Anlässlich des Internationalen Tags der Solidarität mit dem Palästinensischen Volk mahnte UN-Generalsekretär António Guterres die israelischen und palästinensischen Führer, alle Möglichkeiten zu prüfen, die die Hoffnung auf eine Zweistaatenlösung bestärken.

In einer Botschaft warnte Guterres davor, dass die Aussichten auf eine machbare Zweistaatenlösung „in weite Ferne rücken“.

„Eine ganze Reihe von Faktoren bringen weiterhin großes Leid mit sich, darunter die Expansion der illegalen Siedlungen, eine signifikante Zunahme der Zerstörung palästinensischer Häuser und Strukturen, Gewalt und anhaltende militante Aktivität“, so Guterres.

„Israelische und palästinensische Führer sind in der Verantwortung, alle Möglichkeiten zu prüfen, die die Hoffnung bestärken und eine Zweistaatenlösung herbeiführen.“

Der Internationale Tag der Solidarität mit dem Palästinensischen Volk wird jedes Jahr am 29. November begangen. Begründet 1977, bezieht er sich auf den Tag im Jahr 1947, als die UN-Vollversammlung eine Resolution über die Teilung Palästinas in einen arabischen und einen jüdischen Staat verabschiedete.

Der Unterstützung von Palästinensern und Israelis verpflichtet

Der UN-Generalsekretär sagte, dass er es weiterhin als seine Pflicht sieht, Palästinenser und Israelis darin zu unterstützen, den Konflikt zu lösen und die Okkupation im Einklang mit den entsprechenden UN-Resolutionen, dem internationalen Recht und bilateralen Vereinbarungen zu beenden – mit dem Ziel zweier Staaten: Israel und ein unabhängiges, demokratisches, nachbarschaftliches und souveränes Palästina – beide Seite an Seite in Frieden und Sicherheit innerhalb sicherer und anerkannter Grenzen auf Grundlage der Grenzen vor 1967, mit Jerusalem als Hauptstadt beider Staaten.

„Ich hoffe, dass die jüngsten Entwicklungen die palästinensischen und israelischen Führer darin bestärken werden, sich mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft erneut in zielführende Verhandlungen zu begeben und Möglichkeiten für eine regionale Zusammenarbeit schaffen werden“, sagte Guterres.

„Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, unsere Unterstützung für das palästinensische Volk in seinem Bestreben zu erneuern, seine unveräußerlichen Rechte zu erlangen und eine Zukunft in Frieden, Würde, Gerechtigkeit und Sicherheit aufzubauen“, fügte er hinzu.

In seiner Botschaft brachte António Guterres außerdem sein Beileid zum Tod des kürzlich verstorbenen Generalsekretärs der PLO und Chef-Unterhändlers der Palästinenser im Friedensprozess des Nahen Ostens, Saeb Erakat, zum Ausdruck.

Die finanzielle Situation der UNRWA

Guterres brachte auch seine Sorge zum Ausdruck hinsichtlich der finanziellen Situation der UN Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East UNRWA (Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten), welches direkte und oft lebensrettende Hilfe für Millionen palästinensischer Flüchtlinge bereitstellt.

„Ich appelliere nachdrücklich an alle Mitgliedsstaaten, ihren Beitrag zu leisten, um das UNRWA in die Lage zu versetzen, die dringenden humanitären und Entwicklungsbedürfnisse der palästinensischen Flüchtlinge während der Pandemie zu erfüllen“, betonte der UN-Generalsekretär.

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Silvia Sander vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!