Nachdem wir in den vorherigen, mit diesem Artikel zusammenhängenden Artikeln gesehen haben, dass Client-Side Scanning (CSS) und die EUDi Wallet Risiken für die Privatsphäre unserer Kommunikation und Identität darstellen, ist das nächste Objekt von Interesse der digitale Euro im CBDC-Format (Central Bank Digital Currency).

Ein digitaler Euro (häufig auch „i€“ genannt) im CBDC-Modus vervollständigt dieses Kontrollökosystem und führt zur vollständigen Aushöhlung der finanziellen Privatsphäre und der wirtschaftlichen Autonomie. Dieses System digitalisiert nicht nur das Geld, sondern unterwirft es auch einer zentralisierten Kontrolle. Dadurch wird eine beispiellose Überwachung ermöglicht, die mit CSS- und EUDI-Daten integriert werden könnte, um die Bürger umfassend zu profilieren.

Auch wenn der digitale Euro keine Kryptowährung, sondern eine CBDC (Central Bank Digital Currency, also eine digitale Währung der Zentralbank) sein soll – in diesem Fall ausgegeben von der Europäischen Zentralbank und verwaltet von allen europäischen Banken sowie weiteren beteiligten Institutionen –, wollen wir zunächst über „Kryptowährungen“ oder „Kryptos“ sprechen, die keine CBDC sind. Ein Durcheinander, das wir klären müssen. Das ist grundlegend!

Was sind Kryptowährungen und wie funktioniert die ihnen zugrunde liegende Blockchain-Technologie?

Bevor wir uns näher mit CBDCs befassen, ist es wichtig, Kryptowährungen zu verstehen, die als Gegenstück dienen. Eine Kryptowährung ist eine digitale oder virtuelle Währung, die Kryptografie zur Sicherung von Transaktionen verwendet und in dezentralen Netzwerken funktioniert, ohne von einer zentralen Behörde wie einer Regierung oder Bank abhängig zu sein. Beispiele hierfür sind Bitcoin, das im Jahr 2009 eingeführt wurde, und Monero, das durch Techniken wie Zero-Knowledge-Proofs für mehr Anonymität sorgt. Ihre Stärke liegt in der zugrunde liegenden Blockchain-Technologie, einem verteilten Ledger (d. h. einem verteilten Hauptbuch oder Buchungsjournal), das Transaktionen in kryptografisch verknüpften Blöcken aufzeichnet und so eine unveränderliche Kette bildet. Jeder Block enthält einen Hash des vorherigen Blocks, einen Zeitstempel (Datum, Uhrzeit und Sekunden) sowie Transaktionsdaten.

Um es leicht verständlich zu machen: Diese Transaktionsdaten werden nicht im Rohformat gespeichert, sondern in einer effizienten und hochsicheren Struktur organisiert, dem sogenannten Merkle-Baum. Stell es dir wie eine Art „Zusammenfassung von Zusammenfassungen“ vor: Jede Transaktion erhält einen einzigartigen digitalen Fingerabdruck. Diese Fingerabdrücke werden paarweise miteinander kombiniert, wodurch ein neuer Fingerabdruck entsteht – und so weiter, bis schließlich ein einziger endgültiger Fingerabdruck erzeugt wird, die sogenannte Wurzel. Diese Wurzel ist der unwiderlegbare Beweis dafür, dass keine Transaktion verändert wurde. Würde auch nur eine einzige Transaktion tief im Baum manipuliert, veränderte sich sofort die gesamte Wurzel – und die gesamte Netzgemeinschaft würde über den Betrug alarmiert. Das ist ein wirksames Mittel gegen die in der Wirtschaftswelt so verbreiteten „schmutzigen Tricks”.

Die Blockchain-Technologie verteilt und sichert Transaktionen über ein Peer-to-Peer-Netzwerk (P2P, also „Punkt zu Punkt“). Darin validieren die einzelnen Knoten („Nodes“) die Blöcke mithilfe von Konsensmechanismen wie Proof-of-Work (z. B. bei Bitcoin durch das Lösen komplexer Rechenaufgaben) oder Proof-of-Stake (bei dem Validatoren nach ihrem Anteil, also ihrem „Einsatz“, ausgewählt werden). Auf diese Weise werden Zwischenhändler überflüssig, das Problem der Doppelverwendung wird gelöst, und die Unveränderlichkeit der Transaktionen ist gewährleistet.

