Es ist der 19. November, Geburtstag der Eisernen Lady und stärksten ehemaligen Premierministerin Indiens, der verstorbenen Indira Gandhi. Die ehemalige Kongresspräsidentin Sonia Gandhi, Vorsitzende des Indira Gandhi Memorial Trust, überreicht den Indira-Gandhi-Preis für Frieden, Abrüstung und Entwicklung für das Jahr 2024 an Ihre Exzellenz Frau Bachelet, die erste und einzige Präsidentin Chiles und ehemalige Leiterin der UN-Menschenrechte.

Der Indira-Gandhi-Preis für Frieden, Abrüstung und Entwicklung wurde 1985 zum Gedenken an eine der außergewöhnlichsten weiblichen Führungspersönlichkeiten unserer Zeit ins Leben gerufen. Der Preis würdigt Indira Gandhis monumentale Beiträge, indem er Menschen und Institutionen ehrt, die sich für soziale Entwicklung, Frieden, Nachhaltigkeit und zahlreiche andere Zwecke eingesetzt haben. Er erinnert uns daran, dass es selbst in Zeiten des Unfriedens diejenigen gibt, die für Fortschritt, Gerechtigkeit und das Wohlergehen der Menschheit kämpfen.

In Erinnerung an Indira Gandhi sagte Sonia Gandhi: „Als Indiens erster und einziger weiblicher Premierminister hat Indira Gandhi unser Land mit ihrer Politik, die sich der Linderung von Armut, Entbehrung, Konflikt und Ungleichheit verschrieben hatte, neu gestaltet.“ Sonia Gandhi zitierte die Eiserne Lady: „Frieden wollen wir, weil es in einem anderen Krieg zu kämpfen gilt gegen Armut, Krankheit und Unwissenheit.“

Sonia Gandhi ergänzte: „Ihre Arbeit spiegelte diese Überzeugungen wider, dass jeder das Recht hat, ohne Unterdrückung, Vorurteil, Armut und Gewalt zu leben. Die Breite und Tiefe dessen, was sie erreicht hat, wird weiterhin in Indien und weltweit in Erinnerung behalten und bewundert. Als Führungspersönlichkeit mit Mitgefühl, mit einer tiefen Liebe für ihr Volk, einem unerbittlichen Einsatz für Menschenrechte und einem unerschütterlichen Glauben an Gewaltfreiheit inspiriert ihr Vermächtnis weiterhin unzählige Menschen.“

Michelle Bachelet und Sonia Gandhi teilen sich das Podium (Bild: Photo Credit Inc.)

Sonia Gandhi lobte die große Rolle von Michelle Bachelet bei der Förderung von Gleichheit, Rechten und Freiheit für alle und sagte: „Heute fühle ich mich privilegiert, ein paar Worte über das Leben einer weiteren außergewöhnlichen, inspirierenden Führungspersönlichkeit, die wir ehren, sagen zu dürfen. Die ehemalige Präsidentin Chiles, Michelle Bachelet, hat in ihren frühen Jahren aus erster Hand Verlust, Unterdrückung, Folter und Exil erlebt. Es ist ein bemerkenswerter Zufall, dass beide Frauen in Zeiten des Unfriedens geboren und aufgewachsen sind. Ihr Land, ihr Volk, ihre Familie und sie selbst waren Opfer von Unterwerfung.“

Sonia fügte hinzu: „Madame Bachelet fand ihren Weg zurück nach Chile, erlebte Rückschläge und war gleichzeitig Zeugin der Transformation ihres Landes in eine Demokratie. Als ausgebildete medizinische Fachkraft arbeitete sie mit dem Gesundheitsministerium und diente später im Jahr 2000 als Gesundheitsministerin. Sie durchbrach weiterhin Barrieren, wurde die erste weibliche Verteidigungsministerin Chiles und Lateinamerikas, und schrieb Geschichte, als sie zweimal zur Präsidentin ihres Landes gewählt wurde. Ihre Arbeit basiert auf den Bemühungen, die Rechte aller, insbesondere der Frauen, zu sichern. Als Präsidentin reformierte sie das Gesundheitssystem ihres Landes, indem sie den Zugang zu Primärversorgungseinrichtungen verbesserte, die Politik ihrer Regierung auf schutzbedürftige Gruppen ausrichtete und deren Rechte auf Gesundheit und Wohlergehen förderte. Die von ihrer Regierung eingebrachten Gesetze haben viel dazu beigetragen, Gleichheit, Rechte und Freiheit für alle zu fördern. Daher ist es für den Indira Gandhi Memorial Trust tatsächlich eine Ehre, Präsidentin Michelle Bachelet den Indira-Gandhi-Preis für Frieden, Abrüstung und Entwicklung für das Jahr 2024 zu verleihen dafür, dass sie das Wesen von Indira Gandhis Leben und Werk verkörpert.“

