Anlässlich des 24sten World LNG Summit im Hotel Adlon in Berlin führten gegen 8:30 Uhr mehrere Mitglieder von Scientist Rebellion eine Aktion des friedlichen zivilen Ungehorsams am Quartier Zukunft der Deutschen Bank durch. In weißen Laborkitteln gekleidet plakatierten sie großformatige wissenschaftliche Artikel über die klimaschädlichen und sozialungerechten Konsequenzen von Liquified Natural Gas (LNG) an die Fenster des größten deutschen Geldgebers für LNG- und fossile Infrastrukturprojekte. Einige hielten ein Banner mit der Aufschrift “Green Gas = Dirty Lie” und „Defund Fossil Fuels“.

„Wir sind heute hier, um die sogenannten Nachhaltigkeitsexperten der Deutschen Bank daran zu erinnern, dass die Klimakrise schon da ist und die globale Erderhitzung in wenigen Jahren dauerhaft über 1.5°C liegen wird.“ sagt die Molekularbiologin Dr. Nana-Maria Grüning.

„Es ist allerhöchste Zeit, endlich aus den fossilen Investitionen auszusteigen. Die Lüge von LNG als Brückentechnologie muss entlarvt werden. Stattdessen müssen jetzt mittels der großen Finanzströme Brücken in eine nachhaltige und sozialgerechte Zukunft gebaut werden.“, erklärt der Geologe Prof. Dr. Nikolaus Froitzheim.

„Diverse wissenschaftliche Studien zeigen, dass der politisch angeheizte LNG Boom eine gerechte Energiewende verzögert. Außerdem leidet die Biodiversität und Methan leckt aus allen Ecken und Enden der LNG-Lieferkette. Die Klimabilanz ist damit sogar schlechter als die von Kohle.“ die Umweltpsychologin Laura Stalenhoef.

Die Deutsche Bank vergab alleine im Zeitraum von 2021 bis 2023 3,9 Milliarden US-Dollar als finanzielle Unterstützung für LNG Firmen und Infrastruktur, u.a. für fünf umstrittene LNG Terminals im Golf von Mexiko. Beunruhigend für die Wissenschaftler:innen ist zudem, dass die Umweltzerstörung durch Fracking und LNG Infrastrukturausbau den Umweltrassismus fördert. Denn Studien zeigen, dass die Folgen meist die ohnehin benachteiligte Gemeinschaften von People of Color und indigenen Menschen am schlimmsten treffen.

In dieser Woche treffen sich im Rahmen des World LNG Summits die größten Firmen der LNG Branche im Luxushotel Adlon Kempinski in Berlin, um LNG als grüne Technologie zu vermarkten. Der massive LNG Ausbau und die dadurch entstehenden Schäden für Natur und Gesellschaft können nur durch die Komplizenschaft mit Finanzinstituten wie der Deutschen Bank stattfinden.