Denn um einen Block einer Kryptowährung zu ändern, muss die gesamte nachfolgende Kette mit Mehrheitsbeschluss neu erstellt werden. Das ist in großen Netzwerken rechnerisch nicht machbar. Die Dezentralisierung verringert das Risiko einer alleinigen Kontrolle und der Datenschutz variiert. Bitcoin ist pseudonym (Transaktionen sind sichtbar, aber nicht direkt mit Identitäten verknüpft), während Monero sowohl Beträge als auch die Teilnehmenden verbirgt. Genau wegen dieser Stärken sind Kryptowährungen jedoch Spekulationen, einem unvollkommenen Markt sowie mangelnder Transparenz ausgesetzt und weisen eine hohe Volatilität auf. Außerdem eignen sie sich ideal für illegale Zwecke wie Geldwäsche oder Ransomware (Viren usw.), wobei dies von der jeweiligen Verwendung abhängt und nicht von ihrer inhärenten Natur.

Im Kern fördern sie finanzielle Freiheit, nicht Kontrolle. Das Werkzeug selbst ist etwas Gutes, ja sogar eine bemerkenswerte Errungenschaft im Vergleich zu bisherigen Systemen. Doch die Realität sieht oft anders aus: Fragwürdig sind nicht das Medium an sich, sondern die Geldbeträge und ihre Besitzer, die Transaktionen und deren Herkunft. Dasselbe gilt für Gold – auch damit kann man schließlich einen Auftragsmörder bezahlen, um eine „Zielperson“ zu beseitigen.

In einfachen Worten, damit wir es alle verstehen

Wenn alles immer teurer wird, wir aber nicht im gleichen Maß mehr verdienen, gerät das Vertrauen in den Euro als Währung ohnehin ins Wanken. Doch zurück zu den Kryptowährungen: Im Kern von Bitcoin und anderen Kryptowährungen steckt ein einfaches, aber mächtiges Prinzip – das Hauptbuch der Transaktionen ist dezentral verteilt. Das ist zunächst schwer zu begreifen.

Bei herkömmlichen Finanzsystemen sind wir auf eine Bank oder zentrale Behörde angewiesen, die jede Überweisung registriert, festhält, wer wem wie viel schuldet, und die Beträge sofort mit dem Geschäft abgleicht. Alles läuft also über eine garantierende Instanz und mehrere Zwischenstellen, deren Hauptaufgabe darin besteht, die Identität der zahlenden oder überweisenden Person zu bestätigen.

Die Blockchain-Technologie, das Herzstück der Kryptowährungen, funktioniert dagegen völlig anders. Jeder Bruchteil einer Kryptowährung enthält neben seinem Wertanteil, seiner Herkunft und seinem Verwendungszweck zusätzliche Informationen. Jeder dieser Informations- oder Währungsanteile ist Teil eines großen, gemeinsam genutzten Hauptbuchs, das von Tausenden von Transaktionen weltweit gespeist wird.

Jedes Mal, wenn eine Transaktion stattfindet, wird sie von den Knotenpunkten des Netzwerks aufgezeichnet und überprüft. Die Kryptowährungen selbst speichern Spuren ihrer eigenen Transaktionen ebenso wie die anderer, sodass niemand die Daten willkürlich verändern kann. Wenn du also jemandem einen Betrag überweist, werden die Spuren dieser Aktion über ein Universum von geschützten Fragmenten verteilt. Nach ihrer Bestätigung ist es nahezu unmöglich, die Transaktion zu fälschen oder zu manipulieren.

