Kama (Afrika) hält zahlreiche Überraschungen für uns bereit. Laut Lascony Nysimb, Dokumentarist, Historiograph, Conférencier, Schriftsteller und Dichter, verweisen die jüngsten Entdeckungen auf Beziehungen zwischen dem mongolischen Reich des Dschingis Khan und Nord- sowie Westafrika. Und es gibt die alten Festungen, die von einem vergessenen Teil der offiziellen Geschichte erzählen. Sie sind wahrhaft wie offene Bücher, in denen man mit einem neuen Blick lesen muss.

Die aus Steinblöcken errichteten Verteidigungsanlagen von Mpumalanga in Südafrika und von Mapungubwe in Zimbabwe, die man nur durch eine enge Spalte im Fels betreten kann, zählen zu den ältesten und monumentalsten des Kontinents. Der architektonische Charakter veränderte sich dabei mit den klimatischen Veränderungen, denen die unterschiedlichen Zonen ausgesetzt waren, doch es handelte sich in jedem Fall um Festungen, die von den Afrikanern selber gebaut worden sind – eine Tatsache, die lange Zeit nicht in den kolonialen Blick auf Afrika passte.

Wegen einer Rivalität mit dem Reich der Kush (Nubien), haben die Pharaonen begonnen, diese enormen Anlagen zu errichten, um ihre südliche Grenze zu verteidigen und die Handelsrouten zu kontrollieren. Eine der gewaltigsten dieser Anlagen ist die Festung von Buhen, die Teil eines Verteidigungs- und Überwachungssystem entlang des Nils war. Sie erstreckte sich über 150 m und hatte eine überdachte Fläche von 13.000 m2. Sie war von einem drei Meter breiten Graben umgeben und die weiß verputzten Ziegel wiesen eine Dicke von 5 m und eine Höhe von 10 m auf.

Darstellung der Festung von Buhen. (Bild: Franck Monnier, Wikimedia Commons)

Der befestigte Komplex von Djado im Niger befand sich in einer der unzugängigsten Bergregionen der Zentralsahara. In dieser Region entdeckten die ArchäologInnen zahlreiche Felsstätten und Ruinen antiker Städte.

Die Tata von Sikasso. (Bild: Illustration von Édouard Riou, Flickr Commons)

Die Festung von Sikasso in Mali bestand aus einem äußeren Teil von 9 km Länge sowie 6 m Dicke am Boden und 2 m an der Spitze bei einer Höhe von 4-6 m, sowie aus einem kleineren und weniger breiten Zwischenteil  für die Händler, Soldaten und Adligen und schließlich einer inneren Mauer, die den Dionfoutou, den vom König und seiner Familie bewohnten Teil der Stadt umschloss.

Weitere Festungen befanden sich in den Gebieten der aktuellen Länder Burkina Faso, Togo, Benin, Mauretanien, Nigeria und Äthiopien. (Das entspricht dem alten Königreich Axoum, dass zur Zeit seiner größten Ausdehnung auch die aktuellen Länder Eritrea, Jemen, den Südens Saudi-Arabiens, den Westen von Somalia, Djibouti sowie den Norden des Sudans umfasste).

In diesen Monumenten aus Stein, Ziegel oder Lehm können wir die wissenschaftlichen Kenntnisse und künstlerischen Fertigkeiten der Menschen dieser Länder erkennen. Ihr Bau verlangte äußerste Präzision. Nach den Konflikten dienten sie als Stätten der Verwaltung und des Wissens.

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Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Silvia Sander vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!