Die Manipulationen und Verdrehungen im Zuge der Prozesse gegen Milagro Sala dauern an.

Milagro, die sich nicht in guter gesundheitlicher Verfassung befindet, und die den Hausarrest immer noch nicht in ihrem eigenen Zuhause, sondern im weit entfernten Haus in El Carmen verbringen muss, protestiert gegen die gleichzeitige Führung von zwei Prozessen gegen sie sowie gegen die wiederholten Versuche seitens der Ankläger, Zeugen einzuschüchtern oder zu kaufen.

Auf ihrer investigativen Webseite berichtet die Journalistin Cynthia García von Mará Condomí, einer der Beschuldigten im Prozess „Pibes Villeros“, die erklärte, dass Jose Luis „Pato“ Estrada, aktueller Kontrolleur der Nachbarschaftsorganisation Tupac Amaru und Funktionär der Regierung von Jujuy, ihr angeboten hatte, sie von dem Fall zu dissoziieren, wenn sie dafür gegen Milagro Sala und Graciela Lopez aussagt. Mariá Condomí versicherte dem Gericht, dass sie und ihre Schwester Adriana Condomí gegen ihren Willen in das Büro einer der Anwälte von Gastón Morales, Sohn des Gouverneurs von Jujuy, gebracht wurden, wo sie erneut dazu gedrängt wurden, gegen die Abgeordnete des Parlasur auszusagen.

Sowohl María als auch Adriana Condomí klagten an, dass sie Drohungen erhalten haben und nun um ihr leibliches Wohl und um das ihrer Kinder fürchten. Das nationale Komitee für die Freiheit von Milagro Sala erklärte: „Wir halten die Regierung von Jujuy für all das verantwortlich, was den beiden zustoßen könnte, und wir verurteilen erneut die Verfolgungen und Schikanen, denen die politischen Gefangenen in der Provinz Jujuy ausgesetzt sind.“

Die für die Prozesse anstehenden Anhörungen sind aufgrund des Gesundheitszustands von Raúl Noro, Lebensgefährte von Milagro Sala, der momentan im Krankenhaus liegt, auf nächste Woche verschoben worden.