Es ist immer noch ein wenig schleierhaft? Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Geld keine Banken oder Zwischenhändler benötigt, um von einer Tasche in die andere zu gelangen. Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum sind digitale Währungen, die in einem globalen Computernetzwerk funktionieren. Sie ermöglichen sichere und schnelle Transaktionen zwischen Menschen überall auf der Welt. Was dieses „Wunder” möglich macht, ist eine revolutionäre Erfindung namens Blockchain: eine Art digitales Hauptbuch, das von allen geteilt wird, in winzige Fragmente aufgeteilt ist und in dem jede Transaktion als Block in einer unzerbrechlichen Kette aufgezeichnet wird. Sobald eine Transaktion bestätigt wurde und weitere Blöcke hinzugefügt wurden, ist sie sozusagen in Stein gemeißelt. Niemand kann sie löschen oder verändern, ohne die gesamte Kette neu zu erstellen, was eine immense und nachweisbare Rechenleistung erfordern würde. Dadurch wird der „gordische Knoten” des Vertrauens in die Finanzwelt gelöst und Betrug oder Manipulation von vornherein verhindert, da alles transparent und für jeden überprüfbar ist.

Erweitern Sie diesen Gedanken nun über das Geld hinaus. Die Blockchain schützt nicht nur Finanztransaktionen, sondern kann auch auf alltägliche Verträge oder Vereinbarungen angewendet werden. Beispiele hierfür sind der Kauf eines Hauses, die Anmietung eines Autos oder sogar die Stimmabgabe bei Wahlen. Diese werden zu „intelligenten Verträgen”, einer Art automatischer Programme, die sich selbst ausführen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Zahlungen und Inkasso sowie die entsprechenden Klauseln werden dabei ohne die Beteiligung von Anwälten oder Notaren abgewickelt. Und vor allem: ohne einseitige Änderungen durch die stärkere Partei.

Wenn Sie beispielsweise für eine Dienstleistung bezahlen, gibt der Vertrag die Zahlung erst frei, wenn die Arbeit erledigt ist. Alles wird dauerhaft in der Kette gespeichert. Dies schützt Vereinbarungen auf die gleiche Weise wie Kryptowährungen. Sobald sie digital unterzeichnet und konsolidiert sind, können sie ohne den Konsens des gesamten Netzwerks weder gefälscht noch rückgängig gemacht werden. Dadurch werden Streitigkeiten und Korruption vermieden.

Im Wesentlichen ist die Blockchain wie ein unparteiischer Wächter, der das Vertrauen in einer vernetzten Welt demokratisiert. Laien können sie sich als ein kollektives Tagebuch vorstellen, das niemand heimlich bearbeiten kann. Die Blockchain öffnet die Türen zu einer Zukunft, in der menschliche Interaktionen fairer und effizienter sind – vom Austausch digitaler Kunst bis hin zur sicheren Identitätsverwaltung.

Das Schöne an diesem Mechanismus ist, dass er transparent und dezentral ist. Es gibt keine zentrale Stelle, die darüber entscheidet, welche Transaktionen gültig sind. Die gesamte Gemeinschaft validiert und schützt die Informationen durch Konsens. Dadurch werden Betrug oder Fälschungen nahezu unmöglich, da die Änderung einer Seite des Registers bedeuten würde, dass man Tausende von Teilnehmern gleichzeitig überzeugen oder hacken müsste, was praktisch unmöglich ist.

Letztendlich ist die Blockchain als konkrete Form des verteilten Hauptbuchs eine Art unverfälschbares kollektives Gedächtnis. Alle Bewegungen werden aufgezeichnet, sind für jedermann zugänglich und bieten eine Sicherheit, die nicht vom Vertrauen in eine Institution, sondern von Mathematik und der Zusammenarbeit zwischen Gleichberechtigten abhängt. Genau das betrachten viele als den „schönen” Teil der Kryptowährungen: das Versprechen einer öffentlichen, offenen und manipulationssicheren Buchführung, die unser Verständnis von Vertrauen in der digitalen Welt verändern kann.

Der digitale Euro ist also eine CBDC – aber was genau bedeutet das (und was nicht)?

Eine CBDC ist keine Kryptowährung, sondern ihr Gegenteil: eine zentralisierte Parodie, die die Digitalisierung ohne deren libertäre Vorteile imitiert. Es handelt sich um die digitale Version des Fiat-Geldes, das von der Europäischen Zentralbank (EZB) und den Geschäftsbanken ausgegeben und kontrolliert wird und vom Staat als Verbindlichkeit der Zentralbank gedeckt ist. Am Ende ist es im Wesentlichen das Gleiche: Euro, die ohne materielle Deckung oder inneren Gegenwert ausgegeben werden und durch das Vertrauen der Nutzenden in die ausgebende Institution zu Geld werden.

