Die Europäische Bürgerinitiative „Fur Free Europe – Pelzfreies Europa“ hat bereits über 1,5 Millionen Unterschriften gesammelt und kann noch bis 1. März 2023 mitgezeichnet werden. Neben ethischen Gründen wegen den grausamen Haltungsbedingungen der Tiere haben zahlreichen Ausbrüche von SARS-CoV-2 auf Nerzfarmen gezeigt, dass mit der Pelzgewinnung auch veterinär-öffentliche Gesundheitsrisiken verbunden sind. Ein Kommentar von Laurence Wuillemin

Brutstätte für Viren

Als Covid grassierte, war es am Beispiel Dänemarks und Frankreichs klar geworden – zumindest dachten wir so – dass man von diesen schrecklichen Geschäften die Finger lassen sollte. Sie galten als Brutstätte für den Virus und seine Mutationen. Was die Märkte in Länder des globalen Süden mit ihrem Angeboten an allerlei Wildfleisch sind, sind hier unsere grausamen Pelzfarmen. Mit dem Unterschied, dass wir das hier nicht machen, um etwas zu essen, sondern nur um irgendwelche Luxuswaren unnötig mit nicht mehr erkennbarem Leid zu zieren.

Vogelgrippe bei Säugetieren nachgewiesen

Nun sind Ende Januar in Spanien unzählige Tiere auf einem Nerzfarm an der Vogelgrippe verstorben, ein eindeutiges Zeichen – wenn es denn noch eines bräuchte – dass Wildtiere auf Pelzfarmen nichts zu suchen haben. Die Übertragung des Virus der Vogelgrippe H5N1 auf Säugetiere sollte für die Menschen ein Alarmsignal sein, dass solche Praktiken nicht mehr zeitgemäß sind und eine latente Gefahr für die Menschheit darstellen, die erneut zu einer Pandemie führen könnte. Wenn das unermessliche Leid von Kreaturen nicht ausreicht, um dem Geschäft mit Tierfellen einen Riegel vorzuschieben, der schon längst hätte geschoben werden sollen, wird es vielleicht endlich durch diese akute Gefahr beendet. Aber wo Geld im Spiel ist, kennen manche gewissenlose Menschen weder Respekt vor dem Leben noch Empathie für andere Lebewesen und denken nur an Profit (siehe auch Waffenhandel).

Wildtieren gehören in der freien Wildbahn!

Die Bilder von wunderschönen Wildtieren in ganz aus Draht bestehenden Käfigen sind unerträglich und das erbarmungslose Keulen der unzähligen kranken Tiere macht jedes Mal fassungslos. Als Präventionsmaßnahme werden auch ihre noch gesunden Leidensgefährten in das große Schlachten mit hinein gerissen. Deshalb soll diese Europäische Bürgerinitiative, die schon über eine Million Bürger und Bürgerinnen unterschrieben haben, endlich die unsinnige Quälerei stoppen und den Weg zu einem pelzfreien Europa ebnen. Unterschriften werden noch bis zum 1. März fleißig gesammelt.

Webseite der Europäischen Bürgerinitiative Fur Free Europe

Weitere Infos zur Initiative auf der Seite der Europäischen Union