Berlin wird in dieser Woche zum Schauplatz gleich dreier hochkarätiger Lobbytreffen: Am 2. Juni beginnt das Private-Equity-Treffen „SuperReturn“ im Hotel Intercontinental, wo internationale Finanzakteure über Milliardenanlagen diskutieren. Am 3. Juni folgt der „Tag der Immobilienwirtschaft“ im Friedrichstadt-Palast – mit dabei: Friedrich Merz, Ex-Lobbyist für BlackRock und aktueller CDU-Vorsitzender, der vor Branchenvertreter*innen sprechen wird. Den Abschluss bilden ab dem 5. Juni die sogenannten „Tage der Familienunternehmer“ in den BOLLE-Festsälen. Deren Verband vertritt unter anderem global agierende Konzerne wie BMW, Henkel, Dr. Oetker, Miele und Deichmann – viele davon mit BlackRock als Großaktionär. Auch hier ist Friedrich Merz angekündigt. Deshalb: am 4. Juni gemeinsam auf die Straße – zur Lobbywahnsinn-Demo!
Am Mittwoch, den 4. Juni 2025, ruft das Bündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn zur Demonstration gegen zwei zentrale Termine der globalen Finanz- und Immobilienlobby in Berlin auf: das Private-Equity-Treffen „SuperReturn“ im Hotel Intercontinental sowie den „Tag der Immobilienwirtschaft“ im Friedrichstadt-Palast.
Die Demonstration beginnt um 16:30 Uhr mit einer Auftaktkundgebung am Hotel Intercontinental (Budapester Straße), wo internationale Fondsmanager*innen und Investoren über Kapitalanlagen in Billionenhöhe beraten – auch im deutschen Wohnungsmarkt. Der anschließende Demozug startet um 17 Uhr und führt zum Friedrichstadt-Palast, wo Vertreter*innen aus Politik und Immobilienwirtschaft, darunter Bundesbauministerin Verena Hubertz, auftreten werden.
„Die Wurzel der Wohnungskrise liegt nicht im Mangel an Neubau, sondern in der politischen Entscheidung, Wohnraum dem Markt zu überlassen“, so Kim Meyer vom Bündnis.
„Private Investoren handeln nicht im Interesse der Allgemeinheit, sondern für maximale Rendite – das gefährdet das Grundrecht auf Wohnen.“
Ein Bündnis aus der Stadtgesellschaft protestiert
Organisiert wird die Demonstration von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis aus Mieterinitiativen, sozialen Organisationen und stadtpolitischen Gruppen. Sie stellen sich gegen eine Stadtentwicklung, die von Finanzinteressen und profitorientierter Logik bestimmt wird. Allein auf der SuperReturn werden Akteure vertreten sein, die gemeinsam über ein Kapital von mehr als 50 Billionen US-Dollar verfügen – das ist das 100-Fache des Bundeshaushalts.
Diese globalen Finanzströme beeinflussen unmittelbar die Wohnungspolitik vor Ort. Immobilienkonzerne und Fonds profitieren von Mietsteigerungen, Luxusmodernisierungen und dem Neubau im hochpreisigen Segment. Gleichzeitig fehlt bezahlbarer Wohnraum – ein Problem, das politisch seit Jahrzehnten ignoriert oder sogar verschärft wurde.
Forderungen des Bündnisses
Das Bündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn fordert:
- Eine Abkehr von der Marktlogik in der Wohnungspolitik
- Ein Ende des politischen Schulterschlusses mit der Immobilienlobby
- Stärkung kommunaler und gemeinwohlorientierter Wohnraumversorgung, inkl. Schaffung neuer Wohnungen
- Einen bundesweiten Mietendeckel
- Vergesellschaftung der größten Immobilienunternehmen nach §15GG
Die Demonstration steht unter dem Motto „Lobbywahnsinn. Finanzwahnsinn. Mietenwahnsinn.“ und ist ein klares Signal an Politik und Öffentlichkeit: Die Wohnraumversorgung gehört in die Hände der Gesellschaft – nicht der Fondsmanager.
Weiter Info unter: https://www.mietenwahnsinn.info
Unterstützende:
ver.di – Landesbezirk Berlin-Brandenburg
Deutsche Wohnen & Co. Enteignen
StopHeimstaden
Berliner MieterGemeinschaft
Mieter*innengewerkschaft Berlin (MGB)
Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein e. V. (RAV)
Ciudad Migrante
Anmeldung für Alle!
Union für Obdachlosenrechte (UfO)
Bündnis Zwangsräumung Verhindern
Wem gehört Kreuzberg
MGB Kieztreffen Pankow
Kiezversammlung 44
Grunewald Space Agency
Resonanzchor
Berliner Aktion Gegen Arbeitgeberunrecht
Kotti & Co
Bizim Kiez
Netzwerk Steuergerechtigkeit
LabourNet Germany
Forum Gewerkschaftliche Linke Berlin
NETZ für Selbstverwaltung und Kooperation Berlin-Brandenburg e.V.
KAOS (Kreative Arbeitsgemeinschaft OberSchöneweide)
Kulturlabor Trial & Error
Anarche
Genossenschaft Von Unten
Regenbogenfabrik
Mietenwahnsinn Nord
Die Genossenschafter*innen
Wohnungslosen_Stiftung
Berlin vs. Amazon
AKS GEMEINWOHL
bergpartei
ANONYME ANWOHNENDE
Leerstand Hab-ich-saath
Die Mietergemeinschaft Bundesratufer 12
MIMO Mieter:inneninitiative Mariendorf-Ost
Mieterbeirat „Karlshorst“
BIPoC Ukraine and friends
Schönhauser 69 – Katze zeigt Kante!
Stadtteil- und Infoladen Lunte
Gemischter Frauenchor Judiths Krise
Schlafplatzorga
BAIZ Kultur- und Schankwirtschaft
Kiezladen Sonnenallee 154
Förderverein Stille Straße 10 e.V
Lieferando Workers Collective (LWC) Berlin
Work Watch
Coop Anti-War Cafe
Prinzessinengarten e.V.