Ende September wurden bei der Wahlbehörde mehr als genug Unterschriften eingereicht, um die Acción Humanista als politische Partei in Chile zu legalisieren.

Zweieinhalb Jahre nach dem Austritt von etwa 300 Aktivist:innen aus der Humanistischen Partei und dem Verlassen dieses Kollektivs als bloße Bewegung, die den Fortbestand der ursprünglichen Organisation nicht zu unterstützen anstrebte, wird diese neue Bewegung heute legalisiert.

Sie arbeiteten während der Pandemie, gaben sich ihre Statuten, gewannen Mitglieder, begannen ihre Mitgliedschaftskampagne und entfachten eine ansteckende Energie, mit der sie auf die Straße gingen, während sie gleichzeitig ihre virtuellen Aktivitäten aufrechterhielten. Sie entwickelten diese besondere Mischung, die zu Zeiten der Pandemie Aktivismus war.

In diesem Zusammenhang und nach dem gesellschaftlichen Aufbruch in Chile setzten sie bei der Volksabstimmung auf die „Apruebo“-Option (Zusstimmung zur neuen Verassung, anm.d.R.), sie versuchten, ihre Wählerschaft zu erreichen, indem sie Kandidat:innen in verschiedenen Bezirken aufstellten, und sie traten bei den Kommunalwahlen weiterhin als Bewegung an, wo sie die ersten positiven Ergebnisse erzielten, die es ihnen ermöglichten, ihre Stadträte zu wählen. Anschließend unterstützten sie die Wahlen der Gouverneur:innen und des Regionalrates und schlossen dann mit einer sehr starken Kampagne sowohl bei den Vorwahlen als auch bei den Parlamentswahlen ab, bei denen sie die Wiederwahl des Abgeordneten Tomás Hirsch und die Eingliederung der neu gewählten Abgeordneten Ana María Gazmuri in ihre Reihen erzielten. Sie führten einen Wahlkampf für die zweite Wahlrunde, in der sie mit allen Kräften der „Apruebo Dignidad“ das enorme Wahlergebnis erreichten, das Gabriel Boric Font zum Präsidenten des Landes machten.

Sie bildeten daraufhin, wenn auch noch als Bewegung Acción Humanista, das politische Team, auf das sich die neue Regierung stützt. Marilén Cabrera wurde zur Unterstaatssekretärin für Nationales Vermögen ernannt, sie erlangten zahlreiche Sitze in verschiedenen Regionen und eine Reihe von weiteren öffentlichen Ämtern.

Während sie sich bemühten, alle Unterschriften zu sammeln, um als politische Partei legalisiert zu werden, arbeiteten sie tagein, tagaus auf die Möglichkeit hin, die neue Verfassungscharta in der Ausgangsabstimmung zu verabschieden und scheiterten dieses Mal zusammen mit 38 % der Bevölkerung kläglich.

Jedoch wurde ihre Arbeit in diesen zweieinhalb Jahren durch Solidaritätskampagnen, Foren, Einkehrtage, Aktivitäten, Treffen, Versammlungen usw. beeinträchtigt. Die Presse hat ausführlich darüber berichtet, vor allem seitens des Abgeordneten Tomás Hirsch, aber auch zahlreicher anderer Personen.

Und heute sind sie legalisiert. Damit hat der Humanismus wieder eine legale politische Partei in Chile, und das sind gute Nachrichten. Eine großartige Neuigkeit. Nun heißt sie #AcciónHumanista und trägt den Geist, der die Humanist:innen seit den 1980er Jahren auszeichnet.

Die Übersetzung aus dem Spanischen wurde von Linda Michels vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!