Wenn man von Frieden spricht und kriegerisches Verhalten beibehält … wenn man Gewalt mit noch mehr Gewalt abschaffen möchte … Ist es so möglich  voran zu kommen?

Von Jesús Arguedas

In den letzten Wochen haben junge Menschen aus Schulen und Sportvereinen, aber auch Erwachsene Menschen-Symbole der Gewaltfreiheit und des Friedens auf den Schulhöfen verschiedener Schulen in Madrid dargestellt. Sie wollten eine internationale Kampagne vorbereiten, die sich über das ganze Jahr 2017 erstrecken wird. Ihren Anfang nimmt die Aktion am 30. Jänner – das ist der Tag der Gewaltfreiheit und des Friedens an den Schulen – und sie wird am 2. Oktober – dem Internationalen Tag der Gewaltfreiheit – mit einer großen Veranstaltung im Stadion von Rayo Vallecano de Madrid zu Ende gehen.

Die Kampagne möchte beitragen, die zunehmende Gewalt in der Gesellschaft einzudämmen. Initiiert wird sie von der Organisation „Welt ohne Kriege und Gewalt“ (spanisch:(Mundo sin guerras y sin violencia i), von der Zeitung „Vallecas VA“, in Zusammenarbeit mit der Sportorganisation Rayo vallecano, die im kommenden Oktober ein Mega-Symbol für Gewaltfreiheit und Frieden mit Tausenden von Menschen realisieren möchten. Wesentliche Absicht der Aktionen ist das Sichtbarmachen von aktiver Gewaltfreiheit als Antwort zur Lösung von Konflikten auf friedlichem Weg und eine Kultur eines nicht-konfrontativen Miteinander in den Bereichen der Schulen und des Sports.

Die Schule von Nùñez de Arenas im Madrider Stadteil Entrevias hat die komplette Schulgemeinschaft zur Teilnahme an der Aktion bewegen können. Darüber hinaus gibt es in diesem Schulzentrum noch zwei andere, avantgardistische Projekte – nämlich das Orchester von Nùñez (ii) sowie die Recycling-Musik  (iii) – initiiert.

 

Im Mario-Benedetti-Kolleg (iv) hat die gesamte Schulgemeinschaft (450 SchülerInnen) teilgenommen. Diese Schule steht an vorderster Stelle in Madrid, wenn es um die Ausbildungsgemeinschaften von Lehrlingen geht. In ihren Unterrichtsmethoden werden „ … die Kinder mit ihren Stärken und Schwächen zwischen Odysseus und Don Quichotte mit derselben Aufmerksamkeit betrachtet, als würde es sich um Real Madrid oder den FC Barcelona handeln“. 

Trotz des Regens und der winterlichen Kälte haben sich auch ältere Menschen aus der Gemeinde von Vallecas beteiligt und sich in einem nahegelegenen Park zu einem Friedenssymbol eingefunden und dank ihres Enthusiasmus der Kälte und dem nassen Wetter getrotzt.

Im Stadion von Rayo Vallecano haben die SpielerInnen der Kindermannschaft gemeinsam mit Erwachsenen das Training unterbrochen und die Worte „Frieden“ und „Gewaltfreiheit“ mit ihren Körpern in einem Symbol dargestellt. Mehr als 300 Spieler waren gemeinsam mit dem Organisations,- und Technikpersonal des Fußballklubs am Werk.

Die Organisatoren der Aktion sagen: „Es ist dringend und notwendig eine Kultur der Gewaltfreiheit zu entwickeln, um den Auswirkungen der allgegenwärtigen, banalisierten Gewalt in den Medien, den zwischenmenschlichen Beziehungen, auf institutioneller Ebene wie im Bereich der Schule, etc. entgegen zu treten. … Die Aktionen sind offen für alle Schulen, Instituten und Bildungsszentren, die mit ihren Schülern, Studenten, den Eltern und LehrernInnen oder ProfessorenInnen ebenso wie allen interessierten Freiwilligen teilnehmen und die Aktivitäten unterstützen möchten“.

Um gegen die Gewalt anzutreten, arbeiten die Aktivisten von MSGySV mit anderen Organisationen zusammen, die pazifistisch orientiert sind und sich der Gewaltfreiheit verpflichtet haben und aus Ländern kommen wie Costa Rica, San Salvador, Nicaragua, Honduras, Guatemala, Kolumbien und Ecuador. Mit Aktionen und regionalen Mobilisierungen arbeiten sie auch in derselben Zielrichtung, wie beispielsweise der „Marcha Centroamericana“ für Gewaltfreiheit, der im  September 2017 in San José in Costa Rica in ein Forum übergehen wird.

Organisation: Welt ohne Krieg und ohne Gewalt.
Unterstützt von der „Fondation Rayo Vallecano“, dem Journal “Vallecas VA”, den Schulen Núñez de Arenas, Lycée Mario Benedetti

 Anmerkungen

(i) Welt ohne Krieg und Gewalt (Die Homepage ist nur in Spanisch verfügbar).  Die Organisation hat Expertenstatus im Rahmen des Wirtschafts- und Sozialrates der Vereinten Nationen (englisch Economic and Social CouncilECOSOC), arbeitet seit 22 Jahren ehrenamtlich ohne jede finanzielle Unterstützung von Seiten der Regierung. 

[iii] Die Recycling-Musik .

[iv] Das Lyzeum Mario Benedetti hat die Ausbildungsgemeinschaften für Lehrlinge in Madrid begründet. 

http://www.madridiario.es/noticia/429102/municipios/un-colegio-de-rivas-estrena-las-comunidades-de-aprendizaje-en-madrid.html

Aus dem Französischen von Walter L. Buder