Dieses Vertrauen („Fiducia“) in eine CBDC-Währung hat jedoch sehr genaue Grenzen

Die EZB garantiert weder den Wert der Einlagen noch die unbegrenzte Stabilität der Währung. Im Falle eines Finanzkollapses bietet das Einlagensicherungssystem die tatsächliche Garantie, allerdings nur bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Person und Institut. Zudem hängt dessen Deckung von der fiskalischen Leistungsfähigkeit der Mitgliedstaaten ab. Über diesen Betrag hinaus hängt die Wertkontinuität der Ersparnisse von der Solidität des Bankensystems und den inmitten der Krise getroffenen politischen Entscheidungen ab.

Damit wird der Unterschied zu Kryptowährungen deutlicher: Bei einer CBDC bedeutet die zentralisierte Kontrolle, dass sowohl die Ausgabe als auch die Wertgarantie von der institutionellen Architektur der EU und der Bereitschaft der Staaten abhängen, diese aufrechtzuerhalten. In einem System wie Bitcoin hingegen ist die Absicherung kein staatliches Versprechen, sondern ein mathematischer und verteilter Konsens. Das Vertrauen in CBDCs endet in Brüssel und Frankfurt, während sich das Vertrauen in Bitcoin über das Netzwerk selbst erstreckt.

Es handelt sich um die digitale Version der Fiat-Währung, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) und Geschäftsbanken ausgegeben und kontrolliert wird und vom Staat als Verbindlichkeit der Zentralbank gedeckt ist. Das heißt, am Ende ist es im Wesentlichen das Gleiche. Es sind gedruckte Euro ohne Deckung oder Gegenwert, Fiat-Geld, das auf dem Vertrauen basiert, das diejenigen, die es akzeptieren und verwenden, in die ausgebende Institution setzen. In diesem Fall ist dies die Europäische Zentralbank und subsidiär alle EU-Staaten, soweit dies gesetzlich geregelt ist.

Es können verteilte Datenbanken verwendet werden, jedoch ist keine echte Blockchain erforderlich und der Betrieb ist zentralisiert und nicht P2P. Im Gegensatz zu dezentralen und zensurresistenten Kryptowährungen ist der digitale Euro CBDC „programmierbares Geld” unter vollständiger Überwachung und ohne den Schutz der Privatsphäre, den physisches Bargeld bietet. Während Kryptowährungen die Macht auf die Teilnehmer verteilen, konzentrieren CBDCs die Kontrolle auf koordinierte Zentralbanken und verfolgen jede Operation, jeden Währungsumtausch und jede internationale Transaktion.

Lassen Sie uns die wichtigsten Risiken bewerten, die über die Bequemlichkeit und die technologische Verbesserung hinausgehen:

  • Die offiziellen Vorteile (finanzielle Inklusion, Zahlungseffizienz und Bekämpfung der Geldwäsche) werden von tiefgreifenden Risiken überschattet. Darauf haben Ökonomen, Datenschutzexperten und die EZB bereits hingewiesen.
  • Finanzielle Überwachung ohne Einschränkungen: Jede Transaktion wäre nachverfolgbar, wodurch ein dauerhaftes Verzeichnis entstünde, das mit EUDI und CSS abgeglichen werden könnte. Dies könnte der Regierung einen „Überblick” über die Ausgaben verschaffen, die Privatsphäre untergraben und Selbstzensur fördern. In einschichtigen Modellen hat die Zentralbank direkten Zugriff auf die Daten, was das Risiko des Missbrauchs erhöht.
  • Programmierbares Geld und soziale Kontrolle: Die alarmierendste Funktion ist die Möglichkeit der Programmierung von Verfallsdaten, um Ausgaben zu erzwingen, von Produktbeschränkungen (z. B. für ungesunde Lebensmittel, Reisen in „nicht genehmigte” Länder oder fossile Brennstoffe) sowie von automatischen Sperren bei Erkennung eines „Risikos” (z. B. Proteste oder abweichende Ideologie). Ein Beispiel hierfür ist die Behandlung kanadischer Lkw-Fahrer im Jahr 2022, die auf sofortige Beschlagnahmungen oder algorithmische Geldstrafen ausgeweitet werden könnte. Jeder digitale Euro könnte individuell eingeschränkt werden, wodurch Geld zu einem Zwangsmittel wird.
  • Selektive, zentralisierte Abwertung: Negative Zinssätze, die direkt auf bestimmte digitale Euros angewendet werden – aufgrund ihrer Verwendung, ihres Eigentümers oder ihrer steuerlichen und rechtlichen Situation – oder die aus diesem Grund automatisch gesperrt werden oder vom Konto verschwinden. Dies schmälert die Ersparnisse willkürlich, regt Zwangsausgaben an und schwächt die Wertreserve.
  • Ausgrenzung und algorithmische Diskriminierung: Dieser Aspekt wurde bereits zuvor im Zusammenhang mit Ausgrenzung, Sperrung oder begründetem „Verschwinden” beschrieben. Die allgemeine Verwendung und das Verschwinden von „Bargeld” schließt jedoch auch schutzbedürftige Personen ohne digitalen Zugang (z. B. ältere Menschen, Arme oder Menschen in Gebieten ohne Netzabdeckung) aus. Zudem ermöglicht sie es der KI, Dienstleistungen auf der Grundlage von Profilen zu verbergen und damit Ungleichheiten zu verstärken. Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen würden diese Risiken noch verschärfen.