Shivshankar Menon, Vorsitzender der Jury des Indira-Gandhi-Preises, erklärte, dass der Indira-Gandhi-Preis für Frieden, Abrüstung und Entwicklung ins Leben gerufen wurde, um einer der größten indischen Führungspersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, Indira Gandhi, und ihrem bemerkenswerten Beitrag zum nationalen und globalen Wohlergehen zu gedenken.

Er soll würdigen und fördern, wofür sie eingestanden und gearbeitet hat – eine Welt ohne Vorurteile, in der Männer und Frauen aller Länder in Frieden leben und unsere gemeinsame Menschlichkeit und unser universelles Erbe schätzen können. Daher dieser Preis für Frieden, Abrüstung und Entwicklung.

Menon betonte: „Mir fällt keine Zeit ein, in der die Zwecke, für die der Preis gestiftet wurde, relevanter waren. Wir leben heute in einer Welt, die vom Weg abgekommen ist, in der Unsicherheit, Konflikt und Menschenvertreibung auf einem Niveau sind wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Leider gibt es keine Anzeichen für eine überzeugende oder wirksame internationale Antwort auf diese Situation. Wenn wir jemals die Arbeit und die Werte brauchten, die dieser Preis würdigt, dann ist es jetzt. Und deshalb sind wir heute hier versammelt, denn Michelle Bachelet ist Preisträgerin des Indira-Gandhi-Preises für das Jahr 2024. Eine würdigere Preisträgerin könnte es kaum geben.“

Michelle Bachelet drückte ihren tiefsten Dank aus mit folgenden Worten: „Ich möchte meinen tiefsten Dank zum Ausdruck bringen für den Indira-Gandhi-Preis für Frieden, Abrüstung und Entwicklung, der mir vom Indira Gandhi Memorial Trust verliehen wurde. Es ist ein wahres Privileg, wieder in Indien zu sein, einem Land mit außergewöhnlichem kulturellem Reichtum, tiefgründiger Geschichte und lebendiger Vielfalt. Heute möchte ich dem bemerkenswerten Leben und Vermächtnis von Indira Gandhi Tribut zollen, einer visionären Frau und enormen Quelle der Inspiration für so viele Menschen auf der ganzen Welt.“

In Erinnerung an die Arbeit von Indira Gandhi fügte Michelle Bachelet hinzu: „Ihr Vermächtnis, das darauf abzielte, die Freiheit der Menschheit zu erweitern und gleichzeitig Frieden, Gerechtigkeit und Fortschritt zu verfolgen, ist lebendiger denn je. Der Indira Gandhi Memorial Trust, der sich verpflichtet hat, die von ihr begonnene Arbeit fortzuführen und die ihr am Herzen liegenden Anliegen zu unterstützen, ehrt weiterhin ihre Vision. Sie glaubte, dass Nationen nur florieren können, wenn sie in Harmonie miteinander leben. Dieser Glaube erscheint in der heutigen zersplitterten Welt noch dringlicher.“

Was Michelle Bachelet dazu inspirierte, in die Politik einzusteigen, enthüllte sie, „Eines der wesentlichen Motive, die Indira Gandhi tief bewegt haben, ist auch das, was mich dazu inspiriert hat, in die Politik einzusteigen: das Wohlergehen der Menschen zu verbessern. Früh in meinem Leben wurde mir klar, dass das Wohlbefinden der Menschen intrinsisch mit der Achtung der Menschenrechte verbunden ist. Frieden und Fortschritt sind untrennbar von Menschenwürde, und ohne Menschenrechte wird die volle Entfaltung unseres Potenzials als Menschen unmöglich.“

Zum Abschluss ihrer Ansprache sagte Michelle Bachelet: „Lassen Sie uns Indira Gandhis nachhaltige Vision ehren, indem wir täglich über Nationen, Generationen und Unterschiede hinweg zusammenarbeiten. Nur so können wir eine Welt mit Frieden, Gleichheit und Würde aufbauen, und dies nicht nur in Form von Wünschen, sondern als Realitäten für alle.“

Michelle Bachelet mit Sonia Gandhi und anderen (Bild: Photo Credit Inc.)

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Ursula Nollenberger vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!