Die Vertretung der Jugend auf der COP27 – der offiziellen Klimakonferenz der Vereinten Nationen, die aktuell im ägyptischen Sharm el-Sheikh stattfindet, scheint stärker als in vielen vergangenen Jahren zu sein. Und doch sagen Vertreter*innen aller Altersgruppen, dass die jungen Menschen bei der Konferenz nicht so im Vordergrund stehen, wie sie es sollten, insbesondere angesichts der Konsequenzen für ihre Zukunft, sollten die Führenden darin versagen, mit der gebotenen Dringlichkeit und Entschlossenheit zu handeln.

Bei schätzungsweise 45.000 Teilnehmer*innen während der zweiwöchigen Konferenz, sind es wenige Tausend junge Menschen aus der ganzen Welt, die Zugang zum Veranstaltungsgelände haben. Und es war nur schwer zu realisieren, da die Zugangspässe an die nationalen Delegationen, akkreditierte NGOs und gut vernetzte Unternehmen vergeben wurden. Die hohen Kosten für die Reise, Unterkunft und Verpflegung legen der Beteiligung der Jugend noch mehr Hindernisse in den Weg.

Viele derjenigen, die all diese Hürden überwinden konnten und Zugang zur offiziellen „Blauen Zone“ bei der COP27 bekamen, leisten eine wichtige und innovative Arbeit.

Einer dieser jungen Menschen ist der 24jährige Ezekiel Nyanfor, Student des Gesundheitswesens an der University of Liberia. Ezekiel liegt die Aufmerksamkeit für die Klimakrise und deren Lösung sehr am Herzen, und er verfolgt diese Ziele unablässig das ganze Jahr über und nicht nur während der zwei Wochen der Konferenz.

Ezekiel gründete in Liberia eine NGO, die Liberian Youth for Climate Actions (LYCA), deren Geschäftsführer er ist. Auf der COP27 wird Ezekiel von seinen Mitstreiter*innen Peace M. Karnkeh und Yundeh A. Butler begleitet. Ezekiel ist als Teil der offiziellen Delegation Liberias verantwortlich für die Beobachtung der Verhandlungen zur Action for Climate Empowerment.

Eine weitere Initiative hat es 55 jungen Menschen ermöglicht, bei der Konferenz als offizielle Vermittler*innen für 27 Länder zu agieren. Das Climate Youth Negotiations Programme (CYNP) arbeitet mit den Ländern an der Vereinbarung, einen jungen Menschen als offizielles Mitglied ihrer Klimaverhandlungsteams einzubeziehen. Durch das Programm erhalten die Teilnehmer*innen ein sechsmonatiges Training, mit dem sie ihr Wissen und ihre Fertigkeiten verbessern und gleichzeitig einen starken Teamgeist unter den Teilnehmenden entwickeln.

Diese jungen Menschen sind nicht die „nächste Generation“ von Führenden, wie die Jugend oft bezeichnet wird. Wie es ein Mitglied des CYNP und Teil der Delegation von Fidschi sagte, sehen sie sich als Vermittler und nicht als Vertretung der Jugend in den Verhandlungen.

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Silvia Sander vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!