Südwind zum IPCC-Bericht: Mutige Lösungen für die Klimakrise sind auch in der Entwicklungs- und Wirtschaftspolitik gefragt – Südwind: Politik muss Rahmen für umfassenden Wirtschaftswandel schaffen
Der Bericht des Weltklimarats (IPCC) warnt erneut vor wachsender globaler Ungleichheit durch die Klimakrise. Wie etwa aktuell der Zyklon Freddy in Malawi, Mozambique und Madagaskar auf dramatische Weise zeigt, sind oft jene Länder am stärksten von der Klimakrise betroffen, die am wenigsten dazu beigetragen haben. Die Menschenrechtsorganisation Südwind fordert daher einen umfassenden politischen Wandel auch von Bundeskanzler Karl Nehammer. „Dass Österreichs Bundeskanzler, wie in seiner Grundsatzrede deutlich wurde, weiter am Status Quo festhalten möchte, ist inakzeptabel. Die klimapolitische Untätigkeit befeuert die Klimakrise und gefährdet Menschenleben, insbesondere im Globalen Süden“, sagt Konrad Südwind-Geschäftsführer Rehling. „Die Frage der Klimagerechtigkeit muss endlich auch in der österreichischen und europäischen Entwicklungs- und Wirtschaftspolitik im Mittelpunkt stehen.“
Zusätzlich zu mehr Tempo in der nationalen Klimaschutzpolitik und der Reduktion der Treibhausgasemissionen fordert Südwind einen umfassenden Wandel hin zu einer sozial und ökologisch gerechten Wirtschaft. Dazu zählen konkrete Reduktionsziele beim Energie- und Rohstoffverbrauch, eine konsequente öko-soziale Förder- und Steuerpolitik sowie eine strenge Haftung für Unternehmen für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards entlang ihrer Lieferketten. Gleichzeitig muss auch die Entwicklungszusammenarbeit mit den Pariser Klimaschutzzielen im Einklang gebracht werden.
Zusätzlich zu klimatischen Entwicklungen beschränken auch wirtschaftspolitische Faktoren die Anpassungsfähigkeit von Menschen im Globalen Süden – von Ocean Grabbing durch die industrielle Fischerei über Wasserentnahme für Monokulturen bis hin zu ausbeuterischer Arbeit. „Die Klimakrise ist ein Brennglas für bestehende Ungleichheiten. Ausbeuterische Wirtschaftspraktiken auf Kosten der Menschen im Globalen Süden müssen endlich ein Ende haben“, so Konrad Rehling „Unternehmen sind dringend gefordert, ihre Verantwortung zu übernehmen und ihren Beitrag zur Verringerung von Treibhausgasemissionen zu leisten. Die Politik muss dafür den geeigneten Rahmen schaffen.“