Meine beste russische Freundin Lena in Penza, 600 km südöstlich von Moskau, konnte in der Nacht vom 23. auf den 24. Februar nicht schlafen. Und so betete sie einfach bis zum Sonnenaufgang, ohne wirklich zu wissen, was in ihr geschah. Sie schrieb es mir am Morgen des 24.02. Ich saß im selben Augenblick auf der Bettkannte, hatte ganz gegen meine Gewohnheit einen Nachrichtenkanal auf meinem Handy geöffnet, und las über Putin’s Entscheidung der vergangenen Nacht. Zu diesem Zeitpunkt waren schon zahlreiche Bomben über der Ukraine gefallen. Ich brach für einen Moment in Tränen aus. Der Kontakt zu Lena tat mir gut. Irgendwie erschien mir dadurch die Welt in diesem Moment ein bisschen weniger riesig, und ich fühlte mich ein bisschen weniger verloren. Mein nächster Gedanke war „Hier passiert gerade (nur) alte Verrücktheit.“ Dann hörte ich in mir den Satz „Stell Dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin.“ Anschließend hörte ich die Ansprache unseres Bundeskanzlers und ich spürte „Er hat nichts gesagt.“ Es ist schwer, in einem solchen Moment etwas zu sagen. Ich selbst war auch wie eingefroren.

“When we demonize and dehumanize our opponents, we abandon the possibility of peacefully resolving our differences, and seek to justify violence against them.” – Nelson Mandela

Ich begann all den Menschen in und aus Russland und der Ukraine, die mir am Herzen liegen, Nachrichten zu senden. Meinen Freunden, Kollegen und Kolleginnen, Mitarbeitern des Büros meines Mannes in Kiew. Ich wollte wissen, wo sie waren, und wie es ihnen und den Ihren geht. Und ich wollte, dass sie wussten, dass ich an sie dachte. Ich liebe Russland. Und ich liebe die ganze slawische Welt so sehr. In meinen sieben Jahren in Moskau haben mich ihre grenzenlose Gastfreundschaft, ihre entwaffnende Echtheit, die Tiefe ihrer Seele, die Romantik ihrer Lieder, ihre Leidenschaft für das Leben, Ihre Intelligenz, Ihre Belesenheit, ihr feiner Humor, ihr natürlicher Sinn für Gemeinschaft, ihr Mut und ihre Treue gegenüber ihren Freunden und der Familie tief berührt. Mein Mann ist Moskauer und unsere drei Söhne sind zur Hälfte Russen und sehr stolz darauf. Meine Haushilfe Hanna, die eine absolute Seele von einer Frau ist, ist Ukrainerin. Gestern schrieb sie mir, dass sie nach Hause fährt. Während ich dies schreibe, sitzt sie in irgendeinem Bus und fährt dahin, wo die Bomben fallen, zu ihren Kindern, Eltern und Freunden. Natürlich tut sie das.

Kaum jemand in Europa kennt die Ukraine. Die wenigsten in Deutschland wissen überhaupt, wie man ‚Ukraine‘ richtig ausspricht. Dabei ist sie mit einer Fläche von rund 600.000 Quadratkilometern nach Russland die zweitgrößte Nation in Europa. Und doch scheint sie auf der europäischen Landkarte in Vergessenheit geraten zu sein. Russland hingegen glauben viele von uns zu kennen. Es kommt schließlich ständig in den Nachrichten und in vielen Hollywood-Filmen vor. Russland und die Russen, die ich kenne, haben jedoch wenig mit dem zu tun, was in den klassischen Nachrichten und Hollywood-Filmen gezeigt wird. Doch es sind die Clichés, mit denen auch ich aufgewachsen bin. Um es mit Reinhard Mey zu sagen „Der Mörder ist immer der Russe.“ Als junges Mädchen wollte ich nichts lieber, als nach Amerika reisen. Und das tat ich schließlich auch mit Anfang 20. Zu der Zeit war ich „unsterblich“ in einen New Yorker verliebt und träumte von einer jüdischen Hochzeit. Wie ihr wisst, ist daraus nichts geworden. Denn dann kam ein Russe. Um genau zu sein, es kamen zwei. Den zweiten heiratete ich.

