Viele afrikanische Mythen sprechen von Bäumen wegen ihrer spirituellen, heilenden und symbolischen Kräfte. Einer davon ist der Néré-Baum (wissenschaftlicher Name Parkia Biglobosa), ein außergewöhnlicher Baum, der wegen seiner vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten als magisch gilt.

Er wächst in wohl 19 Ländern: Senegal, Gambia, Guinea-Bissau, Guinea, Sierra Leone, Mali, Elfenbeinküste, Burkina Faso, Ghana, Togo, Benin, Niger, Nigeria, Kamerun, Tschad, Zentralafrikanische Republik, Demokratische Republik Kongo, Sudan und Uganda.

Er kann eine Höhe von 25 Metern erreichen und spendet willkommenen Schatten in Gegenden, in denen die Sonne glühend heiß herunterbrennt. Das Holz wird für die Herstellung von Möbeln und Werkzeugen, zur Papiergewinnung und als Brennmaterial verwendet. Seine Besonderheit sind die traubenförmigen Schoten, die süßes, gelbes Fruchtfleisch und wertvolle schwarze Samen enthalten, die reich an hochwertigen Nährstoffen sind (Eiweiß, Fette, Kohlenhydrate, Jod, Eisen, Kalzium, verschiedene Vitamine). Ein Baum, der seine Reife erreicht hat, kann mehr als 100 kg pro Jahr produzieren. Seine Kultivierung stellt eine bedeutende wirtschaftliche Tätigkeit dar, vor allem für Frauen.

Der Néré -Baum wird von jedermann anerkannt; aus seinen Samen wird ein Mehl hergestellt, welches Millionen von Menschen in Ländern ernährt, in denen Unterernährung ein weitverbreitetes Problem ist. Mehl und Käse, ebenfalls auf Néré- Basis, werden zur Zubereitung verschiedener Gerichte verwendet. Die Gärung der Samen erzeugt Würzstoffe, die unter verschiedenen Bezeichnungen in den traditionellen Küchen verschiedener Länder verwendet werden.

Der Néré-Baum hat auch wichtige heilende Kräfte und wird in der traditionellen Medizin häufig verwendet: sein Saft wird gegen einige Schlangenbisse und Verbrennungen zum Einsatz gebracht, während die Rinde und die Blätter weitere wertvolle Bestandteile sind. Verschiedene Studien haben seine Wirksamkeit bei der Behandlung von Bluthochdruck, Anämie und Malaria und im Allgemeinen bei bakteriellen Infektionen nachgewiesen.

Die Übersetzung aus dem Französischen wurde von Doris Fischer vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!