Warnungen seitens der Experten

Die Electronic Frontier Foundation (EFF) bezeichnet CBDCs als „Traum der Tyrannen” für eine totale Überwachung. Das CFA Institute warnt, dass das Design zwar die Privatsphäre schützt, dennoch aber Risiken bestehen bleiben. Das Cato Institute hebt die Gefahren für Freiheit und Privatsphäre hervor, da Daten die Kontrolle durch die Regierung erleichtern. Christine Lagarde räumte zwar ein, dass der digitale Euro die Kontrolle von Transaktionen ermöglichen würde, versprach jedoch, ihn nicht zu nutzen. Die Geschichte legt jedoch etwas anderes nahe.

Siehe hierzu Wikipedia als allgemeine Referenz oder ledgerinsights.com als Beispiel für die Zweifel, die der digitale Euro hervorruft. Ohne strenge Sicherheitsvorkehrungen könnte eine CBDC die Verknüpfung zwischen der Identifizierung des Inhabers, seiner sozialen und gerichtlichen Vergangenheit sowie automatisierten Systemen nutzen, um einen de facto „Sozialkreditsystem“ zu schaffen und den Zugang zu Geld zu kontrollieren.

Für viele Menschen wird die Zukunft des digitalen Euro und seine krypto- oder nicht-kryptoartige Natur weiterhin unklar bleiben.

Eine informative Analyse muss nicht immer ernst und akademisch sein. Es gibt auch andere Möglichkeiten, das zu erklären, zu veranschaulichen oder zu belegen, was analysiert oder vermittelt wird, ohne dass die analytische Qualität des behandelten Themas beeinträchtigt wird. Das sind Vorteile des 21. Jahrhunderts. Fragen wir uns: Wie wird all dies im Kino oder in Serien inszeniert? Denn ein gutes Bild, eine gute Serie oder eine gute Dokumentation (wobei „gut” hier „wahrheitsgetreu” oder „voraussichtlich realistisch” bedeutet) sagt mehr als tausend Worte. Es verbessert unser Verständnis dafür, was uns verändert oder wohin wir geführt werden. Auch die schlimmsten möglichen Zukunftsszenarien, die noch verborgen sind, können so verstanden werden.

Ein Beispiel: In der Serie Black Mirror (Episode „Abgestürzt” aus Staffel 3, Folge 1) lebt die Protagonistin in einer Gesellschaft, in der alle Bürger eine soziale Punktzahl basierend auf öffentlichen Interaktionen haben. Diese bestimmt den Zugang zu Dienstleistungen und Möglichkeiten. Wir sehen, wie die Protagonistin „aufsteigt” und ihren Status verbessert. Sie ist glücklich und fühlt sich sicher. Sie ist standhaft. Ihre Realität scheint solide zu sein. Aber … In einem bestimmten Moment verwandelt eine Veränderung ihr Leben in eine Hölle und sie stürzt vom Gipfel der Sicherheit in die Ausgrenzung. Es ist eine fiktive Parallele, die jedoch sehr direkt mit der Idee eines Überwachungssystems verbunden ist, das mit Transaktionen oder Reputation verknüpft ist und zentral unsere digitalen Euro verwalten kann.

