Eine vietnamesische Freundin erinnert an den von den USA fingierten Tonkin Zwischenfall. Genau am 4. August vor 58 Jahren wurde damit einer der barbarischsten Kriege nach dem 2.Weltkrieg losgetreten. Solche false flags wiederholten sich immer wieder. Man erinnere sich an die beiden Irakkriege. Beim ersten Mal massakrierte Babies in Kuweit, wo sich später herausstellte, dass die Aufnahmen aus US Studios stammten. Beim zweiten Mal irakische Massenvernichtungswaffen, die nie gefunden wurden. Das Muster ist in allen Fällen ziemlich gleich. Auf das false flag folgt eine Pressekampagne, die eine Entrüstungswelle auslöst und sich die Unterstützung der eigenen Bevölkerung und die moralische Legitimation für die eigenen Kriegshandlungen sichert. In einschlägigen thinktanks wird offen diskutiert, dass man auf das „kurze Gedächtnis der meisten Menschen setzen kann“ und sich immer genügend Leute dazu hergeben , einen solchen Tsunami an Empörung voranzutreiben.“

In Südostasien ist der Tonkin Betrug noch nicht aus dem Bewusstsein vieler Menschen ausradiert.. Zu tief sitzen die Wunden. Cathrin Karras, eine junge vietnamesische Linke und Friedensaktivistin schrieb dazu heute anlässlich des Jahrestages:

Vor 58 Jahren – Die Mutter aller Kriegsluegen der USA

Wie man einen Kriegsgrund fabriziert zeigt der sogenannte Tonkin-Zwischenfall vom 2.-4. August 1964. Mit fingierten Funkspruechen erweckte der US-Geheimdienst den Eindruck, nordvietnamesische Schnellboote haetten den US-Zerstoerer „Maddox“ in internationalen Gewaessern grundlos beschossen. Wenige Tage spaeter billigte der US-Kongress eine laengst von der Regierung vorbereitete Resolution, die ihr freie Hand bei der Bombardierung Nordvietnams liess.

Was danach, auch unter Einsatz riesiger US-Bodentruppenkontingente in Suedvietnam, zu einem Krieg ohne Ende eskalierte, wurzelt vor allem in einem Theoriekonstrukt, das in Washington spaetestens seit Dwight D. Eisenhower (Praesident 1953-1961) bis Mitte der 80er Jahre als Dogma die Koepfe beherrscht. Dieses Dogma bestand aus der einfachen Phrase, der Sieg des Kommunismus in einem einzelnen Land werde im zwangslaeufigen Domino-Effekt eine ganze Erdregion dem „demokratischen Kapitalismus“ entziehen. Von Vertrauen in die eigene Weltanschauung konnte also keine Rede sein. Real wurde daraus ein Domino-Kriegspiel der USA, ein Dominoeffekt von Gewalt und Elend in ganz Suedostasien.“

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