Russland half mir, dem rheinischen Landei, meine Angst vor Nähe und Berührung und viele westliche Vorurteile zu lockern. Und ich begriff, dass immer alles mindestens zwei Seiten hat, dass es niemals nur Schwarz oder Weiß gibt. In 27 Jahren Ehe mit einem russischen Mann lernte ich, dass jede Situation – ob sie gut oder schlecht aussieht – immer ein Gemeinschaftsprojekt ist. Und wenn ich von meiner kleinen privaten Welt aus auf globalen Krieg und Frieden schaue, dann habe ich gelernt, dass Gewalt immer nur wieder Gewalt erzeugt, und dass Opfer und Täter immer ein und dasselbe und vollkommen ver-rückt sind, solange nicht einer aus dem Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt, von Siegen und Verlieren aussteigt. Dieser Ausstieg kann niemals auf der Ebene des Verstandes geschehen, der chronisch damit befasst ist zu analysieren, wer Recht, Schuld oder angefangen hat. Ich bin überzeugt, dass all unsere Kriege auf der Welt sich immer wieder gegenseitig neu bedingen und entfachen und der aktuelle Konflikt mitten in Europa auch nur eine Folge aller bisherigen Konflikte ist. Und ich bin mir sicher, dass sich uns heute durch Putin’s dramatische Entscheidung eine nie dagewesene Chance bietet, Krieg auf der Erde für immer zu beenden. Was wir dafür brauchen ist der Geist von Menschen wie Nelson Mandela. Er ist mir ein großes Vorbild. Und wir dürfen jetzt sogar noch über ihn hinauswachsen. Es gibt zwei deutliche Impulse in mir. Ein Teil von mir steht auf Pause und schweigt und horchte nach Innen. Ein anderer Teil von mir ist bereits im Kreativmodus und weiß, hier wird jetzt etwas geschehen. Und in mir schreibt es bereits, noch bevor ich den Stift in die Hand nehme. Mir ist eins vollkommen klar: Wir alle, die wir hier direkt oder indirekt dabei sind in diesem Konflikt, mitten drin stehen oder über Fernsehgeräte zusehen, sind gemeinsam verantwortlich für das, was hier mitten in Europa geschieht. Das ist keine Schuldzuweisung. Es ist Selbstermächtigung. All die Politiker, von denen wir uns gerade Antworten und Lösungen erhoffen, funktionieren nach denselben menschlichen Prinzipien wie wir alle. Sie furzen manchmal, pinkeln jeden Tag, haben ein Liebesleben oder keins, Nervensysteme, die gerade größtenteils im Dinosauriermodus auf fight-flight-freeze agieren, und sie streiten regelmäßig, obwohl sie sagen, sie wünschen sich Harmonie und Frieden. Sie werden ohne uns nichts bewirken. Und wir können unsere eigene Macht nicht mehr leugnen.

Mir ist klar, dass ich zu einer Lösung beitrage, indem ich in Richtung Lösung denke, fühle, handle und spreche. Und ich bitte Dich, wenn Du mich hier liest, widerstehe der Versuchung über das, was da gerade geschieht mit irgendjemandem zu diskutieren, irgendeine Meinung zu verteidigen, Dich aufzuregen, furchtbar mitzuleiden, irgendjemanden zu verdammen oder zum Opfer zu machen. Wenn Du es schaffst, nicht zu verzweifeln und klar zu bleiben, dann meditiere und bete für den Frieden. Sieh‘ ihn, spüre ihn, schmecke ihn. Wenn Du es nicht schaffst, hol‘ Dir Hilfe bis Du wieder klar und innerlich im Frieden bist. Es lohnt sich in vielerlei Hinsicht. Denn dieser Konflikt ist vermutlich noch nicht einmal die größte Herausforderung, die uns in den kommenden Monaten bevorsteht. Und wenn Du einen starken Impuls und die Möglichkeit hast, etwas Konkretes zu tun, das zu Frieden und Verbindung beiträgt, dann tu‘ es unbedingt und sofort. Und wenn Du Annalena Baerbock heißt, bitte ruf mich an. Ich finde, es ist eine große Chance für uns, dass wir heute eine Frau in der Position der Außenministerin haben. Doch es gibt Dinge, die Du, Annalena, gerade nicht einbeziehst, die wesentlich sind, nichts mit den sogenannten Fakten zu tun haben und essentiell für Deinen und unser aller Erfolg sein werden.