Doch die Realität übertrifft die Fiktion. In Vietnam, einem real existierenden Land, scheint eine kürzlich durchgeführte Regulierungsoffensive gegen nicht verifizierte Bankkonten und den Kryptowährungsmarkt darauf abzuzielen, einen der Hauptvorteile von Kryptowährungen zu untergraben: ihre relative Anonymität und Dezentralisierung. Dafür werden strenge Anforderungen an die Identitätsprüfung für Besitzer digitaler Vermögenswerte sowohl im traditionellen Bankensystem als auch im aufstrebenden Krypto-Ökosystem auferlegt.

Damit wird der Weg für digitale Zentralbankwährungen (CBDC) geebnet, die die Regierung in Zukunft mit größerer zentraler Kontrolle ausgeben könnte. Dies zeigt sich in der Sperrung von mehr als 86 Millionen Bankkonten im September 2025 aufgrund fehlender biometrischer Authentifizierung. Nutzer sind dann gezwungen, ihre digitale ID zu registrieren, um Zugang zu ihren elektronischen Geldern zu erhalten und Geldwäsche zu bekämpfen. Im selben Monat startet ein neues Fünfjahres-Pilotprojekt für Krypto-Assets, das lizenzierte Plattformen vorschreibt. Diese werden wahrscheinlich KYC (Know Your Customer) einführen, um Transaktionen und Eigentümer zu verfolgen. Dadurch wird die Privatsphäre eingeschränkt, was Kryptowährungen gegenüber potenziellen CBDCs (Central Bank Digital Currency) attraktiver macht. Bei CBDCs würde der Staat alles direkt überwachen, um mehr Sicherheit und die Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten. So können sich die Spielregeln, wie Sie sie kennen, in Luft auflösen. Die Schwerkraft „g” von 9,8 m/s² hält Sie am Boden, Ihr ganzer Körper und Ihre Art, sich unter diesen Bedingungen zu bewegen, funktionieren – bis sie plötzlich nicht mehr funktionieren. Der Wert von „g” oder die Bedingungen, unter denen er wirkt oder nicht wirkt, wurden von jemandem mit ausreichender Macht verändert.

Erwähnenswert aus Black Mirror ist auch die Folge „Krokodil” (Staffel 4, Folge 3), in der Geräte zum Zugriff auf Erinnerungen und private Daten verwendet werden. Die Folge zeigt, wie digitale Informationen zur Kontrolle und Bestrafung genutzt werden können, ohne dass es ein Entkommen gibt. Die Folge behandelt Themen wie Privatsphäre, Schuld und die Konsequenzen von Handlungen in einer Welt, in der Erinnerungen als Beweismittel herangezogen werden können. Es ist eine düstere und spannende Geschichte, typisch für die Serie, mit Elementen eines Psychothrillers.

Oder die Miniserie Years & Years (2019), in der eine nahgelegene dystopische Zukunft mit hoher Digitalisierung von Geld, Überwachung und sozialer Kontrolle dargestellt wird, einschließlich Systemen, in denen wirtschaftliche, soziale und gerichtliche Daten miteinander verknüpft werden.

Welche möglichen zukünftigen Welten werden oder wurden in den Künsten (vernünftigerweise) antizipiert, wenn man die Gegenwart und Vergangenheit kennt?

Wohin gehen in der Literatur die Befürchtungen hinsichtlich der Verknüpfung dieser Techniken, die zur sozialen Kontrolle eingesetzt werden können, wie „Client-Side-Scanning” (CSS) und „EUDi-Wallet” (die Euro-ID) sowie der digitale Euro (oder CBDC)?

