wird mit akademischen Sprachbrei dargeboten.