Hundert Klimaaktivist:innen aus 17 Ländern, die Greenpeace, Stay Grounded, Extinction Rebellion, Scientist Rebellion und andere Klimagerechtigkeits-Gruppen unterstützen, wurden nach einem friedlichen Protest gegen Europas größte Verkaufsmesse für Privatjets, die jährliche European Business Aviation Convention & Exhibition (EBACE) in Genf, vorläufig festgenommen. Sie befinden sich nach wie vor in Polizeigewahrsam.

Aktivist:innen berichten vom Einsatz von Pfefferspray und von Verletzungen nach dem Polizeieinsatz. Greenpeace, Stay Grounded, Extinction Rebellion, Scientist Rebellion, die von Aktivist:innen unterstützt werden, zeigen sich höchst besorgt über die Berichte von exzessivem Gewalteinsatz gegenüber den friedvollen Aktivist:innen. Sie fordern eine sofortige Freilassung aller Betroffenen.

Klara Maria Schenk, Verkehrsexpertin bei Greenpeace sagt: “Eine einzigartige, europäische Koalition von 100 mutigen Aktivist:innen aus 17 Ländern hat heute die exzessive Champagnerparty einer superreichen Elite – Europas größte Verkaufsveranstaltung für Privatjets – empfindlich gestört. Ihre Forderung ist unmissverständlich, Privatfliegerei gehört in die Geschichtsbücher verbannt. Wir unterstützen die Aktivist:innen und fordern ihre sofortige Freilassung.”

Mira Kapfinger vom Netzwerk Stay Grounded sagt: „EBACE ist eine der größten Privatjet-Messen der Welt – einer Welt, die auf den Klimakollaps zusteuert. Es war völlig legitim, diese Geschäftsleute zu stören. Während sie immer größere und umweltschädlichere Jets kaufen, leiden andere unter den schweren Folgen von Hitzewellen und Überschwemmungen.“

Cordula Markert von Scientist Rebellion sagt: “In Anbetracht der aktuellen Klimakatastrophe ist es absolut unverantwortlich weiterhin friedliche und gewaltfreie Klima-Protestierende zu kriminalisieren statt diejenigen, die unverhältnismäßig zur Zerstörung unserer Lebensgrundlagen beitragen. Wir als Gesellschaft müssen uns veralteter, unnachhaltiger und ungerechter Lebensweisen entledigen. Es ist höchste Zeit für die Politik, aktiv zu werden, ihre Versprechungen in Taten umzusetzen und Privatjets zu verbieten.”

Die Aktivist:innen hatten kurz nach Eröffnung der EBACE das Ausstellungsgelände der Messe am Flughafen Genf betreten, auf dem rund 50 Luxus-Privatflugzeuge ausgestellt sind. Sie haben sich an die Eingänge der ausgestellten Privatjets gekettet und mit Handbannern im Stil von Gesundheitswarnungen auf Zigarettenschachteln ein Verbot von Privatflugzeugen gefordert.

Dabei haben die Aktivist:innen, entgegen missverständlicher Medienberichterstattung, zu keinem Zeitpunkt Rollbahnen oder Start- und Landebahnen des Flughafens betreten. Die Aktivist:innen stellen klar, dass zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt war, den kommerziellen Flugverkehr am Flughafen Genf zu stören. Die Aktivist:innen haben sich dazu entschieden, zu keiner Zeit die Rollbahnen oder Start- und Landebahnen zu betreten oder zu überqueren und lediglich die Zufahrtswege zu benutzen. Dies hätte in keiner Weise eine Beeinträchtigung der Sicherheit des Flugbetriebes zur Folge haben sollen.

Die Flughafenbehörden (Flugsicherung und Polizei) wurden von den Aktivist:innen sofort zu Beginn der friedlichen Aktion informiert, und die Aktivist:innen standen in ständigem Kontakt, um jede gefährliche Situation oder Fehlinterpretation des Ausmaßes und des Zwecks der laufenden Aktion durch die Flughafenbehörden zu vermeiden.