Die COVID-19 Pandemie geht um die Welt, ganz unabhängig von Längen-und Breitengraden, nationalen Grenzen oder der jeweiligen technischen und wirtschaftlichen Entwicklung. Ungewöhnlich schnell hat sich das Virus in der Bevölkerung ausgebreitet. Die Gesundheitssysteme vieler Länder waren darauf nicht vorbereitet, auch nicht in Europa und Nordamerika.

Kuba hat schon zu einem frühen Zeitpunkt des Gesundheitsnotstandes Kontingente seiner Medizinbrigade “Brigada Médica Internacional Henry Reeve” in mehr als 20 Länder geschickt und dort als Geste der Solidarität umsonst medizinische Hilfe angeboten. Kuba hat dafür keine „politische Gegenleistung“ gefordert und das ist besonders beachtlich aufgrund des harten Embargos unter dem das Land seit Jahren zu leiden hat. In einigen Fällen haben lokale Verwaltungen wie z.B. in Italien direkt Hilfe durch Gesundheitsbrigaden aus Kuba angefragt. Und sie kamen mit Ärzt*innen, medizinischem Personal, Techniker*innen, technischer und medizinischer Ausrüstung. Allein in den ersten Monaten der Pandemie, reisten kubanische Brigaden in mehr als 20 Länder. Dort standen sie immer an vorderster Front, wenn es um Hilfe für vom Virus betroffene lokale Bevölkerung ging.

Die kubanischen „Brigada Médica Internacional“ haben eine lange und beeindruckende Geschichte im Kampf gegen globale Gesundheitsnotstände. So sind im Jahr 2014 mehr als 250 kubanische Ärzte nach Westafrika gereist, um den Kampf gegen Ebola aufzunehmen. Die internationale Presse – ausgehend von der New York Times – erkannte übereinstimmend an, dass Kuba eine „führende Rolle“ im Sieg gegen das Virus zugekommen war. Einige Jahre zuvor waren kubanische Ärzte in Haiti präsent, als ein Erdbeben die Insel zerstört hatte und im Gefolge eine Choleraepidemie ausgebrochen war. Nach dem Hurrikan Katrina, der die Stadt New Orleans so schwer getroffen hatte, waren sie sogar bereit, sich in die Vereinigten Staaten aufzumachen. Ihre Hilfe wurde von der damaligen US Administration zurückgewiesen. Zurzeit sind zusätzlich zu den COVID 19 „Missionen“ Ärzt*innen und Krankenpfleger*innen aus Kuba an fast 70 Aufträgen in der ganzen Welt beteiligt.

“Wir bieten nicht das an, was wir übrig haben: Wir teilen was wir haben“ lautet ihr Slogan. Mit diesem großartigen Engagement stellen sie idealerweise den Menschen in den Mittelpunkt, unabhängig von den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen. Die Zahl der Leben, die sie gerettet haben, ist unschätzbar, sowohl im Kampf gegen COVID-19 als auch bei all ihren anderen Missionen. Dahinter steckt als Grundhaltung eine tief empfundene menschliche und internationale Solidarität, die eine Quelle der Inspiration sein kann für alle Menschen auf der Welt, sich dem Kampf gegen das Virus und den Schwierigkeiten des „Wiederaufbaus“ zu stellen.

Aus all diesen Gründen bitten wir Sie und Euch den Aufruf für eine Nominierung der kubanischen Ärzte der Cuban International Medical Brigades “Henry Reeve“ für den Friedensnobelpreis zu unterstützen! Zur Petition.

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Heidi Meinzolt vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!