Es gibt dieses alte Sprichwort, „Die Katze ist aus dem Sack“, welches, wie die meisten von Ihnen wahrscheinlich wissen, verwendet wird, um anzuzeigen, dass etwas, das zuvor übersehen oder eine lange Zeit verborgen war, jetzt ans Licht kommt. Es ist ein Sprichwort, welches ich in letzter Zeit immer öfter im Zusammenhang mit den offensichtlichen Ursachen der sozial-ökonomischen Krise lese und höre, die wir zurzeit hier in den USA und auf der ganzen Welt erleben. Es ist jedoch, trotz ihrer anerkannten Omnipräsenz immer noch nicht klar, wie genau diese „Katze“ in diesem Zusammenhang eigentlich definiert ist.

Viele sind der Meinung, dass es das offensichtliche Versagen des globalen neoliberal-kapitalistischen Wirtschaftsmodells ist, welches der Übeltäter ist. Ein System, das fast gleichzeitig in Dutzenden von Ländern auf sechs von sieben Kontinenten hinweg zusammenzubrechen scheint. Andere meinen, dass es der Zusammenbruch der echten Demokratie selbst ist, der aufgrund unserer Unfähigkeit, ihre Mechanismen in ihrer wahren Form umzusetzen, die meisten demokratischen Regierungen der Welt zu bloß „formalen“, von Interessensgruppen dominierten Hüllen eines Systems gemacht hat, das ursprünglich als ein für und von dem Volk geschaffene System gedacht war. Wieder andere sagen, dass es der Zusammenbruch der langzeitigen, jetzt veralteten Form der sozialen und institutionellen Organisation ist, welche die eklatantesten Indikatoren für den scheinbar bevorstehenden Niedergang der bisher als „zivilisiert“ bezeichneten Gesellschaften sind.

Während all diese Aussagen zwar bestimmte Aspekte der derzeitigen Krise aufzeigen, möchte ich doch darauf hinweisen, dass diese in Wirklichkeit Teilmengen eines seit langem bestehenden Wertesystems sind, welches die Wurzel und Ursache für all die oben genannten, scheinbar getrennten, aber tatsächlich miteinander verbundenen Phänomene darstellt. Anstatt (hier) noch weiter auf die verschiedenen Formen, die dieses kranke System im letzten Jahrhundert (und länger) angenommen hat, einzugehen, werde ich, wie auch schon in meinem ersten Artikel in dieser Serie, sein potentielles Gegenmittel nennen: „Inmitten all dieser Verwirrung hat sich jedoch ein neuer Denkansatz herausgebildet, der die konkreten Bedürfnisse des Menschen als zentraler Wert und zentrales Anliegen in den Mittelpunkt stellt (im Gegensatz zu den „Gesetzen des Marktes“/Profit, dem Staat, bestimmten Gottheiten, etc.), der auf der ganzen Welt auftaucht und sich stark ausbreitet.“

Tatsächlich würde ich mit diesem Vorschlag hier sogar noch einen Schritt weiter gehen und sagen, dass DIESES JAHR (2020), wenn wir unsere Karten richtig spielen, ein Dreh- und Angelpunkt nicht nur für die USA, sondern für die Welt und die gesamte menschliche Spezies sein könnte. Ich will damit sagen, dass das Jahr 2020 möglicherweise als das Jahr in die Geschichte eingehen könnte, indem wir unsere evolutionäre Richtung weg von einem auf Überleben basierenden Kurs, welcher von einer obszön reichen Minderheit beherrscht wird, hin zu einer universellen menschlichen Nation verschieben, in der der zentrale Wert das menschliche Leben, und das gegenseitige Wohlergehen sowie des Planeten als Ganzes ist.

In meinem nächsten Artikel zu dieser Serie (welcher in einer Woche erscheinen wird), werde ich diese Möglichkeit noch ausführlicher diskutieren. Stay tuned!

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Marietta Berkmann aus dem ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige! 


Mark Lesseraux ist ein Singer/Songwriter und politischer Kolumnist aus Brooklyn, New York, USA. Er ist Vertreter von Active Nonviolence (Aktive Gewaltfreiheit) und Student der Nondualität. Seit 1992 ist Mark Mitglied des International Humanist Movement (Internationale Humanistische Bewegung).