Ich erinnere mich, dass ich bei meiner ersten Reise nach Brazzaville (oder Mfua, dem herkömmlichen Namen der Stadt) den CFA-Franc verwenden musste, um etwas zu kaufen. Jedoch in meinem Land, dem Kongo, hatten wir viele eigene Währungen, wie den Zaire, den Makuta und den Sengi. Seit 1998 verwenden wir den kongolesischen Franc, ein komischer Name, da wir nicht von Frankreich, sondern von Belgien kolonisiert wurden.

Viele afrikanische Länder haben keine eigene Währung, oder wenn sie doch eine haben, greifen sie immer auf Begriffe wie Franc oder Dollar zurück, auch wenn es Ausnahmen gibt. Trotzdem gibt es Hinweise darauf, wie Afrika sein Geld und seine antiken Münzen verwendete.

Zum Glück haben sich viele afrikanische Historiker mit diesem Thema beschäftigt. Unter ihnen der Ägyptologe, Schriftsteller und Fachmann für afrikanische Mathematik Nioussére Kalala Omotunde, Autor des wunderschönen Buches „Geld in Zeiten der Pharaonen: ein afrikanischer Vorläufer“. Zusammen mit dem Archäologen und Experten für altägyptische Antiquitäten Zahi Hawass brachte er mehr als 250 Gräber der Pyramidenerbauer ans Licht, die sich unweit des Pharaonengrabs befanden. Dieser Standort würde beweisen, dass sie bezahlte Arbeiter und keine Sklaven waren, im Widerspruch zu dem traditionellen Bild, das Hollywoodfilme vermitteln.

Omotunde lieferte sehr interessante Details. Der Tauschhandel bildete eine frühe Form des Geldes, aber um kein übermäßiges Gewicht zu tragen, setzte sich mit der Zeit die Idee durch, einen Wertgegenstand zu verwenden, der in Nubien und Ägypten Gold sein konnte, das in diesen Ländern im Überfluss vorhanden ist. Einen davon nannte man Shat, er war ringförmig, wog 7,6 Gramm und erscheint auf den Wänden von Tempeln und Gräbern. Später wurde der Deben eingeführt, eine Mischung aus Gold und Silber, bis man die ersten Münzen mit dem Pharao Nektanebo sah.

Zur Zeit der mittelalterlichen Kaiserreiche in Afrika hatte die Pilgerreise nach Mekka, die der malische Kaiser Kanga Moussa, der als einer der reichsten Männer der Geschichte galt, 1324 unternommen hat, gewaltige Auswirkungen auf die Gebiete, durch die er reiste: Moussa verteilte nämlich Gold an die Bedürftigen, denen er auf seinem Weg begegnete und spendete einen Teil seines Vermögens an die Städte, die er durchquerte, während er auf Mekka zusteuerte. Er ordnete sogar jeden Freitag den Bau einer Moschee an. Seine Großzügigkeit führte zu einer Entwertung des Goldes für mehr als ein Jahrzehnt und zu einem Anstieg der Rohstoffpreise insbesondere in Kairo, Medina und Mekka.

In verschiedenen Gegenden Afrikas, wie beispielsweise im Königreich Benin (dem jetzigen Nigeria) dienten Muscheln als eine Art Geld, während in Zentralafrika diese Funktion von Perlen (werden heute noch für Hochzeitsfeiern und Beerdigungen verwendet), Textilien und Elfenbein übernommen wurde. Im Königreich von Ghana war Gold so weit verbreitet, dass arabische Händler über Hunde mit aus diesem Metall gefertigten Halsbändern sprachen.

Weitere erwähnenswerte Münzen sind die Mafa, eine in Kamerun und Nigeria verbreitete Bronzemünze und die x-förmige Kupfermünze, die aus dem Lunda-Reich im Kongo stammt und vor allem in der Region Katanga verbreitet war.

Ich hoffe, dass die Wiederentdeckung der Münzen der Vergangenheit die afrikanische Jugend von heute und morgen dazu inspirieren kann, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, indem sie die Wirtschaft unseren Gegebenheiten und Anforderungen entsprechend betreibt.

Weitere Artikel in der Reihe „Afrika, eine Geschichte zum Wiederentdecken“ sind hier zu finden.

Die Übersetzung aus dem Italienischen wurde von Doris Fischer vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!