Literatur

  1. „1984” von George Orwell: Allgegenwärtige Überwachung durch den Staat und Kontrolle über alle Aktivitäten der Bürger. Auch wenn es sich nicht um eine CBDC handelt, ähnelt diese Idee der totalen Kontrolle über das tägliche Leben und Informationen.
  2. „The Circle” von Dave Eggers: Ein Technologiekonzern kontrolliert die persönlichen, wirtschaftlichen und sozialen Informationen aller Menschen mithilfe von Systemen, die Daten automatisch miteinander verknüpfen.
  3. „Little Brother” von Cory Doctorow: Zeigt die digitale Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung durch Behörden, die technologische Informationen mit Bürgerprofilen verknüpfen.
  4. „Feed” von M. T. Anderson: Eine Gesellschaft, in der Systeme Konsum, Verhalten und persönliche Daten kontinuierlich überwachen.

Kino

  • „Gattaca” (1997): Ein hervorragender Film, der eindrucksvoll die Kontrolle von Individuen anhand genetischer und gesundheitlicher Profile darstellt. Je nach ihrem vorbestimmten „Wert” wird ihnen der Zugang zu bestimmten Möglichkeiten erschwert oder verwehrt.
  • „Elysium” (2013): Dystopisches Sozialsystem, in dem biometrische und soziale Informationen über den Zugang zu Ressourcen und Dienstleistungen entscheiden. Die „wahren” Eliten leben abgeschieden in einem riesigen Orbitalparadies. Dieses wird durch das gesamte menschliche und ökologische Leben auf der Erde, also „am Boden“, aufrechterhalten und mit absoluter Härte und umfassender Kontrolle durch Technologie regiert.

Aber auch in gut informierten Medien wie sciendo.com wird in dem englischsprachigen Artikel „Die CBDC und das Vertrauen in eine Zentralbank: Transitivität von Präferenzen gegenüber dem Paradoxon der Privatsphäre” auf unser Thema eingegangen. Das Gleiche gilt für die spanischsprachigen Medien ElEconomista, Cointelegraph und Zonamovilidad, die das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln und mit unterschiedlichen Argumenten beleuchten.

Fazit: Das Ende des Bargelds bedeutet das Ende der Privatsphäre – und noch mehr

Es sei darauf hingewiesen, dass diese Analyse durch das Zitieren fiktionaler Elemente aus Serien, Filmen oder Literatur nicht an Bedeutung verliert. Vielmehr gewinnt sie an Quellenreichtum und Ausdruckskraft. Diese Beispiele aus der Kunst sind keine bloßen Unterhaltungsgeschichten, sondern oft Warnungen oder Lehren mit der Dichte eines klarsichtigen Essays über die Risiken des Gebrauchs oder Missbrauchs von Technologien im sozialen und persönlichen Management oder in der sozialen und persönlichen Kontrolle – jedoch in einem anderen Format. Dystopien sind keine Alpträume, die nur dazu dienen, zu faszinieren, sondern Warnungen, die zum Nachdenken anregen. Ebenso wie ein Geländer einen Sturz nicht vollständig verhindern kann, aber dennoch eine Schutzfunktion erfüllt, hilft uns das Bewusstsein, das diese Werke in uns wecken, reale Gefahren einzuschätzen und zu vermeiden, bevor sie unvermeidlich werden.

Das Verschwinden von Bargeld in der EU oder dessen allmähliche Marginalisierung durch den digitalen Euro vom Typ CBDC, wie vorgesehen, bedeutet das Ende der Privatsphäre. In Kombination mit CSS, EUDI und programmierbarem Geld entsteht eine Infrastruktur für totale soziale Kontrolle, die Dissens präventiv neutralisiert. Während Kryptowährungen durch Dezentralisierung den Einzelnen stärken, parodieren CBDCs dies mit absoluter Kontrolle und bedrohen damit grundlegende Freiheiten. Verschiedene Autoritäten fordern daher dringend Widerstand, um die wirtschaftliche Autonomie zu bewahren. Aus diesem Grund enthält diese Analyse zahlreiche Links zu den hier genannten Quellen.

Es ist unsere Pflicht und unser Interesse, uns über das, was uns vorgegeben wird (Staat, EU, Konzerne oder „Fortschritt”), zu informieren und weiterzubilden. Diese Vorgaben können vom Staat, der EU, von Konzernen oder dem „Fortschritt” kommen.

EinleitungWohin geht die Reise in der EU mit „Client-Side Scanning“ (CSS), „EUDI Wallet“ und dem digitalen Euro (CBDC)?
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Die Übersetzung aus dem Spanischen wurde von Kornelia Henrichmann vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!