„Men’s goodness is a flame that can be hidden, but never extinguished.” – Nelson Mandela

Was jetzt zählt, ist sofort jede Gewalt und Gegengewalt zu beenden. Doch was bedeutet das? Wenn Ihr mich fragt: Ich stelle mir vor, alle Fernsehkanäle und Zeitungen der Welt rufen gemeinsam dazu auf, dass Menschen aller Nationen Kerzen anzünden und sich gemeinsam drei Tage lang in Stille, Gebet und Meditation versenken. Stillstand. Überall. Die russischen und ukrainischen Soldaten weigern sich, weiter auf ihre Brüder und Schwestern, Freunde, Partner und Verwandte zu schießen. Und die Regierungsoberhäupter der Welt tun sich in meiner Vision zusammen, reisen gemeinsam in alle Krisengebiete, setzen sich hin, Herz zu Herz, und fangen an, sich jenseits aller Protokolle zuzuhören. Und Männer und Frauen aus allen Nachbarländern tun sich zusammen, um Hilfe zu leisten für alle, die es jetzt so dringend brauchen. Bedingungslos. Und ich höre, wie die social media Kanäle aller Couleur genau diese Informationen verbreiten. Es sterben gerade unsere Nachbarn, unsere Freunde und Freundinnen, Brüder und Schwestern, Geschäftspartner, Mitarbeiter, Verwandte – ukrainische und russische. Es geht nicht um irgendeine Meinung dazu. Und es geht schon gar nicht darum, wer schuld ist. Die Frage selbst erhält den Konflikt aufrecht. Und die Komplexität und Vielschichtigkeit der historischen, politischen und psychologischen Zusammenhänge macht deutlich, dass es eine neue höhere Perspektive braucht, um überhaupt Gespräche beginnen zu können. Im ersten Schritt geht es darum, jede Gewalt zu beenden. Und zwar für alle Seiten. Denn worüber in unseren Medien unter anderem nicht berichtet wird ist, dass in den beiden ukrainischen Regionen, die ihre Unabhängigkeit erklärt haben, seit 2014 Erwachsene und Kinder im Krieg mit ihren Landsleuten der angrenzenden Regionen leben und täglich beschossen und drangsaliert werden. Einige Menschen in der Ukraine feiern gerade ihre Befreiung, während andere in Angst und Schrecken fliehen. Es gibt niemals nur Schwarz oder Weiß.

