Einer der absurdesten Fälle, die die soziale Anführerin Milagro Sala belasteten, war die so genannte „Schießerei von Azopardo“. Das Strafgericht Nr. 2 von Jujuy hat heute einstimmig über den Freispruch der Gründerin der Nachbarschafts-Organisation Tupac Amaru entschieden.

Weder die falschen Aussagen noch die Unmöglichkeit, dass sich die Angeklagten vor den Richtern verteidigen durfte, konnten verhindern, dass sich die Wahrheit durchsetzte. Die Ereignisse des Jahres 2007, bei denen ein 11-jähriges Mädchen verwundet wurde, haben ergeben, dass Fabián Ávila, einer der Aggressoren von Alberto Cardozo, wegen versuchten Mordes zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt wurde.

Cardozo, der seit fast drei Jahren rechtswidrig inhaftiert ist, ebenso wie Milagro Sala und andere Mitglieder der Tupac Amaru, wurde im Gefängnis gefoltert, damit er die soziale Anführerin fälschlicherweise beschuldigte. Eine Erpressung, von der auch Avila betroffen war und Jorge Rafael Páes, der den Attentatsversuch begleitet hat.

Páes gehörte nicht mehr zu den Angeklagten, da sein Verfahren eingestellt wurde, indem er Milagro Sala beschuldigte, den Befehl erteilt zu haben. Der von Richter Pablo Pullen Llermanos und Staatsanwalt Diego Cussel ausgeübte Druck, falsche Anschuldigungen zu erhalten, wurde weithin verurteilt, nicht nur durch die Verteidiger von Milagro Sala, sondern auch durch die Verteidiger des Restes der politischen Gefangenen und sogar durch Zeugen der verschiedenen Fälle, die gegen die soziale Anführerin eröffnet wurden.

Cardozo, der den Angriff überlebte, war die Person, die das verletzte Mädchen ins Krankenhaus brachte, wo ihr Leben gerettet wurde, und er anschliessend 2 Jahre und 8 Monate lang rechtswidrig festgehalten wurde.

Milagro Sala

Als die Frau aus Jujuy an der Reihe war, ihre letzte Wortmeldung vor den Richtern zu machen, um ihr abschließendes Plädoyer zu halten, sprach sie zu den Anwälten: „Fühlen Sie sich frei in der Entscheidung, die Sie treffen, weil Sie bleiben werden, während die Regierungen wieder gehen werden.“ Und präzisierte: „Regierungen, die eine gewisse Entschlossenheit zeigen, einige politische Sektoren zu verfolgen, die nicht mit dem übereinstimmen, was sie denken, also fühlen Sie sich frei, die Entscheidung zu treffen.

Gemäss der soziale Anführerin zeigte die Justiz Zeichen der Unabhängigkeit und erinnerte daran, dass es sich um eine „jahrelange Schikane“ handelt. „Es ist ein kleines Licht, das zeigt, dass mit der Zeit die Wahrheit bekannt wird“, sagte sie in einem Video aus dem Haus von El Carmen, wo sie weiterhin unter einem rechtswidrigen Hausarrest zusammen mit ihrem Mann Raul Noro leidet, der wegen der Bedingungen des Freiheitsentzuges nicht die gesundheitliche Behandlung erhält, die er braucht.

Milagro nutzte diese kurze Mitteilung, um allen Genossen zu danken, die nicht aufgegeben haben und die weiterhin für die Freiheit aller politischen Gefangenen kämpfen.

Die Koordinatorin des Komitees für die Freiheit von Milagro Sala, die Gewerkschafterin Estela Diaz, sagte in einer Erklärung: „Wir sind enorm zufrieden (über das Urteil, Anm. d. Red.), angesichts so viel Ungerechtigkeit, die in der Provinz Jujuy erlebt wird. Die Freude über diesen Freispruch für Milagro Sala und Alberto Cardozo zeigt, dass dieser Fall aufgebaut wurde, mit der Absicht die politische Opposition zu verfolgen. Wir werden weiterhin für die Freiheit unserer Kameraden kämpfen, bis alle noch offenen Fälle fallen gelassen werden“.

Aus Jujuy, wo sie an der Verlesung des Urteils teilnahm, sagte sie: „Wir hoffen, dass dieser Prozess Aufschluss über die politische Verfolgung unserer Kameraden in Jujuy geben wird.

Übersetzt aus dem Spanischen von Lorenzo Molinari