Ein ehemaliger Starjournalist wird zu 22 Jahren Haft verurteilt, die kremlkritische „Nowaja Gaseta“ verliert die Lizenz. Wer sich in Russland unabhängig informieren will, ist immer mehr auf YouTube angewiesen.

Kann man sich in Russland noch unabhängig informieren? Wurde nicht alles spätestens seit dem Überfall auf die Ukraine im Februar zensiert und gesperrt? Fragen, die sich vor dem Hintergrund von zwei Urteilen in Moskau erneut stellen. Ein Gericht sprach am Montag den 32-jährigen ehemaligen Starjournalisten und Berater der Raumfahrtbehörde „Roskosmos“ Iwan Safronow wegen Hochverrats schuldig. Hintergrund waren offenbar seine Artikel über die russische Rüstungsindustrie.

Die Härte des Urteils – 22 Jahren Strafkolonie – sei sogar für russische Verhältnisse ungewöhnlich, schrieb der DW-Kolumnist Iwan Preobraschenskij. Das Urteil sei auch ein Hinweis darauf, dass „unabhängiger Journalismus in Russland praktisch zerstört“ sei. „Das ist eine deutlicher Hinweis an alle – bleibt still“, sagt auch der russische Politikexperte Dmitrij Oreschkin. Das Urteil sei eine Strafe dafür, das Safronow es sich leistete, „über die wahren Verhältnisse zu sprechen.“   Weiter lesen

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