Diese Welt ist ver-rückt. Und jemand muss aussteigen aus dem Kreislauf von Angst und Gewalt. Es ist nicht nur unnötig sondern schlicht geistesgestört, erst ein ganzes Land platt zu machen, bevor sich die Vertreter aller Länder gemeinsam an den runden Tisch setzen. Es kann jetzt sofort geschehen. Jeder Mensch weiß das intuitiv. Und jeder von uns kann dazu beitragen. Beendet die Polarisierung. Beendet die Schuldzuweisungen. Beendet den Kampf. Auch und besonders in Wort. In Schrift. In Gedanken und Emotionen. Tretet wahrhaft für Frieden für alle ein. JETZT. Und fangt in Euren eigenen Herzen und Köpfen an. Und ich weiß, Appelle nutzen gar nichts. Es tun, nutzt etwas. Und bei allem Aufruhr und Schmerz in meinem Herzen weiß ich auch, es ist alles gut. Krieg erzeugt auf energetischer Ebene immer gleichzeitig Frieden. Und noch nie gab es mehr Menschen auf der Welt, die mit Frieden in Resonanz gehen, weil sie sich mit jeder Faser ihres Seins nach ihm sehnen, Menschen die wissen, wie er auf allen Ebenen und auch ganz praktisch zu bewerkstelligen und zu finanzieren ist und die bereit sind, dafür von ganzem Herzen einzustehen. Und ich bin sicher, gerade Russland und die Ukraine werden einen wesentlichen Beitrag zu diesem Frieden leisten und eine wichtige und ganz neue Rolle für seine Sicherung in der Zukunft spielen. Jeder gehört in diesem Weltengefüge unumstößlich dazu, damit wir in Frieden leben können. Es darf keine Sieger und Besiegte mehr geben. Nur noch Familie, Freunde, Nachbarn und Partner, die bereit sind sich in ihrer Einzigartigkeit und Hoheit zu begegnen und zuzuhören. Lasst alle anderen Ideen fallen. Und stellt es Euch mit mir zusammen vor. JETZT.

Claudia Shkatov
TELLING A NEW STORY

www.claudiashkatov.com
Transformational Coaching for Life & Business

UPDATE vom 2.3.2022: Russische Freunde meinen, dass dieser Text unbedingt auch auf Russisch erscheinen soll. Und sie haben ihn übersetzt.

Представь, что сейчас война, а на неё никто не идёт

Моя лучшая русская подруга Лена из Пензы, в 600 км к юго-востоку от Москвы, не могла уснуть в ночь с 23 на 24 февраля. И поэтому она просто молилась до рассвета, не понимая, что происходит внутри нее. Она написала его мне утром 24 февраля. В тот самый момент, когда я сидя на краю кровати, и совершенно вопреки своей привычке, открыв новостной канал на мобильном телефоне, читала о решении Путина, принятом накануне вечером. К этому времени на Украину уже обрушилось множество бомб. Я разрыдалась. Контакт с Леной пошел мне на пользу. Почему-то в тот момент мир показался мне чуть менее огромным, и я почувствовала себя чуть менее потерянной в нем. Моя следующая мысль была: „Здесь происходит (просто) какое-то старое безумие“. Тогда я услышала внутри себя фразу: „Представь, что сейчас война, а на неё никто не идёт“. После этого я услышала речь нашего канцлера и почувствовала: „Он ничего не сказал“. В такой момент трудно что-либо сказать. Я и сама как будто окаменела.

“When we demonize and dehumanize our opponents, we abandon the possibility of peacefully resolving our differences, and seek to justify violence against them.” – Nelson Mandela

Я начала отправлять сообщения всем людям в России и Украине, которые близки моему сердцу – моим друзьям, коллегам, сотрудникам офиса моего мужа в Киеве. Я хотела знать, где они и как дела у них и их близких. И я хотела, чтобы они знали, что я думаю о них. Я люблю Россию. И я очень люблю весь славянский мир. За семь лет жизни в Москве меня глубоко тронули ее безграничное гостеприимство, ее обезоруживающая искренность, глубина ее души, романтика ее песен, ее страсть к жизни, ее интеллигентность, начитанность, тонкое чувство юмора, ее природное чувство общности, ее мужество и верность своим друзьям и семье. Мой муж – москвич, а трое наших сыновей наполовину русские и очень этим гордятся. Моя помощница по дому Ханна, замечательная душевная женщина, украинка. Вчера она написала мне, что едет домой. Пока я это пишу, она едет в каком-то автобусе туда, где падают бомбы, к своим детям, родителям и друзьям. Разумеется – она едет туда.

