Das Uganda Women’s Network (UWONET) hat das Parlament aufgefordert, die Verabschiedung der Gender-Gesetze zu beschleunigen, die kürzlich an das 11. Parlament zurückgegeben wurden, um das Problem der Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu lösen.

„Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist nach wie vor die am weitesten verbreitete und tiefgreifendste Verletzung der Menschenrechte von Frauen in Uganda. Sie ist Ausdruck der historisch bedingten ungleichen Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen, die zur Beherrschung und Diskriminierung von Frauen durch Männer geführt und die volle Entfaltung von Frauen verhindert haben, und Gewalt gegen Frauen ist einer der entscheidenden sozialen Mechanismen, durch die Frauen in eine untergeordnete Position gegenüber Männern gezwungen werden“, sagte Rita Aciro, die Geschäftsführerin der Organisation.

Der Aufruf erfolgte während der Gedenkveranstaltung zum Internationalen Tag der Menschenrechte, die auch das Ende der 16-tägigen globalen Kampagne gegen geschlechtsspezifische Gewalt unter dem Motto „UNITE! Aktivismus zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen“.

„Die vom Uganda Bureau of Statistics (UBOS) durchgeführte nationale Erhebung über Gewalt gegen Frauen aus dem Jahr 2021 ergab, dass 95 % der Frauen seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche oder sexuelle Gewalt oder beides durch ihre Partner oder Nicht-Partner erfahren haben. Die UBOS-Umfrage für 2020 ergab, dass 56 % der Frauen mit einem Partner sexuelle oder körperliche Gewalt in der Partnerschaft oder beides erlebt haben, 76 % der Frauen haben körperliche oder sexuelle Gewalt durch einen Nicht-Partner erlebt, wobei 22 % dieser Täter Familienmitglieder waren, und 86 % der Frauen haben Gewalt am Arbeitsplatz erlebt“, sagte Aciro.

Darüber hinaus wies sie darauf hin, dass Kinderheirat in Uganda nach wie vor ein ernstes Problem darstellt: 34 Prozent der Frauen im Alter von 20 bis 24 Jahren waren vor dem Alter von 18 Jahren verheiratet oder liiert, und 7 Prozent waren vor dem Alter von 15 Jahren verheiratet. Aus den verfügbaren Daten geht außerdem hervor, dass 13 % bzw. 52 % der Mädchen und Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren eine Genitalverstümmelung erlitten haben“.

Die UWONET-Direktorin sagte, dass sexuelle Gewalt ein stiller Killer für viele Frauen und Mädchen sei und fügte hinzu, dass Gesetze wie das Sexual Offences Bill 2019 verabschiedet werden sollten, damit die Opfer Wiedergutmachung erhalten.

Im August 2021 weigerte sich Präsident Yoweri Museveni, das Gesetz zu unterzeichnen, mit der Begründung, dass ein Großteil des Inhalts bereits durch bestehende Gesetze abgedeckt sei.

Mit Informationen von Kenneth Kazibwe für die Nile Post – verbreitet von All Africa News – und Juliet Nalwooga für KFM.

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Anita Köbler vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!