Unter diesem Motto wurde gestern auf dem Heldenplatz in Budapest ein Friedenszeichen von Menschen mit Fackeln geformt.

Nachdem die Humanistische Bewegung im März 2004 ein erstes Mal zu einem Event dieser Art aufgerufen hatte, welches in vielen Ländern Nachahmung gefunden hat, hat Greenpeace Ungarn an diese Veranstaltung eingeladen:

«Was für viele von uns unvorstellbar schien, ist nun eingetreten: wieder einmal ist vor unserer Haustür ein Krieg ausgebrochen. Wir sind schockiert über die sinnlose Gewalt, die nur Angst und Hass schürt und mit Sicherheit keine Lösung bringt. Lasst uns gemeinsam für den Frieden eintreten! Zeigen wir, dass wir, die Mehrheit, die Sprache der Liebe und des Miteinanders sprechen, nicht die Sprache des Hasses und der Gewalt.

Zeigen wir den Millionen von Menschen, deren Leben in nur wenigen Tagen zerstört wurde, dass ihr Schmerz auch unser Schmerz ist. Lasst sie wissen: WIR SIND BEI EUCH! Lasst uns gemeinsam sagen, dass wir den von der russischen Regierung begonnenen Krieg verurteilen. FRIEDEN IN DER UKRAINE JETZT!

LASST UNS EIN GROSSES FRIEDENSZEICHEN AUF DEM HELDENPLATZ IN BUDAPEST FORMEN, so wie wir es Anfang der 2000er Jahre mehrmals getan haben, um gegen den Krieg im Irak zu protestieren. Die führenden Politiker der Welt müssen endlich begreifen, dass die Krisen des 21. Jahrhunderts nicht mit militärischen Mitteln gelöst werden können. Lasst uns eine klare Botschaft aussenden, dass es in der Welt keinen Platz mehr für Gewalt und sinnlose Menschenopfer gibt. Die Geschichte des 20. Jahrhunderts wurde mit Blut geschrieben. Lasst uns jetzt gemeinsam für eine Zukunft eintreten, in der Zusammenarbeit und nicht blutige Konflikte vorherrschen. Eine Zukunft, in der es keine Kriege um Ressourcen und Energie gibt, sondern in der wir unsere Krisen gemeinsam und in Frieden lösen, und in der wir nicht in Angst vor Atomwaffen leben müssen.»

Nach dem anzünden der Fackeln sprachen VertreterInnen verschiedener Organisationen zur Situation. Am beeindruckendsten waren die Worte eines 13-jährigen Mädchens, sowie die Botschaft einer russischen Gemeinschaft in Budapest (Text wird noch folgen)

Den Abschluss machte eine kurze Meditation geleitet von Mitgliedern von Silo’s Botschaft in Ungarn:

„Wir sind heute hier, um gegen jede Form von Gewalt aufzustehen und ein Zeichen an die Welt zu senden, so wie wir es am ersten Jahrestag des Irakkriegs 2004 und bei allen nachfolgenden Friedenssymbolen getan haben.
Setzen wir ein Zeichen, damit neben den Stimmen der Macht, der Gewalt, der Drohungen und der Waffen auch die Stimmen derer zu hören sind, die zu Hunderttausenden, zu Millionen wissen und fühlen: Kriege und Aufrüstung müssen JETZT aufhören! Nicht morgen, nicht irgendwann, nicht wenn die internationale Lage es zulässt. Es gibt KEINEN Grund, KEIN Interesse, das wichtiger ist als dies.
Wir wollen keine Erklärungen mehr hören, keine Erpressungen, keine Einschüchterungen, keine Sicherheitsversprechen von Menschen und Mächten, die nichts für die Menschen und den Frieden unter den Menschen tun. Wir glauben nicht an die Gewalt, die noch nie Lösungen gebracht hat, sondern nur noch mehr Leid und Zerstörung. Wir wollen uns für Gewaltlosigkeit und Frieden in unserem persönlichen Leben, in unseren Beziehungen zu unseren Lieben und unseren Nachbarn sowie in den internationalen Beziehungen zwischen Völkern und Ländern einsetzen.
Wir müssen erklären, dass unsere Führer versagt haben und dass wir selbst versagt haben, diesem Planeten Frieden zu bringen. Aber hier und jetzt erklären wir unseren Glauben, dass es einen anderen Weg für die Menschheit gibt. Es ist nicht wahr, dass es keine andere Möglichkeit gibt.
Es gibt eine Absicht, eine Kraft, die die Menschheit trotz der vielen Fehler und Tragödien in ihrer Geschichte in die Richtung treibt, Schmerz und Leid zu überwinden. Es gibt eine Kraft, die sich in der Güte der Menschen manifestiert. In der Fürsorge, mit der sie sich anderen zuwenden – auch jetzt, in der Zeit des Krieges. In dem Mut, mit dem sie der Gewalt widerstehen und sich nicht gegen ihren Bruder wenden. Im Mitgefühl für alle Lebewesen und in der Weisheit derer, die sich jeden Tag für andere einsetzen.
Wir laden Sie nun ein, dieses tiefe Streben inmitten von so viel Angst und Unsicherheit, Verwirrung und ständig zunehmender Gewalt zu bekräftigen. Lassen Sie uns gemeinsam in einer stillen Reflektion mit unseren besten Absichten in Kontakt treten und dieses Signal, diese Hoffnung, diese Bitte an diejenigen senden, die sie jetzt am meisten brauchen.

Reflektion: Wir laden euch nun ein, für ein paar Minuten ruhig zu werden und zu versuchen, euch bewusst zu machen, dass wir hier sind… die Gegenwart der Menschen um uns herum zu spüren… zu versuchen, zu fühlen, was sie vielleicht fühlen… ihre Frustration, ihre Hoffnungen, ihren Wunsch, etwas zu tun, ihre Sehnsucht nach Frieden und einer besseren Zukunft…
Schließen wir nun in dieses Gefühl diejenigen ein, die nicht hier bei uns sind, die aber in unseren Gedanken und Gefühlen präsent sind… diejenigen, die uns wichtig sind… und auch diejenigen, deren Not uns in diesen Tagen besonders berührt: diejenigen, die heute im Krieg leben oder fliehen… Versuchen wir, uns in ihre Situation einzufühlen… ihre Verzweiflung, ihre Hoffnungen, ihren Lebenswillen, ihren Wunsch nach Frieden und einer besseren Zukunft… Versuchen wir, ihre Gegenwart zu spüren…
Fragen wir uns nun: Was brauchen diese Menschen wirklich? Was brauchen sie wirklich?… Stellen wir uns vor, oder besser gesagt, fühlen wir, dass das, wonach sie sich sehnen, erfüllt ist. Wir wenden uns ihnen mit unseren besten Gefühlen zu… Wir wünschen ihnen das Beste… Denken wir nicht darüber nach, ob das, was wir für sie erbitten, erreicht werden kann oder nicht… es geht darum, zu fühlen, dass wir ihnen das Beste wünschen… Es ist, als ob Güte, Fürsorge und eine sanfte Kraft in uns wachsen und sich auf diejenigen richten, die um uns herum stehen, auf unsere Lieben und auf diejenigen, die unsere Hilfe am meisten brauchen…“

Video: https://fb.watch/bG7qnLoua4/

Fotos von Greenpeace

Fotos von Tamás Csefkó