В Европе почти никто не знает Украину. Очень мало людей в Германии даже знают, как правильно произносится „Украина“. Однако, со своей площадью около 600 000 квадратных километров, она является вторым по величине государством в Европе после России. И все же, кажется, что о нем забыли на европейской карте. С другой стороны, многие из нас думают, что знают Россию. В конце концов, об этом постоянно пишут в новостях и показывают во многих голливудских фильмах. Однако Россия и те русские, которых я знаю, имеют мало общего с тем, что показывают в классических новостях и голливудских фильмах. Но это клише, на которых я тоже выросла. Перефразируя Рейнхарда Мея, (Примечание переводчицы: речь идет о песне Рейнхарда Мея, немецкого барда с его ироничным замечанием по поводу криминальных романов : „Преступник – всегда садовник“), можно сказать: „Преступник – всегда русский“. Будучи молодой девушкой, я мечтала только об одном – поехать в Америку. И я наконец мне это удалось. В то время я была безумно влюблена в жителя Нью-Йорка и мечтала о еврейской свадьбе. Как вы знаете, из этого ничего не вышло. Потому что потом появился русский. Точнее говоря, их было два. Я вышла замуж за второго.

Россия помогла мне, провинциалке из Рейнской области, преодолеть страх перед близостью и общением, а также многие западные предрассудки. И я поняла, что у всего всегда есть как минимум две стороны, что никогда не бывает только черного или белого. За 27 лет брака с русским мужем я усвоила, что любая ситуация – неважно, хорошая она или плохая – это всегда совместный проект. И когда я смотрю на глобальную войну и мир из своего маленького частного мира, я осознала, что насилие только порождает насилие снова, и что жертвы и преступники – это всегда одно и то же и совершенно безумны, пока кто-то не выйдут из цикла насилия и контрнасилия, победы и поражения. Этот выход никогда не может произойти на уровне рассудка, который хронически занят анализом того, кто прав, виноват или кто начал. Я убеждена, что все наши войны в мире всегда взаимно обуславливают и разжигают друг друга, и что нынешний конфликт в центре Европы также является лишь следствием всех предыдущих конфликтов. И я уверена, что сегодня, благодаря радикальному решению Путина, у нас есть беспрецедентная возможность навсегда покончить с войной на земле. Для этого нам нужен дух таких людей, как Нельсон Мандела. Он является для меня отличным примером для подражания. И теперь мы можем превзойти даже его.

Во мне сосуществуют в этот момент два разных импульса. Одна часть меня находится на паузе, молчит и прислушивается к своему внутреннему состоянию. Другая часть меня уже находится в творческом режиме и знает, что сейчас здесь что-то произойдет. И оно уже пишет во мне, даже прежде чем я возьму в руки перо. Мне абсолютно ясно одно: все мы, кто прямо или косвенно вовлечен в этот конфликт, кто стоит в его центре или наблюдает за ним по телевизору, несем общую ответственность за то, что происходит здесь, в центре Европы. Это не распределение вины. Это осознание того, что формирование реальности в нашей власти. Все политики, от которых мы сейчас надеемся получить ответы и решения, функционируют по тем же человеческим принципам, что и все мы. Они иногда пукают, каждый день писают, у них бывает секс или его не бывает, их нервные системы в данный момент работают в основном в режиме динозавра: fight-flight-freeze, и они регулярно конфликтуют, хотя говорят, что хотят гармонии и мира. Без нас они ничего не добьются. И мы больше не можем отрицать свою собственную силу.

Я осознаю, что вношу свой вклад в решение проблемы, думая, чувствуя, действуя и говоря в направлении решения проблемы. И я прошу вас, если вы читаете меня здесь, не поддаваться искушению обсуждать происходящее с кем-либо, отстаивать какое-либо мнение, расстраиваться, ужасно сочувствовать кому-либо или осуждать кого-либо. Если вы можете не отчаиваться и сохранять ясность ума, медитируйте и молитесь о мире. Увидеть его, почувствовать его, попробовать его на вкус. Если вам это сейчас не удается, обратитесь за помощью, пока вы снова не обретете ясность и внутренний покой. Это стоит того во многих отношениях. Потому что этот конфликт, вероятно, даже не самый большой вызов, с которым мы столкнемся в ближайшие месяцы. И если у вас есть сильный импульс и возможность сделать что-то конкретное, способствующее миру и соединению, то, во что бы то ни стало, сделайте это немедленно. И если вас зовут Анналена Бэрбок, пожалуйста, позвоните мне. Я думаю, что это большой шанс для нас, что сегодня на посту министра иностранных дел находится женщина. Но есть вещи, которые вы, Анналена, не принимаете во внимание, которые очень важны и не имеют ничего общего с так называемыми фактами и будут необходимы для вашего успеха и успеха всех нас.

