Die Marshallinseln haben einen historischen Schritt getan und offiziell das Programm „Enra” für ein universelles Grundeinkommen (BGE) ins Leben gerufen. Es ermöglicht allen Bürgern ab Ende November ein regelmäßiges Einkommen, ohne Bedingungen, das über Banküberweisungen, Schecks oder eine eigene digitale Geldbörse namens „Lomalo” ausgezahlt wird.
Das System wird durch einen Staatsfonds und ein Programm mit tokenisierten Anleihen – den sogenannten USDM1 – finanziert. Damit ist dieses Pazifikland ein Vorreiter bei der Verwendung digitaler Vermögenswerte für ein universelles Einkommensprogramm.
Die Regierung erklärt, dass das BGE darauf abzielt, die finanzielle Inklusion zu stärken – insbesondere in abgelegenen Atollen mit begrenzter Bankinfrastruktur – und sicherzustellen, dass „keine Gemeinde zurückbleibt”.
Internationale Organisationen wie etwa der Internationale Währungsfonds (IWF) haben jedoch davor gewarnt, dass solche dauerhaften Ausgaben, die etwa 8 % des für 2026 prognostizierten BIP entsprechen, die fiskalischen Puffer untergraben, notwendige Investitionen verhindern und sogar makroökonomische Risiken verursachen könnten.
Trotz dieser Bedenken verteidigen die Behörden die Maßnahme als „nationale Dividende“: ein garantiertes und universelles Grundeinkommen ohne Arbeitsverpflichtung und ohne Bedürftigkeitsprüfung. Damit sollen Armut, Abwanderung und sozioökonomische Ungleichheiten bekämpft werden.
Insgesamt sind die Marshallinseln damit das erste Land der Welt, das ein dauerhaftes BGE auf nationaler Ebene einführt – ein international beachtetes, zukunftsweisendes Projekt.
Die Übersetzung aus dem Spanischen wurde von Kornelia Henrichmann vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!