Сейчас главное – немедленно прекратить любое насилие и контрнасилие. Но что это значит? Если вы спросите меня: я представляю себе, как все телеканалы и газеты мира совместно призывают людей всех наций зажечь свечи и погрузиться вместе в тишину, молитву и медитацию на три дня. Тишина. Везде. Российские и украинские солдаты отказываются продолжать стрелять в своих братьев и сестер, друзей, партнеров и родственников. И мировые правительственные лидеры объединяют усилия в моем видении, вместе едут во все кризисные районы, садятся, и начинают слушать друг друга вне всяких протоколов. И мужчины и женщины из всех соседних стран объединяются, чтобы оказать помощь всем, кто в ней сейчас так нуждается. Безусловно. И я слышу, как в социальных сетях всех мастей распространяется именно эта информация. Сейчас умирают наши соседи, наши друзья, братья и сестры, деловые партнеры, коллеги, родственники – украинские и русские. Речь не идет о каком-либо мнении на этот счет. И дело, конечно, не в том, кто виноват. Сам вопрос подпитывает конфликт. А сложность и многослойность исторического, политического и психологического контекстов делает очевидным, что для начала переговоров необходима новая, более высокая перспектива. Первый шаг – положить конец всякому насилию. И это для всех сторон. Потому что в наших СМИ, помимо прочего, не сообщается о том, что в двух украинских областях, провозгласивших независимость, взрослые и дети с 2014 года живут в условиях войны со своими соотечественниками из соседних областей, ежедневно подвергаются обстрелам и преследованиям. Некоторые люди в Украине празднуют сечас свое освобождение, в то время как другие в страхе бегут. Никогда не бывает только черного или белого.

Этот мир безумен. И кто-то должен вырваться из замкнутого круга страха и насилия. Не только нет необходимости, но и просто безумно сровнять с землей целую страну, прежде чем представители всех стран сядут вместе за круглый стол. Это может произойти прямо сейчас. Каждый человек интуитивно знает это. И каждый из нас может внести в это свой вклад. Покончите с поляризацией. Покончите с перекладыванием ответственности. Закончите схватку. В том числе и в особенности в словах. В письменном виде. В мыслях и эмоциях. Искренне выступайте за мир для всех. СЕЙЧАС. И начните с собственных сердец и умов. И я знаю, призывы не приносят пользы. Действие имеет значение.

„Men’s goodness is a flame that can be hidden, but never extinguished.” – Nelson Mandela

И несмотря на все потрясения и боль в моем сердце, я также знаю, что все хорошо. Война всегда одновременно создает мир на энергетическом уровне. И никогда в мире не было столько людей, которые резонируют с миром, потому что стремятся к нему всеми фибрами своего существа, людей, которые знают, как его можно достичь и финансировать на всех уровнях, а также очень практичным способом, и которые готовы отстаивать его всем сердцем. И я уверена, что Россия и Украина, в частности, внесут значительный вклад в этот мир и сыграют важную и совершенно новую роль в его обеспечении в будущем. Каждый безраздельно принадлежит этой структуре мира, чтобы мы могли жить в мире. Не должно быть больше победителей и побежденных. Только семья, друзья, соседи и партнеры, которые готовы встретиться и выслушать друг друга в своей уникальности и величии. Отбросьте все другие идеи. И представьте это вместе со мной. СЕЙЧАС.

Перевод с немецкого: Наталья фон Мюнхгаузен, Берлин

Übersetzung aus dem Deutschen: Natalia von Münchhausen, Berlin

 

Dieser Artikel erschien erstmals auf  newslichter – Gute Nachrichten online:
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